Lob von Landtagspräsidentin: Feuerwehrler „unbezahlbar und unverzichtbar“
750 Feuerwehrler aus dem Umkreis, dazu die Ortsvereine und Hunderte von Gästen feierten am Sonntag mit der Freiwilligen Feuerwehr Irschenberg. Anlass war das 150-jährige Bestehen.
Irschenberg – Rund 750 Feuerwehrler gaben am Sonntag ein eindrucksvolles Bild ab, wie sie in ihren dunkelblauen Uniformen, einige auch im historischen Gewand, zwischen Blasmusik, Pferdekutsche und laut knatternden historischen Feuerwehrfahrzeugen aufmarschierten und unter den Schatten spendenden Bäumen im Obstgarten vis-à-vis der Kapelle im Weiler Salzhub Aufstellung nahmen zum Festgottesdienst. Dort, mit herrlichem Panoramablick aufs „Unterland“, war ein wunderschön mit Blumen und Grün geschmückter Freialtar errichtet worden, den 30 Standarten zur Rechten und Linken zierten.
Vizelandrat und Vizebürgermeister in Uniformen
Pfarrer Tadeusz Kmiec-Forstner, die Pater Johannes Steinmeier und Pater Georg vom Deutschen Orden und die beiden Diakone Andreas Maier und Jinn Thomas zogen ein, als die Festgäste Platz genommen hatten. Unter ihnen waren Landtagspräsidentin und Schirmherrin Ilse Aigner im Dirndl, der stellvertretende Landrat Jens Zangenfeind und Vize-Bürgermeister Marinus Eyrainer in Feuerwehr-Uniformen sowie die Feuerwehr-Kreisführung um Kreisbrandrat Anton Riblinger und die Gemeinderäte.
Diakon hält Predigt
Diakon Maier wollte in seiner Predigt das Jubiläum nicht nur als Rückschau auf die seit 150 Jahren erbrachten Leistungen und Einsätze verstanden wissen, sondern vielmehr als Anlass, um mutig und voller Hoffnung und Zuversicht nach vorne zu blicken. Er zitierte das Markus-Evangelium mit der Aufforderung Jesu: „Nehmt nichts mit auf den Weg, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd außer einen Wanderstab und Sandalen an den Füßen“ und verglich die Apostel mit den Floriansjüngern, die ihrerseits nichts – weder unnötiges Gepäck noch persönlichen Ballast – zu einem Einsatz mitnähmen, was sie von einer schnellen, unmittelbaren Hilfe abhielte. Auch wenn die Feuerwehr heute natürlich mit Fahrzeugen und Ausrüstung gut gewappnet sei. Alles andere wäre unverantwortlich. Maier: „Ihr lasst alles stehen und liegen, wenn jemand gerettet werden muss und Hilfe braucht. Ihr seid notwendig, um Not abzuwenden.“

Der Diakon bat, nicht damit aufzuhören, selbst wenn sich das Helfen in der heutigen Gesellschaft schwieriger gestaltet. Nicht nur die Technik und die Einsatzfahrzeuge hätten sich geändert, sondern auch die Einstellung der Bevölkerung gegenüber Rettungsorganisationen. Maier versprach, für die Floriansjünger da zu sein, die wegen der Nähe zur Autobahn und der dortigen, oft schwerwiegenden Unfallereignisse und Schicksalsschläge besonders gefordert seien.
Auch Aigners Vater war Feuerwehrkommandant
Das unterstrich auch Schirmherrin Ilse Aigner bei ihrer Festrede im Zelt, in das die rund tausend Feiernden unter Applaus der Spalier stehenden Irschenberger Feuerwehrler einzogen. Auch sie blickte noch einmal in die 150-jährige Historie der Wehr, ließ die Floriansjünger wissen, dass auch ihr Vater einst Feuerwehrkommandant und dadurch die ganze Familie konstant in Habachtstellung und einsatzbereit gewesen sei. Den Irschenberger Feuerwehrlern sagte sie: „Ihr seid unbezahlbar und unverzichtbar“.
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Rund 500 Schaulustige säumen beim Festzug den Weg
Zuvor war der Festzug bei 28 Grad und Sonnenschein den rund drei Kilometer langen, von rund 500 Schaulustigen gesäumten Weg durch den Ort hinauf auf die „Irschenberger Aussicht“ mit Panoramablick aufs Oberland und zurück an der Ehrentribüne vorbei ins Festzelt am Sportplatz marschiert. Für Erfrischung sorgte die Feuerwehr Geitau, die mit ihrer historischen Wasserpumpe lustig in den Zug der 23 Kompanien und Abordnungen spritzte. Dennoch war auch der Festzug bei den Temperaturen eine beachtliche Leistung.

Der Vorsitzende der Feuerwehr Irschenberg, Max Simbeck, der im Festzelt alle Gäste und vor allem die Paten- und Partner-Wehren aus Reichersdorf und Kallmüz aus der Oberpfalz begrüßte, dankte allen Beteiligten herzlich. Insbesondere aber den Mitgliedern der Irschenberger Wehr: „Ihr habt die Institution Feuerwehr durch Engagement und harte Arbeit groß gemacht.“ Er ließ sie auf die vielen zurückliegenden Erlebnisse und Einsätze, aber auch auf die Zukunft die Maßkrüge heben.
Irschenberg „in ganz Europa bekannt“
Vizebürgermeister Marinus Eyrainer gratulierte, erging sich in der eigenen Geschichte als Irschenberger Feuerwehrler ab dem zarten Alter von zwölf Jahren und dankte im Namen der Ortsgemeinschaft: „Seit 150 Jahren ist auf Euch Verlass. Ihr seid nicht irgendein Verein – ohne Euch würde nichts gehen.“ Vize-Landrat Jens Zangenfeind dankte ebenfalls: „Ihr seid unsere Sicherheit. Bleibt engagiert, kompetent und hilfsbereit und ein starker Partner für den Landkreis. Außer einem „Prosit“ auf die Zukunft der Feuerwehr am „in ganz Europa bekannten Irschenberg“ blieb Kreisbrandrat Riblinger nicht mehr viel sagen. Darin war sich die Festgesellschaft an diesem Sonntag aber einig.