Sicherer Spaß auf dem Eis – und was man nach dem Einbrechen tun sollte

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Freiluft-Eishockey: Hechendorfer und Breitbrunner am Freitag auf den Seachtn bei Andechs. © Andrea Jaksch

Schlittschuhlaufen und Eishockeyspielen bringen Freude, aber auch Gefahren mit sich. Die ersten Gewässer im Landkreis sind zugefroren. Für die Kreiswasserwacht ist das der Anlass, Verhaltenstipps an die Hand zu geben. Zur Vorbeugung und für den Notfall.

Landkreis - Die Freiluft-Eishockeysaison läuft – zum Beispiel auf den Seachtn zwischen Erling und Machtlfing. Schlittschuhläufer, mit und ohne Schläger, tummelten sich am Freitag auf den spiegelglatten Teichen. „Zu einem ungetrübten Vergnügen auf den gefrorenen Gewässern beitragen“ will die Kreiswasserwacht – indem sie in einer ausführlichen Pressemitteilung auf Gefahren hinweist und Verhaltenstipps gibt, die selbstverständlich auch für andere Seen und Weiher gelten. Zum Eislaufen eigenen sich etwa auch Wörthsee, Pilsensee, Weßlinger See, Maisinger See oder der Deixlfurter Weiher.

„Die Eisstärke sowie deren Beschaffenheit – und somit die Tragfähigkeit – können stark schwanken und bereits in nur kleinem Umkreis variieren“, schreibt Wasserwacht-Sprecher Oliver Jauch. Als Einflussfaktoren nennt er Luft- und Wassertemperatur, aber auch Wind, Strömungen, Wassertiefe, Unterwasserbewuchs und Schnee auf dem Eis. „Es ist trügerisch zu glauben, man könne das Eis bedenkenlos betreten, weil sich bereits andere Personen auf der Eisfläche befinden“, betont Jauch. 15 Zentimeter müsse das Eis mindestens dick sein, auch wenn das nur ein Anhaltspunkt ist.

Die Wasserwacht rät dazu, niemals alleine aufs Eis zu gehen. Nicht nur, um bei einem Einbruch gerettet werden zu können. „Stürze geschehen wesentlich öfter“, so Jauch. In den wenigsten Fällen werden Eisflächen explizit freigegeben. Fehlen Warnhinweise oder Gesperrt-Schilder, bedeute das nicht, dass das Eis gefahrlos betreten werden kann.

Ins Eis eingebrochen: Das sollte man tun

Für das Worst-Case-Szenario, den Einbruch im Eis, listet die Wasserwacht Hinweise und Tipps in der Mitteilung auf. Wer eine Trillerpfeife zur Warnung, einen Eispicker, oder auch nur einen Kugelschreiber dabei habe, sei schon mal im Vorteil. Für Helfer gilt laut Wasserwacht: Sofort den Notruf 112 absetzen. Für die anrückenden Rettungskräfte an geeigneter Stelle eine Person abstellen, die zum Unfallort weisen kann. Sorgfältig und in Ruhe die weitere Vorgehensweise überdenken. „Ein Rettungsversuch birgt für die eigene Sicherheit (diese hat immer Vorrang) oft Risiken. Eigenschutz beachten, niemals ungesichert und nur aus ausreichender Distanz handeln“, schreibt Jauch.

Wichtig sei auch, dem Eingebrochenen Mut zuzusprechen und Verhaltenstipps zu geben. Beim Rettungsversuch gelte: Gewicht verteilen. Flach hinlegen, am besten auf einen geeigneten Gegenstand wie Leiter, Biertisch, Schlitten und Abstand zueinander halten. Nicht die Hand reichen, sondern Hilfsmittel wie einen Schal benutzen, um die Distanz halten zu können. „Im Bedarfsfall kann man dann loslassen, bevor man selbst hineingezogen wird“, so der Sprecher. Unter dem Eis sehe man das Loch unter Umständen nicht mehr. „Dies bedeutet eine große Gefahr für den Helfer.“

Wer eingebrochen ist, sollte nach der Rettung seine nassen Kleidungsstücke erst in warmer Umgebung ausziehen. Für jene gilt allgemein: Sofort laut um Hilfe rufen und die Trillerpfeife benutzen. In die Richtung, aus der man gekommen ist, sich flach auf das Eis ziehen. Sich robbend mehrere Meter vom Loch entfernen, um ein erneutes Einbrechen zu verhindern, denn um die Einbruchstelle herum ist das Eis stark geschwächt. Wenn es nicht trägt, sich bis zum Ufer durch das Eis durchbrechen. Ein wichtiger Hintergrund ist laut Jauch aber auch folgendes: „Wenn ein Selbstrettungsversuch erfolglos bleibt, verliert der Körper in Ruhe weniger Wärme als bei Bewegung.“

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