Der Strand in der Straßenmitte: Verkehrsinsel mit Beach-Flair wird zum Hingucker in Freising
Eine Verkehrsinsel hat ein Freisinger Wirt zum Sandstrand gemacht. Mit dieser Aktion bringt er einen langjährigen Unmut humorvoll zum Ausdruck.
Sand, ein Sonnenschirm, Liegestühle und alkoholische Getränke: Was wie ein Urlaub auf Mallorca klingt, beschreibt eine Verkehrsinsel in Freising. Der mit Sand zugeschüttete Mittelstreifen in der Landshuter Straße vor dem Landratsamt dürfte derzeit vielen Autofahrern ins Auge fallen und auch auf Facebook schlägt er hohe Wellen. Verantwortlich dafür ist Stefan Olschewski, Betreiber des „Heurigen“. Dem FT hat er verraten, was es mit seiner Aktion auf sich hat.
„Meine Frau und ich regen uns seit vier Jahren auf, dass an der Verkehrsinsel gegenüber des Landratsamts nichts gemacht wird“, berichtet Olschewski. Besonders zum Korbinians-Jubiläum sollte die Domstadt doch vor allem an den Ortseinfahrten schön aussehen, befindet das Paar. „Ich habe in der Vergangenheit sogar angeboten, selbst Geld in die Hand zu nehmen und mich um den Grünstreifen zu bemühen“, erklärt er.
Freisinger Wirt traut seinen Augen nicht
Auf diesen Vorschlag war die Stadt jedoch nicht eingegangen, sich selbst zu kümmern wurde stattdessen versprochen. Und das tat sie dann auch: „Kürzlich konnte ich meinen Augen nicht trauen, als auf der Verkehrsinsel plötzlich ein Bagger stand und haufenweise Sand aufgeschüttet hat“, erinnert sich Olschewski und ergänzt: „Mehr wurde nicht gemacht, da liegt jetzt also einfach Sand.“

Ein Zustand, den der Freisinger für eine humorvolle Aktion nutzt. Seit einigen Tagen schmücken täglich neue Gegenstände die Verkehrsinsel. Angefangen mit einem Sonnenschirm und einem Liegestuhl, pflanzte er jüngst sogar einen Kaktus ein. Auch Tequila-Flaschen, Zitronen, Stoff-Kamele sowie eine Schatzkiste voller Schoko-Goldmünzen schmückten den Mittelstreifen bereits.
Bilder davon postet Olschewski in der Facebook-Gruppe „Treffpunkt Freising“ – jeweils versehen mit einem Text. „Jeden Tag bedanke ich mich – leicht ironisch – bei der Stadt Freising für diese tolle Idee mit dem Sand“, erklärt er. Unter seinem ersten Post zum Thema war beispielsweise zu lesen: „Liebe Stadt Freising, vielen Dank für die neue Gestaltung der Verkehrsinsel...auf Sand wäre ich jetzt nicht gekommen.“ Zu einem Bild, das ihn vor der gefüllten Schatzkiste zeigt, schrieb er: „Was man im Sand alles findet, man muss nur tief genug graben. Endlich kann ich meine Steuern pünktlich zahlen.“
Auch der Freisinger CSU-Chef meldet sich zu Wort
Die Reaktionen auf seine Aktion fallen durchweg positiv aus, so Olschewski. In der Facebook-Gruppe hagelt es belustigte Kommentare und sogar beim Einkaufen sei er schon angesprochen worden. „Wie es meiner Insel geht, wurde ich da gefragt“, berichtet er und lacht. Auch Jürgen Mieskes, Ortsvorsitzender der Freisinger CSU, meldete sich auf Facebook zu Wort: „Alles was auf städtischem Grund gefunden wird, gehört ausnahmslos der Stadt. Die klamme Finanzkasse dankt“, kommentierte er mit einem Zwinkern die mit Gold gefüllte Schatzkiste.
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Wie lange seine Aktion noch dauern werde, konnte Olschewski nicht beantworten. „Bis mir meine Ideen ausgehen“, antwortete er. Bis es so weit ist, kann es aber noch ein wenig dauern. Bereits in dieser Woche darf sich die Verkehrsinsel noch über einen neuen Gast freuen. „Einen Piraten werde ich aufstellen“, kündigte Olschewski an.