Giftige Gemüse? Diese 3 Sorten sollten Sie niemals roh essen

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Giftige Gemüse? Diese 3 Sorten sollten Sie niemals roh essen 

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Einige Gemüsesorten enthalten von Natur aus Giftstoffe, die für den menschlichen Körper schädlich sein können. Daher ist es wichtig, bestimmte Sorten vor dem Verzehr zu kochen. Die folgenden Informationen erklären, welche Gemüsesorten betroffen sind und was Sie dabei beachten sollten. 

Manche Pflanzen produzieren natürliche Toxine als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde. Diese Substanzen können auch für den Menschen gefährlich sein. Durch das Erhitzen können diese Giftstoffe jedoch unschädlich gemacht werden.

Rohe Kartoffeln enthalten Solanin 

Kartoffeln
Rohe Kartoffeln enthalten das giftige Solanin © Imaginechina-Tuchong/IMAGO

Rohe Kartoffeln enthalten von Natur aus das giftige Solanin. Daher sollten Sie Kartoffeln vor dem Verzehr immer kochen. Kartoffeln, die zu den Nachtschattengewächsen gehören, produzieren Solanin als Schutz vor Schädlingen und Krankheitserregern. In der Regel enthalten frische Kartoffeln weniger als 100 Milligramm Solanin pro Kilogramm, was bei normalem Verzehr unbedenklich ist, da eine tägliche Aufnahme von nicht mehr als 0,5 Milligramm Solanin pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen wird.  Die Konzentration von Solanin ist in grünen Stellen und Kartoffelkeimen besonders hoch. Eine leichte Solaninvergiftung kann zu einem Brennen im Hals und Magen-Darm-Beschwerden führen. Schwerere Vergiftungen können zusätzlich Bewusstseinsstörungen verursachen. 

Beachten Sie bei der Zubereitung von Kartoffeln folgende Hinweise: 

  1. Lagern Sie die Kartoffeln an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort.
  2. Schneiden Sie grüne Stellen und Sprossknospen großzügig heraus
  3. Entfernen Sie die Kartoffelschale vor oder nach dem Kochen.
  4. Kochen Sie die Kartoffeln so lange, bis sie gar sind.
  5. Gießen Sie das Kochwasser weg, da das Solanin beim Kochen ins Wasser übergeht. 
  6. Verwenden Sie keine grünen oder stark keimenden Kartoffeln.
  7. Verzichten Sie auf den Verzehr, wenn eine Kartoffel bitter schmeckt. 

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Bohnen enthalten Phasin 

Rohe Bohnen enthalten Phasin, ein Lektin, das bereits in geringen Mengen giftig ist. Dieses Protein dient der Pflanze zum Schutz vor Fressfeinden, kann aber beim Menschen den Sauerstofftransport im Blut und die Nährstoffaufnahme im Darm stören. Insbesondere Kidneybohnen und Gartenbohnen enthalten viel Phasin. Daher sollten Sie Bohnen niemals roh verzehren. Schon wenige rohe Bohnen können Vergiftungserscheinungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Fieber, Krampfanfälle und Schockzustände auslösen. Symptome treten meist zwei bis drei Stunden nach dem Verzehr auf. 

Phasin kann durch hohe Temperaturen zerstört werden. Kochen Sie die Bohnen daher mindestens zehn bis 15 Minuten in Wasser. Dünsten oder Dampfgaren reichen nicht aus, um die erforderliche Temperatur zu erreichen. Das gilt sowohl für rohe als auch für tiefgekühlte Bohnen. Bohnen aus dem Glas oder der Konserve sind bereits ausreichend erhitzt und müssen nicht mehr gekocht werden. Das Bohnenwasser kann weiterverwendet werden. 

Vorsicht auch bei anderen Hülsenfrüchten! 

Nicht nur Bohnen enthalten Phasin, sondern auch andere Hülsenfrüchte wie Kichererbsen. Blausäure, die in größeren Mengen in Limabohnen oder Urdbohnen vorkommt, kann ebenfalls problematisch sein. Sowohl Phasin als auch Blausäure werden durch mindestens 15-minütiges Kochen zerstört. Es ist wichtig, das Kochwasser wegzuschütten, da die Blausäure ins Wasser übergeht. 

Gemüse, das Sie sonst noch kochen sollten 

Auch Maniok enthält Blausäure und ist daher roh giftig. Erst nach einem mehrstufigen Prozess ist Maniok zum Verzehr geeignet. Einige Gemüsesorten wie Rhabarber, Spinat, Rote Bete, Süßkartoffel und Mangold enthalten Oxalsäure. Oxalsäure kann die Aufnahme von Mineralstoffen wie Magnesium, Eisen und Calcium hemmen. Dies kann zu Mineralstoffmangel, Nierensteinen und Nierenschäden führen. Gesunde Menschen vertragen übliche Mengen an Oxalsäure in der Regel gut, aber Menschen mit Nierenschäden sollten diese Lebensmittel meiden. Durch Schälen, Blanchieren und Kochen kann der Oxalsäuregehalt deutlich reduziert werden. Da die Oxalsäure ins Kochwasser übergeht, sollte dieses nicht weiterverwendet werden. 

Verdacht auf Vergiftung: Rettungsdienst und Giftnotrufzentrale informieren 

Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Sie unverzüglich den Rettungsdienst (112) und die Giftnotrufzentrale kontaktieren. Kinder sind aufgrund ihres geringeren Körpergewichts besonders gefährdet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat eine App namens „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ entwickelt, die im Notfall hilft und Informationen zum Thema „Vergiftungen bei Kindern“ bietet. 

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