42 Lehrerinnen reichen Scheidung ein, nachdem sie zur Beamtin ernannt wurden
Cianjur ist die Hauptstadt des indonesischen Regierungsbezirks Kabupaten Cianjur. Dort ist ein bemerkenswertes Phänomen zu beobachten: Von den rund 3000 Lehrern, die in diesem Jahr die Ernennungsurkunde zu Beamten erhalten haben, haben 30 kurz darauf die Scheidung eingereicht; 12 weitere Fälle befinden sich noch in der letzten Phase des Gerichtsverfahrens, wie "Sinarharian" berichtet.
"Die Mehrheit derjenigen, die eine Scheidung beantragen, sind Frauen", erklärte Ruhli Solehudin, der Vorsitzende der Behörde für Jugend, Sport und Bildung in Cianjur. Der Hauptgrund sei wirtschaftlicher Natur. "Dieser Anstieg hängt eng mit der Änderung ihres Beschäftigungsstatus von Vertragslehrern zu festangestellten Beamten zusammen", sagte er weiter.

42 Lehrerinnen reichen Scheidung ein: Verbeamtung macht sie von Männern unabhängig
Mit der Ernennung zur Beamtin hätten sie ein festes und stabiles Einkommen. "Und dann trauen sie sich, die Entscheidung zur Trennung zu treffen", erklärte Ruhli Solehudin. Vor der Verbeamtung arbeiteten viele Frauen auf Vertragsbasis und waren vom Einkommen ihres Mannes abhängig.
Ein ähnliches Phänomen wurde auch im Bezirk Blitar in Ostjava beobachtet: Die Bildungsbehörde von Blitar verzeichnete dort in den letzten Monaten mindestens 20 Scheidungsanträge von Lehrerinnen, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den 15 Fällen im gesamten Jahr 2024 darstellt.
Lehrerin beschreibt Druck durch Horror-Eltern und Anwälte
Auch in Deutschland haben viele Lehrkräfte neuerdings mit Anwälten zu tun, allerdings nicht mit Scheidungsanwälten. Immer mehr Eltern ziehen vor Gericht, wenn ihnen die Noten ihrer Sprösslinge nicht gefallen. Eine Berliner Anwältin berichtete kürzlich von ihrer vollen Kanzlei und von wachsender Kampfbereitschaft auf Elternseite. In der Zeit von Mai bis September, in der Zeugnisse vergeben und Schulplätze verteilt werden, herrsche bei ihr Hochbetrieb.
Zu bearbeiten habe sie überwiegend Notenklagen aller Art. "Eltern wollen klagen, weil ihr Kind in Kunst eine Eins verdient hätte", so die Anwältin.
Jeder 10. Lehrer hatte schon Kontakte mit Anwalt
In Österreich sehen sich Lehrer ebenfalls zunehmend mit juristischem Druck konfrontiert – ausgelöst durch Eltern, die mit den schulischen Bewertungen ihrer Kinder nicht einverstanden sind. Laut einer Umfrage, über die "heute.at" berichtete, hatte bereits jeder zehnte Lehrer Kontakt mit einem von Eltern beauftragten Anwalt. Was früher selten vorkam, wird nun zur Regel.