Zehn Tage neuer Mittelaltermarkt: Was auf den „Schongauer Sommer“ folgt – „Zulauf ist enorm“
Der Verein „Mittelaltermarkt Schongau“ ist erst vor fünf Monaten gegründet worden und hat bereits mehr als 100 Mitglieder. Auch die Planung für den Markt im Sommer nimmt Formen an. Vom 1. bis zum 10. August gibt es ein buntes Treiben wie früher in der Altstadt.
Schongau – „Der Zulauf ist enorm“, freuen sich die Vorstände Max Diegruber, Tobias Fuhrmann und Herbert Zimmert. In der „Blauen Traube“ sitzen die drei auf einen kurzen Austausch zusammen und berichten über den aktuellen Stand. „Wir haben die 100er-Marke schon geknackt“, so Diegruber auf die Nachfrage, wie viele Mitglieder der Verein nun hat.
Gegründet Anfang September 2024, um den bisher vom Verein „Schongauer Sommer“ organisierten Markt nicht sterben zu lassen, ist man begeistert von der Unterstützung. „Es ist gigantisch“, sagt Fuhrmann. „Unser Ansinnen war es, dass die tolle, über die Jahre gewachsene Gemeinschaft, nicht verloren geht.“ Das ist ganz offensichtlich bisher gut gelungen.
Der Termin für den ersten Historischen Markt unter neuer Leitung steht ebenfalls schon fest: Von Freitag, 1. August, bis Sonntag, 10. August, werden neuerdings am Bürgermeister-Schaegger-Platz in der Schongauer Altstadt Stände aufgebaut. Der Markt soll wie bisher auch jährlich zur gleichen Zeit stattfinden, 2026 in Verbindung mit dem geplanten Stadtmauerfest.
Auch im Logo, mit dem für den neuen Historischen Markt geworben werden soll, wird der Bezug zur Altstadt und seiner 800 Jahre alten Stadtmauer hergestellt. „Historischer Markt an der Stadtmauer“ leuchtet dem Betrachter entgegen – natürlich in den Farben der Stadt Schongau, Schwarz und Gelb.
Die Eröffnung soll wieder am Freitag sein, aber etwas später als zur zuletzt gewohnten Mittagszeit: Startschuss soll um 16 Uhr sein – wie auch sonst unter der Woche. „Die Öffnungszeit am Wochenende ab 12 Uhr ist fix“, verrät Zimmert. Vielleicht will man der Gastro aber auch die Möglichkeit geben, wochentags schon mittags zu öffnen, da ist noch viel im Fluss.
Fließen soll auch etwas anderes, und zwar ein eigenes Bier. Zu viel soll noch nicht verraten werden. „Aber wenn wir es selbst stemmen können, wollen wir gerne aus dem Verein heraus den Bierverkauf machen“, sagt Fuhrmann. Pläne für die Gastro gibt es bereits, „heute hat der Holzofenbäcker fix zugesagt“, weiß Diegruber.
Viele vom „alten Haufen“
Der Stand gehörte schon zum Markt, als dieser noch in der Altstadt abgehalten wurde. Viele der Mitglieder gehören zum „alten Haufen“. Und viele der Darsteller oder Händler, Künstler und Handwerker auch. Das Glücksrad soll es ebenso wieder geben wie die Korbflechterei und den Fotostand, die Kürschnerin hat sich auch angekündigt, es gibt Pfeil- und Bogenschießen und Axtwerfen, zählt Zimmert einige Beispiele auf.
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Auch ein Bühnenprogramm soll es geben – in reduzierter Lautstärke. „Es soll etwas ruhiger zugehen, damit man sich nebenher auch noch unterhalten kann“, sagt Diegruber. Man sei mit verschiedenen Musikern in Verhandlung. Klarheit wünsche man sich, was den Anbau an den Kasselturm anbelangt, das ehemalige Pfadfinderheim. Wie zu hören ist, soll dieses in absehbarer Zeit saniert werden.
„Es wäre aber schön, wenn wir diese Räumlichkeiten mitnutzen könnten“, betont Fuhrmann, der sich aber nicht vorstellen kann, dass dem etwas im Wege steht. Man habe positiven Rückhalt seitens der Stadt.

Die Unterstützung des Historischen Markts war im Herbst 2024 auch ganz offiziell in einer Stadtratssitzung beschlossen worden, wenn auch bisher nicht mit einem Geldbetrag hinterlegt. Neben Fuhrmann, der selbst im Stadtrat sitzt, arbeiten weitere fünf Stadtratsmitglieder im Verein, teils auch in der erweiterten Vorstand㈠schaft, mit: Das sind Esra Böse, Kornelia Funke, Regina Haugg, Thomas Schleich und Gregor Schuppe.
Auch ein Lagerleben soll es wieder geben. „Das ist in Planung, wir stehen in Kontakt mit der Gruppe, die seit vielen Jahren in Schongau ist, das soll auch nicht verloren gehen, das verleiht dem ganzen Flair“, so Fuhrmann. Platzmäßig müsse man sich aber natürlich einschränken. Dadurch, dass das Lagerleben künftig eher integriert sein könnte in den Markt und nicht am Rande stattfindet, könnte es vielleicht noch erlebbarer werden, meint Diegruber. Neben bekannten Gesichtern kämen auch neue hinzu. „Aber wir wollen erst einmal den Lokalen den Vorzug geben, die schon mal dabei waren“, ist die Prämisse. Außerdem sollen doppelte Angebote vermieden werden.
Kein Eintritt, aber Sponsoren gesucht
Wie kann sich der Markt finanzieren? Sollen, wie es der „Schongauer Sommer“ zuletzt praktiziert hatte, ebenfalls Eintrittsgelder verlangt werden? „Davon distanzieren wir uns ganz klar“, verneint Diegruber. Dringend angewiesen sei man auf Sponsoren, machen die Organisatoren keinen Hehl daraus, dass es ohne Geld nicht funktioniert. Glücklicherweise habe man für alles auch Fachleute im Verein und unter den Mitstreitern. „Unsere Sitzungen waren bisher immer voll.“
Vereinstreffen
Der Verein „Mittelaltermarkt Schongau“ hat sein nächstes offenes Orga-Treffen am kommenden Montag, 10. Februar, in der „Blauen Traube“. Beginn ist um 20 Uhr. Alle Interessierten sind hierzu willkommen.