US-Notenbank - Gemischte Signale vom US-Arbeitsmarkt - Wann drückt die Fed den Leitzins?
Das Entstehen neuer Jobs in den USA bleibt stark, doch gleichzeitig scheint der Arbeitsmarkt abzukühlen. Das berichtet die US-Website CNBC.
Die Arbeitsdaten für den Februar zeigten, dass die Einstellungen robust und stetig seien, was für die Gesamtwirtschaft gut aussieht. Nichtsdestotrotz lag die Arbeitslosenquote mit 3,9 Prozent höher als erwartet, so CNBC.
Die Frage laute nun, was die neuesten Arbeitsmarktdaten für die weitere Vorgehensweise der US-Notenbank Fed in Bezug auf die Zinsen bedeuten. Jerome Powell, der Vorsitzende der Fed, erklärte vergangene Woche, dass die Inflation „nicht weit“ davon entfernt sei, wo sie für eine Zinssenkung durch die Zentralbank sein müsse. Das ist für einen Notenbanker eine ziemlich deutliche Aussage. Aktuell liegt der US-Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent.
Experte erwartet Anstieg der Arbeitslosenzahlen
Ian Shepherdson, Vorsitzender und Chefökonom bei Pantheon Macroeconomics, erklärte: „Wir erwarten, dass die Arbeitslosenquote ab Frühjahr steigen wird, da das Jobwachstum sich verlangsamt.“ Er fügte hinzu, es sei unklar, ob sich dies schnell genug in den Daten zeigen werde, um die Fed im Mai zu einer Lockerung zu bewegen.
Das nicht eindeutige Bild des Arbeitsmarkts sendet laut CNBC widersprüchliche Signale über die wirtschaftliche Aktivität aus. Mohamed El-Erian, Chef-Wirtschaftsberater bei der Allianz, schrieb dazu: „Die Leute werden in dem Bericht sehen, was sie sehen wollen.“
Er führte weiter aus, dass diejenigen, die einen überhitzten Arbeitsmarkt befürchten, auf einen weiteren Jobzuwachs und höhere Arbeitsstunden hinweisen werden, während diejenigen, die einen „Goldlöckchen“-Arbeitsmarkt sehen, auf die großen Revisionen der beiden letzten Beschäftigungsablesungen und den moderaten monatlichen Anstieg der Stundenlöhne hinweisen werden.
Hoffnung auf steigende Börsen nach Zinssenkung durch die Fed
El-Erian betonte jedoch, dass dieser Kontrast „keinen wesentlichen Einfluss auf wirtschaftliche Prognosen und politische Ansichten“ haben werde. Allerdings werde er „die Vermögenspreise aufgrund der kommenden Handels-/Investitionsmentalität ankurbeln, dass sowohl gute/schlechte Nachrichten für die Wirtschaft gut für die Märkte sind“.