Bauausschuss stimmt Aufstockung des früheren Schlecker-Marktes zu
Womöglich ist das der Anstoß zu einer positiven Entwicklung in diesem Bereich der Schlierseer Ortsmitte. Nach jahrelangem Hin und Her hat der Bauausschuss nun einer Aufstockung des früheren Schlecker-Marktes zugestimmt. Ein Durchbruch, der Hoffnungen weckt.
Schliersee – Letztlich hat sich Wolfgang Schauer mit seiner Forderung doch durchgesetzt. „Alles aufnehmen und ins Gespräch kommen“, hatte der Gemeinderat hinsichtlich des baulichen Verhaus gefordert, dass an der kleinen Fußgängerzone zwischen Karl-Haider- und Leitnerstraße herrscht. Aufmerksame Beobachter wissen derweil, dass die genannte Forderung etwas älter sein muss, weil Schauer nicht mehr im Gemeinderat sitzt. Tatsächlich fiel der Satz im Dezember 2018. Damals lehnte der Bauausschuss eine Aufstockung des Gebäudes, in dem bis zur Insolvenz der Kette ein Schleckermarkt war, ab. Und er tat das einigermaßen erzürnt erneut im Oktober des vergangenen Jahres (wir berichteten) – weil die „Hausaufgaben“, die der Ausschuss dem Eigentümer aufgegeben hatte, nicht erledigt waren.
Kritik
Diverse Kritikpunkte an dem Antrag gab es. Unter anderem hatte der Voreigentümer ein paar nicht genehmigte Baumaßnahmen vorgenommen. Eigentlich fiel darunter auch das Schließen des Durchgangs von der Fußgängerzone zum sogenannten Reiterparkplatz. Doch wie Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) jetzt im Ausschuss erklärte, war diese Maßnahme durchaus genehmigt. Sie hatte nur keinen Eingang in den zugehörigen Bebauungsplan gefunden.
Erneut auf der Tagesordnung gelandet war das Thema, weil der Eigentümer seit der Ablehnung im Herbst nicht untätig geblieben war – und dies wohl auch nicht konnte, weil der Dachstuhl schon erhebliche Schäden hat. So gab es einen Gesprächstermin mit Planer und Landratsamt – letztlich also das, was Schauer vor über fünf Jahren gefordert hatte. Dabei kamen die Parteien überein, dass der Mülltonnenunterstand entfernt und der Treppenaufgang überdacht wird – beides auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes. Das Pultdach soll erschwinden. Der erkennbare Wille, den Wirrwarr zu beseitigen hat nun auch die Ausschussmitglieder milde gestimmt. Sie erteilten dem Vorhaben ihren Segen. Was an Unterlagen noch fehlt, soll der Bauherr nachreichen.
Mehr Wohnraum
Das Haus soll um einen Meter aufgestockt werden, entstehen soll weiterer Wohnraum. Dies würde zusätzliche Stellplätze notwendig machen, was der Bauherr durch eine Umwandlung der Gastrofläche – auch sie steht seit Jahren leer – in eine Verkaufsfläche abfedern möchte. Sollte sich dennoch eine gastronomische Nutzung ergeben, könne man über eine Stellplatzablöse sprechen. Die Aufstockung selbst hatte der Ausschuss eigentlich schon zuvor begrüßt, weil damit die Dachlandschaft an dieser Ecke ruhiger wird. Wie Schnitzenbaumer noch anfügte, soll das Gebäude im Falle einer Generalsanierung oder eines Abrisses zu einem späteren Zeitpunkt etwas von der Leitnerstraße wegrücken. Zukunftsmusik.
Hoffnung auf Belebung
Apropos: Dass sich jetzt nach vielen Jahren Leerstand etwas tut und davon auszugehen ist, dass am Ende ein aufgeräumtes und ansehnliches Gebäude-Ensemble steht, nährt Schnitzenbaumers Hoffnung auf eine künftige Belebung an dieser Ecke der Ortsmitte. Schräg gegenüber möchte Intersport Berauer seine Verkaufsräume bekanntlich ebenfalls erweitern. Der Antrag passierte die gemeindlichen Gremien ohne größere Nebengeräusche.
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