Kartoffel-Preise explodieren – Experte nennt Zeitpunkt, wann es wieder günstiger wird

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Die Preise für Frühkartoffeln sind im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Außerdem ist das Gemüse-Produkt knapp. Ein Experte verrät, wann Besserung in Sicht sein dürfte.

Bonn – Seit dem Sommer 2021 steigen die Preise für Lebensmittel besonders stark an. Neben höheren Ausgaben für Kunden bei Fleisch, Käse oder Eiern, sind auch diverse Obst- und Gemüsesorten deutlich teurer geworden. Wer zuletzt in einem Supermarkt Kartoffeln in den Einkaufswagen legen wollte, wird auch dort über die Preissteigerung gestaunt haben. Ein Experte erklärt nun, weshalb Frühkartoffeln in diesem Jahr teuer und knapp sind.

Frühkartoffeln sind bei vielen Menschen sehr beliebt: Zwar halten sich diese im Vergleich zu den später im Jahr geernteten Kartoffeln nicht ganz so lange, doch sind gesünder als herkömmliche Speisekartoffeln. Doch wer in diesem Frühsommer auf der Suche nach den Kartoffeln war, deren feine Schale man problemlos mitessen kann, dürfte sich gewundert haben. Denn nicht nur sind die Frühkartoffeln seltener in den Regalen der Supermärkte oder des Wochenmarkts – sondern auch nochmal teurer als im Vorjahr.

Obstauswahl auf einem Markt
Für frisches Gemüse muss man seit vielen Monaten tiefer in die Tasche greifen. © IMAGO/ANTHONY PHOTOGRAPHY

Preise für Kartoffeln deutlich gestiegen – Experte erklärt Gründe für Probleme bei Ernte

Anfang Juni habe der Durchschnittspreis für ein Kilo vorwiegend festkochende Kartoffeln bei etwa 1,63 Euro gelegen, erklärt Marktexperte bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) Christoph Hambloch der dpa. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr seien es nur 1,54 Euro gewesen. Das sei vor allem darauf zurückzuführen, dass das Angebot der Frühkartoffeln 2024 knapper ist.

Dafür gibt es Gründe: Zwar hätten deutsche Landwirte schon im Februar und Anfang März pflanzen können, doch der hohe Niederschlag habe den Bauern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vor allem im Süden und Südwesten sei es schwierig gewesen, auf die Äcker zu kommen, so Hambloch. Der viele Regen habe außerdem dazu geführt, dass die Kartoffeln noch nicht genug Stärke eingelagert haben. Auch das führte zu einer verspäteten Ernte.

Kartoffeln bald wieder weniger knapp und günstiger? Marktexperte nennt Zeitpunkt

Doch nicht nur deutsche Bauern hatten Probleme mit der Kartoffel-Ernte. Auch aus Ländern wie Israel, Ägypten und Spanien wurden das Knollengewächs knapp. Während es in Deutschland der Regen war, sorgte in Spanien eine Dürre zu Beginn des Jahres für ein geringeres Angebot der Frühkartoffeln.

Doch der Experte gibt Entwarnung: Er geht davon aus, dass die Bauern in der zweiten Junihälfte beginnen würden, die Kartoffeln für Supermärkte abzupacken. Das wird sich seiner Meinung nach auch positiv auf die Geldbeutel der Kunden auswirken. „Die Verbraucher können schon damit rechnen, dass es wieder günstiger wird“, so Hambloch. Spätestens im Juli sollten die Preise fallen.

Frühkartoffelernte in Nordrhein-Westfalen
Frühkartoffeln werden bis zum 10. August geerntet. Doch in diesem Jahr sorgte viel Regen für Probleme auf den Äckern. © Roland Weihrauch/dpa

Hochwasser in Süddeutschland hat auf Äckern seine Spuren hinterlassen

Abzuwarten bleibt jedoch, wie sich das Hochwasser in Süddeutschland der letzten Wochen auf die Kartoffelente auswirken wird. Eine erste Schadensabfrage auf Landkreisebene ergab für Baden-Württemberg zunächst nicht gerade erfreuliche Zahlen: Über 95 000 Hektar starkregengeschädigte und 26 000 Hektar überschwemmte Ackerflächen wurden dort bislang festgestellt. Das Hochwasser würde zwar „nicht überall zu Totalausfällen“ führen, teilt das Agrarministerium mit, jedoch müsse man von erheblichen Ertrags- und Qualitätsverlusten ausgehen. (nbe/dpa)

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