Neue Flüchtlingsunterkunft in Peiting: „Weidachklause“ bezugsbereit
Schon seit Anfang des Jahres ist bekannt, dass die frühere Gaststätte „Weidachklause“ in Peiting zur Flüchtlingsunterkunft werden soll. Nachdem es zuletzt ruhig um das Vorhaben geworden war, steht nun die Belegung der drei Wohnungen kurz bevor.
Peiting – Im Januar hatte die Nachricht die Runde gemacht, dass die frühere Gaststätte in der Weidachstraße als Asylunterkunft genutzt werden soll. Ein Investor, von dem das Gebäude erworben worden war, hatte die Immobilie dem Landratsamt angeboten.
Damals hieß es, dass bis zu 35 Geflüchtete in dem Haus untergebracht werden könnten. Von einem möglichen Bezug bereits ab März war die Rede.
Bei den Anliegern sorgte die Nachricht für wenig Begeisterung. Bei einer Anfang Februar einberufenen Info-Veranstaltung bemühten sich Vertreter der Behörde, die Bedenken zu zerstreuen. Am angepeilten Bezugstermin hielt man damals fest, kündigte aber an, dass maximal 25 Menschen in dem Gebäude eine Bleibe finden sollten.
Doch der Zeitplan erwies sich wenig später als Makulatur, baurechtliche Fragen und notwendige Sanierungsarbeiten verzögerten das Projekt. Im April wurde bekannt, dass der Mietvertrag noch nicht unter Dach und Fach sei. So wurde es zuletzt still um das Vorhaben in der Ortsmitte.
Mittlerweile ist der Mietvertrag unterschrieben, und auch die Arbeiten im Gebäude sind abgeschlossen, dass einer Belegung nichts mehr im Weg steht. So informierte Peitings Bürgermeister Peter Ostenrieder jüngst die Anwohner darüber, dass voraussichtlich ab Mitte September die ersten Bewohner einziehen werden.
Zwei der drei Wohnungen seien für ukrainische Familien vorgesehen, schreibt Ostenrieder in dem Brief, der der Redaktion vorliegt. Die dritte soll aller Voraussicht der Unterbringung von Einzelpersonen dienen.
Bewohnerzahl sinkt von 25 auf 19
Laut dem Rathauschef hat sich auch die maximale Zahl an Geflüchteten, die in der ehemaligen Weidachklause ein Zuhause finden sollen, noch einmal geändert. Sie sinkt demnach von zuletzt 25 auf 19 Personen.
Meine news
Die Reduzierung bestätigt auf Anfrage der SN auch Helmut Hartl, Leiter des Sachgebiets Asylleistung und Integration im Landratsamt. „Wir haben da nochmals abgespeckt.“ Gleichwohl wird die neue Asylunterkunft in der Ortsmitte damit die zweitgrößte Einrichtung im Kernort sein nach der Anlage an der Seestraße, die Platz für bis zu 144 Geflüchtete bietet. Insgesamt sind in Peiting laut Hartl aktuell 129 Asylbewerber und 72 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht.
Viele Nachfragen der Anlieger gab es laut dem Sachgebietsleiter seit der Info-Veranstaltung nicht mehr. Diese drehten sich unter anderem um die Außenbeleuchtung, die Ausgestaltung der Fenster und die Stellplätze. Letztere seien nachgewiesen, auch sonst habe man einen Konsens gefunden, so Hartl.
Tatsächlich hatte der Bauausschuss im April der Nutzungsänderung des Gebäudes sowie dem Neubau einer Garage zugestimmt, für die der Schuppen auf dem Grundstück weichen sollte. Mit zwei überdachten und vier weiteren Parkplätzen sei die Stellplatzsatzung erfüllt, hieß es in der Sitzung. Auf die Einhaltung werde man auch pochen, so Ostenrieder. „Da gibt es auch für das Landratsamt keine Ausnahme.“
Kennenlern-Fest geplant
Damit sich die Bewohner der Weidachstraße und die Neuankömmlinge kennenlernen, ist nach dem Bezug der Wohnungen ein Fest im Begegnungscafé geplant, kündigt Ostenrieder in seinem Schreiben an und schickt noch einen Appell hinterher: „Wir hoffen sehr, in der Unterkunft Weidachstraße wie auch in allen bisherigen Unterkünften in Peiting wieder ein gutes Miteinander im Ort zu haben. Das aktuelle Zufluchtsgeschehen können wir nicht auf lokaler Ebene beeinflussen, aber wir können versuchen, alle gemeinsam das Ganze für alle Beteiligten so gut wie möglich zu gestalten. Hierfür möchte ich Ihnen schon auch für das von Ihnen entgegengebrachte Verständnis herzlich danken.“