Nicht nur ein Instagram-Trend: Realistische Ergebnisse mit Tweakments erzielen

Was versteht man unter dem Begriff „Tweakments“ und warum sind sie aktuell so gefragt?

Der Begriff „Tweakments“ setzt sich aus „tweak“ – also feine Veränderung – und „treatment“ zusammen. Gemeint sind minimalinvasive ästhetische Behandlungen, die ohne OP auskommen, aber dennoch sichtbare Verbesserungen erzielen können. 

Der Wunsch nach natürlichen Ergebnissen, kurzen Ausfallzeiten und einem frischen, erholten Aussehen ohne drastische Veränderung ist bei vielen Patientinnen und Patienten gewachsen. In einer Zeit, in der Selfies, Social Media und ständige Sichtbarkeit eine große Rolle spielen, wünschen sich viele ein Plus an Frische, ohne gleich „gemacht“ auszusehen. Genau da setzen Tweakmentsan.

Dr. Afschin Fatemi, Dermatologe und Leiter der S-thetic Klinikgruppe, ist Experte für Schönheitschirurgie. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.

Welche Behandlungen zählen dazu und wie funktionieren sie?

Zu den klassischen Tweakments gehören beispielsweise Botulinumtoxin zur Faltenentspannung, Hyaluronfiller zur sanften Volumenkorrektur, Laserbehandlungen zur Hautverjüngung oder moderne Verfahren zur Hautstrukturverbesserung. 

Ziel ist es nicht, das Gesicht zu verändern, sondern die Zeichen der Zeit sanft zu korrigieren oder ihnen vorzubeugen. Moderne Geräte wie fraktionierte Laser regen gezielt die körpereigene Kollagenbildung an – das führt zu einer strafferen, glatteren Hautstruktur. Diese Verfahren sind ambulant möglich und können gut in den Alltag integriert werden.

Viele sehen solche Ergebnisse in sozialen Medien. Wie realistisch sind diese Darstellungen?

Man muss ehrlich sagen: Was man auf Plattformen wie Instagram oder TikTok sieht, ist oft gefiltert, perfekt ausgeleuchtet oder sogar bearbeitet. Die Ergebnisse professioneller Tweakments können sehr gut sein – aber sie hängen stark vom individuellen Hautzustand, von Genetik, Alter und vom Know-how des Behandlers ab. Es ist wichtig, dass Patienten realistische Erwartungen haben und wissen: Gute Ästhetik wirkt subtil. Wenn man fragt: „Du siehst so erholt aus – warst du im Urlaub?“, ist das meist das größte Kompliment für ein gelungenes Tweakment.

Was sollten Interessierte beachten, bevor sie sich für ein Tweakment entscheiden?

Wichtig ist die Wahl eines erfahrenen, medizinisch qualifizierten Behandlers mit dermatologischer oder plastisch-chirurgischer Ausbildung. Außerdem sollte vor jeder Behandlung eine ausführliche Beratung stattfinden, inklusive Hautanalyse und Anamnese. Wer einfach nur „den neuesten Trend ausprobieren“ will, sollte sich bewusst machen: Auch minimalinvasive Eingriffe greifen in biologische Prozesse ein. Seriöse Tweakments beruhen auf fundierter Diagnostik, evidenzbasierten Verfahren und einem verantwortungsvollen Umgang mit den Möglichkeiten.

Wie grenzen Sie sich in Ihrer Praxis von fragwürdigen Angeboten oder unrealistischen Schönheitsidealen ab?

Ich sehe meine Aufgabe als Arzt darin, Menschen medizinisch sinnvoll zu unterstützen – nicht darin, ihnen ein Ideal aufzudrängen. Bei uns steht immer das natürliche Ergebnis im Vordergrund. Das bedeutet auch: Manchmal raten wir von Behandlungen ab, wenn sie nicht nötig oder nicht zielführend sind. Jeder Mensch ist individuell, und gerade in der ästhetischen Medizin braucht es ein feines Gespür – für die Haut, aber auch für das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten. Nur dann entsteht echte, verantwortungsvolle Ästhetik.

  • Afschin Fatemi

    Bildquelle: Afschin Fatemi

    Buchempfehlung (Anzeige)

    Bücher von Dr. med. Afschin Fatemi. Er ist Autor zahlreicher Werke, die auf unterhaltsame und informative Art das Metier der ästhetischen Chirurgie beschreiben.

    Zu den Büchern