In 600 Metern Tiefe: Forscher finden Goldmünzen im „Heiligen Gral der Schiffswracks“
Im frühen 18. Jahrhundert sank das spanische Schatzschiff San José im Karibischen Meer nahe der kolumbianischen Küste. Wie aus einer in der Fachzeitschrift „Antiquity“ veröffentlichten Studie hervorgeht, wurde nun bestätigt, dass sich zahlreiche Goldmünzen in einer Tiefe von etwa 600 Metern rund um das Wrack befinden.
Kolumbiens Marine erforscht das Wrack der San José
Seit 2021 untersuchen Forscher der kolumbianischen Marine die Überreste der San José, die auch als „Heiliger Gral der Schiffswracks“ bezeichnet wird. Mithilfe ferngesteuerter Unterwasserfahrzeuge dokumentierten sie den Fundort und konnten dabei die Goldmünzen entdecken, deren genaue Anzahl bislang unbekannt ist. Neben diesen wurden archäologische Funde wie Kanonen und Alltagsgegenstände der San José gefunden.
Die Aufnahmen zeigen zudem die Gestaltung der Münzen, wie es in der Studie heißt. Auf der Vorderseite ist eine Variante des Jerusalemer Kreuzes zu sehen sowie ein Schild mit Burgen und Löwen. Die Rückseite ziert das Motiv der gekrönten Säulen des Herkules.

Untergang durch schlechte Reparaturen
Lange Zeit galt es als gesichert, dass die spanische Galeone durch eine Explosion versank. Laut der Nachrichtenplattform „elespanol“ haben Forscher jedoch herausgefunden, dass das Schiff im 18. Jahrhundert vor Cartagena nicht durch eine Explosion, sondern infolge schlechter Reparaturen unterging. Diese Theorie stützt sich auf die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Expedition.
Besonders aufschlussreich ist zudem die Aussage des Matrosen Pedro García de Asarta, der zwar das Geräusch des sinkenden Schiffs hörte, aber keine Explosion wahrnahm.
Streit zwischen Spanien und Kolumbien wegen Bergungsrechte
Der Wert der gesamten San José-Ladung wird auf bis zu 14,9 Milliarden Euro geschätzt. Laut „Live Science“ streiten Kolumbien und Spanien derzeit darüber, wem die Bergungsrechte zustehen. Die spanische Regierung berufe sich auf eine internationale Seerechtskonvention, die besagt, dass Kriegsschiffswracks Eigentum ihres Ursprungslandes bleiben. Kolumbien habe diese Konvention jedoch nicht ratifiziert.
Wie „Live Science“ berichtet, plane Kolumbien, Teile des Schatzes zu verkaufen, um damit die archäologische Erforschung des gesamten Wracks zu finanzieren. Die übrigen Funde sollen später in einem Museum ausgestellt werden. Allerdings könnte kolumbianisches Recht den Verkauf historischer Artefakte untersagen.
4 Fakten zur Archäologie
- Besondere Funde: Weltweit werden regelmäßig faszinierende archäologische Funde gemacht. Einige der bedeutendsten Entdeckungen sind das Grab des Pharaos Tutanchamun, die beeindruckende Terrakotta-Armee sowie die geheimnisvolle Himmelsscheibe von Nebra.
- Karriereweg in der Archäologie: Um Archäologin oder Archäologe zu werden, ist mindestens ein Bachelor-Abschluss erforderlich. Weiterführende Qualifikationen wie ein Master oder eine Promotion erhöhen die Chancen auf eine feste Anstellung und eröffnen Wege in leitende Positionen.
- Forschungsmethoden: Die Methoden von Archäologen sind vielfältig. Sie analysieren und interpretieren historische Quellen, untersuchen Fundstücke und nutzen Methoden wie die Radiokarbonmethode, um das Alter organischer Materialien präzise zu bestimmen.
- Bekannte Archäologen: Zu den herausragenden Persönlichkeiten zählen Howard Carter, Heinrich Schliemann, Johann Joachim Winckelmann, Gertrude Caton Thompson und Zahi A. Hawass.