„Wir lassen uns nicht beirren“

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Das Team hinter Bürgermeister Walter Bleimaier (l.): Silke Krause, Tina Bossone (Mitte), Konrad Meichelböck und Michaela Meinhold (r.) © Andrea Jaksch

Innings Bürgermeister Walter Bleimaier will an freiwilligen Leistungen festhalten

Inning - In seinem letzten Amtsjahr wird Innings Bürgermeister Walter Bleimaier keines der vielen angestoßenen Projekte selbst vollenden können. Der Motivation schadet es nicht. Seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger will er für die Zeit ab 2026 den Weg bereiten.

Für Walter Bleimaier gehört zu einem funktionierenden Gemeindeleben dazu, dass Einrichtungen wie Musikschule, Bücherei, Nachbarschaftshilfe oder Sportvereine unterstützt werden. Eine Streichung dieser freiwilligen Leistungen ist mit ihm nicht zu machen: „Die sind das Herz unserer Gemeinde.“ Bislang ist die Unterstützung noch in seinem Budget. „Noch ist der Haushalt ausgeglichen.“ In diesem Jahr kann Inning sogar noch mit Einnahmen rechnen, denn die Grundstücke im erweiterten Gewerbepark sind zwar vergeben, aber die Kaufsummen noch nicht geflossen. Durch den Verkauf ist deshalb mit Einnahmen von rund 3,3 Millionen Euro zu rechnen. „In den Jahren 2026 bis 2028 erwarten wir allerdings deutliche Defizite.“ Über die Realsteuerhebesätze wird nur ein geringer Teil zu kompensieren sein. Gegen eine deutliche Erhöhung hatte sich der Gemeinderat zu Beginn des Monats ausgesprochen (wir berichteten). Dafür werden vermutlich Gebühren steigen – Verwaltungsgebühren etwa oder Parkplatzgebühren in Stegen. Bleimaier: „Nur die Friedhofsgebühren bleiben unverändert. Die sind kalkuliert.“

Keine andere Gemeinde im Landkreis hat so viele Projekte laufen wie aktuell Inning. Darunter Projekte, die unter freiwillige Leistungen fallen könnten. „Bei den Projekten, die wir schon am Start haben, lassen wir uns aber nicht mehr beirren. Das ziehen wir durch“, so Bleimaier. Für Herbst 2025 sei mit dem Baubeginn der Offenen Ganztagsbetreuung zu rechnen. „Die Bauzeit dauert voraussichtlich zwei Jahre. Zum Schuljahr 2027/28 soll es fertig sein.“ Das sei das wichtigste Projekt, noch vor der Tagespflege. „Mit der fangen wir aber früher an. Der Bauantrag ist schon unterschrieben.“ Recht weit ist die Gemeinde auch mit dem sozialen Wohnungsbau Griesstraße, deren künftige Adresse ja Krautgarten lauten soll. „Baubeginn ist im ersten Halbjahr 2025“, so Bleimaier.

Der Sportplatz ist das nächste. Der aktuell vorliegende Plan (zuletzt war es Plan Q) sei noch immer nicht der Letzte. Das Alphabet ist damit bald durch. Grund ist der Lärmschutz. „Das Gelände ist sehr steil und wir müssen in den Hang hinein.“ Ob dies abgestuft oder steil vorgenommen wird, müsse über ein Lärmgutachten ermittelt werde. Denn je näher der Schutz an der Lärmquelle sei, umso wirkungsvoller sei er. Eine Abstufung könnte zwar besser ausschauen, aber ihren Zweck nicht erfüllen. „Das muss noch mal berechnet werden.“ Was insgesamt noch bei den Plänen um die Sportplatzerweiterung fehlt, ist eine ganz andere Rechnung – eine belastbare aktuelle Gesamtkostenschätzung.

Sobald es die Witterung zulässt, soll und muss mit dem Bau des südlichen Fußballplatzes und der Tennisplätze begonnen werden. „Diese neuen Anlagen sollten noch im Laufe des Jahres bespielbar sein“, so Bleimaier. Eine enge Geschichte, denn die alten Tennisplätze machen Platz für das Nahversorgungszentrum, dessen Baustart für das zweite Quartal geplant ist. Bleimaier: „Ich schätze, das zieht sich aber noch bis Sommer hin.“

Tennisplätze, Fußballplätze und Beachvolleyball – diese Anlagen werden auf jeden Fall errichtet. Auch die Skateranlage. Aber ob die alte sofort verlegt wird, steht noch nicht fest. „Ein neues Haus der Vereine ist aus der mittelfristigen Finanzplanung schon einmal rausgeflogen. Das wird auch das nächste Mal so sein.“ Zehn Millionen Euro Baukosten wurden geschätzt. „Das würde aktuell den Rahmen sprengen.“ Bleimaier bedauert dies sehr, „es wäre ein toller Veranstaltungssaal. Die Planung war auch zugeschnitten auf die beiden Theatervereine.“

Darüber hinaus gibt es noch die Pläne für den Feuerwehrhaus-Anbau. Aktuell läuft die Vergabe der Fachplanungen, das Bebauungsplanverfahren ist inzwischen abgeschlossen. Bleimaier rechnet mit einem Baubeginn in 2026.

Bis zur nächsten Kommunalwahl sind es noch rund 15 Monate. Bürgermeister Bleimaier wird nicht mehr antreten. Bei der Frage, was er seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger hinterlässt, kommt: „Eine zukunftsfähig aufgestellte Gemeinde.“ Die großen Bauvorhaben sind bis dahin zwar noch nicht vollendet, aber durchgeplant und finanziert. Der gelernte Banker Bleimaier hat die Finanzierung wohl kalkuliert, sie soll der Gemeinde nicht zum Nachteil gereichen. Da Inning viele laufende Projekte hat, die bis dahin nicht abgeschlossen sein werden, wünscht er sich eigentlich nur, dass er zu den Eröffnungen eingeladen wird.

„Was nicht kommen wird in 2025, das ist der Ausbau der Staatsstraße.“ Das sagt der Bürgermeister mit überzeugender Bestimmtheit. Solange in Tutzing noch gebaut werde, passiere in Inning nichts. „Und danach auch nur unter dem Finanzierungsvorbehalt.“

„Ich glaube nicht, dass noch etwas anderes Großes ansteht. Nein, das reicht auch.“

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