Ein digitaler Guide fürs ganze Dorf

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Heimat- und Finanzminister Albert Füracker (li.) überreichte den Förderbescheid an (ab 2.v.li.) Franziska Fruth (Projektleiterin Multimedia-Guide), Schwester Josefa Thusbaß (Missionsdominikanerin) und Kulturmanagerin Ulrike Rose. © Florian Graser

Freude in Schlehdorf: Der Verein „Zukunft Kulturraum Kloster“ erhält eine stattliche Förderung, um einen Multimedia-Guide zu entwickeln. Ausgangspunkt ist die Transformation des Klosters. Die ganze Gemeinde wird in das Projekt einbezogen.

Schlehdorf - In Schlehdorf hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: Seit die Missionsdominikanerinnen aus dem historischen Kloster in ein neues Gebäude gezogen sind, hat sich dieses Areal auf vielfältige Weise entwickelt. Der gemeinnützige Verein „Zukunft Kulturraum Kloster“ hat dies alles dokumentiert. Nun gibt es ein weiteres Projekt: Um Besucher über die Entwicklungen zu informieren, wird ein Multimedia-Guide entstehen. Dabei soll Heimat-, Orts- und Kulturgeschichte hör- und erlebbar werden.

Der Verein hatte sich dafür um einen Zuschuss bemüht und war erfolgreich: Der bayerische Heimat- und Finanzminister Albert Füracker überreichte den Gründerinnen nun beim „Tag der Bayerischen Regionen“ in Nürnberg einen Scheck über eine Fördersumme in Höhe von 68 300 Euro.

Verschiedene Stationen im Dorf geplant

Entstehen soll ein Audioguide, den man über Info-Tafeln, auf denen sich QR-Codes befinden, abrufen kann. Es wird verschiedene Stationen im Dorf geben. Die Idee dazu war Franziska Fruth, eine der Gründerinnen des Vereins, beim Besuch im Kloster Neustift gekommen. „Den Audioguide dort fand ich super.“ Auch in Schlehdorf, weiß sie, gibt es viele Besucher, die sich informieren wollen, wie sich das Kloster und Dorf entwickelt haben. „Eine Anfrage im Finanzministerium für eine Förderung stieß dann auf positive Resonanz.“

Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer einen Eigenanteil von 25 Prozent leisten. Das wird hier in weiten Teilen vom Orden der Missionsdominikanerinnen übernommen. Insgesamt kostet das Projekt rund 93 000 Euro. „Wir wollen damit zeigen, dass wir weiterhin Verantwortung für die Entwicklung Schlehdorfs übernehmen“, sagt Schwester Josefa Thusbaß. Sie ist Gründungsmitglied des Vereins und Provinzökonomin in der Ordensgemeinschaft. Außerdem sei es Teil ihrer Verkündigung, darüber zu sprechen, wie sich die Gemeinschaft entwickle. „Unsere Kräfte nehmen ab, wir verlagern sie jetzt anders“, sagt die Ordensfrau lächelnd mit Blick auf die sozialen Medien.

„Es geht um die Schlehdorfer Identität“

Die Verantwortlichen sind schon mitten im Entwicklungsprozess. In den Audioguide werden neben der Ordensgemeinschaft das genossenschaftliche Klostergut, die Verantwortlichen der Cohaus㈠Gemeinschaft, die Gemeinde und die Kirchenstiftung einbezogen. „Der Guide soll alle Bereiche abdecken“, sagt Fruth. Die technische Abwicklung wird von einem IT-Dienstleister übernommen, und zwar in enger Zusammenarbeit mit den Partnern. Für die redaktionelle Ausarbeitung ist Fruth verantwortlich. Bald wird es das erste Treffen der Teilnehmer geben, um die nächsten Schritte zu besprechen. Geplant ist laut Fruth ein Wege-Leit-System, das sich über alle Bereiche erstreckt. Am Klostergut, am Cohaus, an der Kirche und an der Gemeinde sollen Info-Tafeln angebracht werden, auf denen sich ein kurzer Text und ein QR-Code fürs Smartphone befinden.

„Es geht um die Schlehdorfer Identität“, sagt Fruth. Nun werde besprochen, wie man die Bereiche und die Texte gestalte. Es gebe viele Ideen, auch zur Einbeziehung der Vereine. „Zur Geschichte der Gemeinde könnte man auch einiges über die Seestraße oder etwas über die Aufenthalte von König Ludwig II. erzählen“, meint sie. Insgesamt seien 12 bis 15 Kapitel à zwei Minuten geplant.

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Zwei Profis werden die Texte einsprechen. Original-Stimmen von Beteiligten sollen eingebettet werden, so der Plan. Auch Videos und Fotos sollen über die Webseite abrufbar sein. Damit auch alles abrufbar ist, soll vor dem Cohaus (also am historischen Klostergebäude) öffentliches WLan angeboten werden. Die dazugehörige Webseite soll auch auf Englisch abrufbar sein. Der Internet-Auftritt soll zudem mit den Seiten der einzelnen Beteiligten verbunden werden. Das Ganze wird kostenlos sein. Im Juli 2025 soll das Projekt fertig sein.

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