E-Rechnung 2025: Viele Selbstständige sind noch nicht bereit
Nur 36 Prozent der Selbstständigen haben bislang mindestens eine E-Rechnung erstellt. Die Mehrheit – 64 Prozent – hat die Umstellung noch nicht vollzogen, obwohl bereits seit Januar 2025 erste Übergangsfristen gelten. Das birgt Risiken und zeigt: Jetzt ist Handeln gefragt.
E-Rechnung: Status quo in Deutschland
Die E-Rechnung wird zur Pflicht – und das für alle Unternehmen, unabhängig von Größe oder Branche. Ziel ist es, den Rechnungsaustausch zu digitalisieren, Prozesse zu beschleunigen und Fehlerquellen zu minimieren. Doch die aktuelle Studie zeigt: Viele Selbstständige sind noch nicht im digitalen Rechnungszeitalter angekommen.
- 36 Prozent der Selbstständigen haben bereits E-Rechnungen erstellt.
- 64 Prozent haben noch nicht umgestellt – und laufen Gefahr, Fristen zu verpassen.
Die Ergebnisse basieren auf internen Produktdaten (November 2024 bis März 2025) sowie einer repräsentativen Umfrage von Sevdesk unter 879 Unternehmern (KW 9/2025).
Mit dem Auslaufen der Übergangsfristen drohen rechtliche und finanzielle Nachteile. Wer jetzt nicht aktiv wird, riskiert Verzögerungen bei Zahlungen und unnötigen Stress in der Buchhaltung.
Regionale Unterschiede: Wo steht Ihr Bundesland?
Die Umfrage beleuchtet auch regionale Unterschiede. Zwar liegt der bundesweite Durchschnitt bei 29 Prozent, doch einzelne Bundesländer stechen beim Anteil der E-Rechungs-Nutzer hervor:
- Mecklenburg-Vorpommern: 33 Prozent
- Thüringen: 33 Prozent
- Sachsen-Anhalt: 31 Prozent
- Sachsen: 30 Prozent
- Bremen: 27 Prozent
- Saarland: 25 Prozent
- Bayern, Berlin, NRW, BaWü: 28-29 Prozent
Auffällig: Es gibt kein klares Ost-West- oder Nord-Süd-Gefälle. Die Verteilung ist homogen – ein Zeichen dafür, dass die E-Rechnung deutschlandweit auf der Agenda steht.
Branchenvergleich: Handwerk überrascht
Wer denkt, nur digital-affine Branchen seien Vorreiter, irrt. Die Studie zeigt:
- Dienstleistung & Beratung: 40 Prozent haben bereits umgestellt.
- Handwerk: 39 Prozent – ein überraschend hoher Wert für eine traditionellere Branche.
- Handel: Nur 28 Prozent nutzen bereits E-Rechnungen.
Gerade das Handwerk beweist, dass Digitalisierung auch in klassischen Sektoren ankommt. Im Handel könnten komplexere Abrechnungssysteme oder externe Plattformen die Umstellung erschweren.
Was bremst die Umstellung? Die größten Hürden
Die Gründe für das Zögern sind vielfältig – und oft weniger technischer Natur, als viele vermuten:
- Kein akuter Bedarf
- Fehlende Informationen zur Umstellung
- Zeitmangel
- Technische Herausforderungen
Interessant: Wer den Schritt bereits gewagt hat, berichtet überwiegend Positives. 86 Prozent der Umgestiegenen empfanden die Umstellung als leicht oder sehr leicht. Nur 14 Prozent hatten echte Schwierigkeiten.
„Die Umstellung auf E-Rechnung klingt oft komplizierter als sie ist. Mit der richtigen Software ist sie schnell erledigt – und wer rechtzeitig handelt, vermeidet unnötigen Stress in der Buchhaltung.“
Christian Deák, DHV Steuerberatung Oberhausen
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Die E-Rechnung ist keine ferne Zukunftsmusik, sondern aktuelle Realität. Die Übergangsfristen laufen – und mit ihnen die Zeit, sich stressfrei auf die digitale Pflicht vorzubereiten. Wer jetzt handelt, profitiert von effizienteren Prozessen, weniger Fehlern und mehr Übersicht in der Buchhaltung.
Empfehlung:
- Informieren Sie sich frühzeitig über die Anforderungen.
- Prüfen Sie, ob Ihre Buchhaltungssoftware E-Rechnungen unterstützt.
- Nutzen Sie die Erfahrungen anderer Selbstständiger und holen Sie sich Unterstützung, wenn nötig.