Frankreich liefert wichtiges Drohnen-Abwehrprogramm – große Nachfrage nach dem System
Inmitten des Ukraine-Krieges steigt die Nachfrage nach Luftüberwachungsradar-Systemen. Der französische Konzern Thales liefert ein wichtiges System und muss die Produktion ausweiten.
Paris – Die anhaltende militärische Auseinandersetzung in der Ukraine hat das geopolitische Gleichgewicht in Europa nachhaltig beeinflusst. Die Befürchtung vor einer russischen Aggression hat viele Länder in Alarmbereitschaft versetzt. Innerhalb eines Jahres hat die NATO zwei weitere Mitglieder aufgenommen und Deutschland, das bisher eher zurückhaltend in Sachen Verteidigungsausgaben war, plant bis 2024 mehr als zwei Prozent seines Bruttoinlandproduktes für Verteidigungszwecke einzusetzen. Der Ukraine-Krieg hat auch die französische Kriegsindustrie angekurbelt. Ein französischer Verteidigungshersteller sieht sich gezwungen, die Produktion seines Luftüberwachungsradars zu verdoppeln, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Europa rüstet wegen Ukraine-Krieg auf: Rüstungsunternehmen verdoppelt Produktion
Thales, ein französischer Rüstungsgigant, hat in den letzten zwei Jahren seine Produktionskapazitäten erheblich ausgebaut. Dieser Schritt erfolgte unter dem Druck des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der Aufrüstung der europäischen Streitkräfte, die lange Zeit vernachlässigt wurden, wie Politico berichtet. Unweit von Paris, in der kleinen Stadt Limours mit 6500 Einwohnern, wird eines der meistverkauften Militärausrüstungsteile, das Luftüberwachungsradar Ground Master, hergestellt.
Allerdings steht die Fabrik in Limours vor einer Herausforderung: Es werden mehr Raum und Personal benötigt, um die wachsende Nachfrage zu bedienen. „Damit die Montageketten die steigende Nachfrage bewältigen können, verdoppeln wir die Teams und sind dabei, in zwei statt einer Schicht zu arbeiten, um die Produktion in Limours zu erhöhen“, erklärt Yves Descourvieres, Leiter des Produktmanagements für Multimissionsradare.
Verteidigungsnachfrage seit Ukraine-Krieg: Unternehmen verdoppelt Produktion
Laut Politico drängt die französische Regierung das Unternehmen dazu, Waffen kostengünstiger und schneller herzustellen. „Es ist ein fortlaufender Prozess. Bisher haben wir etwa 10 Radargeräte pro Jahr produziert, jetzt liegt das Ziel bei über 20 pro Jahr“, so Descourvieres. Um dies zu erreichen, wird die Produktionskette modernisiert. Das Werk in Limours verfügt nun über vier statt drei Testkammern und die Anzahl der Testzonen wurde auf 17 erweitert.
Das Luftüberwachungsradar Ground Master
Das Unternehmen Thales ist Europas Radar-Marktführer und steht weltweit an dritter Stelle hinter Lockheed Martin und Raytheon in den USA. Die Radar-Systeme sind darauf angelegt, Bedrohungen aus der Luft wie Düsenjäger, Raketen oder Hubschrauber zu erkennen. Aus dem Produktionsort Limours kann das 30-Millionen Euro teure GM-400-Alpha-Modell Flugzeuge über Bordeaux in 500 Kilometern Entfernung erkennen. Die GM 200 haben eine kürzere Reichweite von 250 bis 350 Kilometern.
Rüstungsunternehmen stößt wegen Nachfrage im Ukraine-Krieg auf Probleme
Bei der Produktion ist Zeit ein kostbares Gut. „Wir brauchen eine perfekte Synchronisierung der Geräteeingänge, um Verschwendung und Wartezeiten zu vermeiden“, betont Eric Marceau, Vizepräsident für Strategie des Radargeschäfts. Um dies zu gewährleisten, koordiniert Thales seine Aktivitäten eng mit seinen Lieferanten. Die Mitarbeiter müssen über spezielle Fähigkeiten verfügen. Darüber hinaus liegt die Rüstungsfabrik von Thales weit ab von den großen Städten. „Es ist nicht ganz so einfach, junge Talente nach Limours zu holen“, räumt Descourvieres ein.
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Thales exportiert seine Radarsysteme weltweit, beispielsweise nach Indonesien, das im vergangenen Jahr 13 GM-400-Alphas erwarb. Seit 2008 wurden 200 GM-Radare an 32 Länder verkauft, allein 2023 waren es 40 Stück. Zu den Kunden zählten neben den Niederlanden, wo Thales eine Fabrik betreibt, auch Dänemark, Estland und das neue NATO-Mitglied Finnland.
Thales-Lieferung an die Ukraine: Das GM 200 System für den Krieg
Im vergangenen Jahr erwarb auch die Ukraine ein GM 200 System, das mit Hilfe des französischen Unterstützungsfonds finanziert wurde. Für die Ukraine ist dieses System von großer Bedeutung. „Die Erfassung spielt eine Schlüsselrolle bei der Identifizierung und Neutralisierung von ballistischen Bedrohungen oder bei solchen, die von Drohnen ausgehen“, zitierte das Medium Europäische Sicherheit und Technik den französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu im vergangenen Jahr.
„Nicht zuletzt, um die Zivilbevölkerung zu warnen und zu beschützen“, fügte er hinzu. „Wenn wir alle zerstörten Ziele auf ukrainischem Boden zählen sollten, würden die militärischen und strategischen Ziele nur fünf bis sechs Prozent ausmachen. Der ganze Rest wären zivile Infrastrukturen“, erklärte der damalige ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. Mit Hilfe des Systems kann die Ukraine Flugkörper in einer Entfernung von bis zu 350 Kilometern erkennen.
Die Redakteurin Victoria Krumbeck hat diesen Text verfasst. Redakteur Bedrettin Bölükbasi hat anschließend nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell zur Optimierung angewendet. Alle Angaben wurden sorgfältig überprüft.