Lauben: Pontifikalamt zum Abschluss des Ulrichsjubiläums

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Zum Abschluss des Ulrichsjubiläums im Dekanat Kempten fand in der Pfarrei St. Ulrich in Lauben ein Pontifikalamt mit Bischof Dr. Bertram Meier (Mitte) statt. © Sabine Verspohl-Nitsche / pdke

Ein stimmungsvolles Pontifikalamt mit Bischof Dr. Bertram Meier bildete am vergangenen Sonntag in der Pfarrkirche St. Ulrich in Lauben den Abschluss des Ulrichsjubiläumsjahres 2023/24 im Dekanat Kempten.

Lauben – „Ich freue mich, mit ihnen am Patrozinium (Festtag des Patrons, Anm. d. Red.) in dieser Ulrichskirche das Jubiläum beenden zu können“, stellte Bischof Bertram fest. Im Schutz der Holzskulpturen der beiden Bistumspatrone Afra und Ulrich und dem hirschledernen Reisehut, der dem heiligen Ulrich gehört haben soll, feierte die Pfarreiengemeinschaft (PG) Haldenwang-Lauben einen von heiteren Klängen begleiteten Gottesdienst. Für die musikalische Gestaltung sorgten die Musikkapelle Lauben-Heising unter der Leitung von Tobias Roggors und Organist Christian Brack.

Pontifikalamt zieht viele Besucher an

Rund ein Dutzend Geistliche, unter ihnen Dekan Bernhard Hesse, Prodekan Pater Jacek Filipiuk, Domkapitular Thomas Rauch sowie der PG-Leiter Pater Joseph Maria Prakash, über 20 Ministrantinnen und Ministranten, Fahnenabordnungen der Vereine und Vertreter aus Kirche und Politik sowie zahlreiche Gläubige hatten sich außerdem auf den Weg nach Lauben gemacht.

„Bereits vor einem Jahr durfte ich den Auftakt in einer anderen Ulrichskirche des Dekanats in Kempten eröffnen“, erinnerte der Bischof an die damalige Vesper in der PG Kempten-Ost und bedauerte gleichzeitig, dass er vor zwei Jahren nicht beim 50. Jubiläum des Pfarrzentrums in Lauben dabei sein konnte. Nachträglich gratulierte er deshalb Pater Prakash zur Jahresfeier. In seiner Predigt ging der Bischof auf den Heiligen Ulrich ein und zeigte auf den in einem Schaukasten ausgestellten Hut. „Dieser Hut hat etwas Stattliches, ähnlich wie der Heilige Ulrich geschildert wurde.“

Stärken und Schwächen des Heilgen Ulrich

Viele Eigenschaften seien dem Heiligen nachgesagt worden, doch bei allen Stärken ging der Bischof auch auf dessen Schwächen ein. Hierbei nahm er Bezug auf den zweiten Paulusbrief an die Korinther in dem es heißt: „Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark (2 Kor 12,9 f.). Als Kind sei Ulrich klein und schwach gewesen und es werde vermutet, er habe an einer Allergie gelitten. Erst durch den Hinweis eines Klerikers, der voraussagte, Gott wolle Großes an dem Kind zeigen, und eine anschließende Nahrungsumstellung habe der kleine Ulrich gedeihen können.

Aber auch der Heilige Ulrich, so fuhr der Bischof fort, sei nicht frei von Fehlern gewesen. Als Nachfolger habe dieser beispielsweise seinen Neffen Adalbero ins Bischofsamt heben wollen. „Dieses Vorhaben wurde auf der Synode von Ingelheim jedoch als Form des Nepotismus, wir würden sagen ,Vetterleswirtschaft‘, abgelehnt“. Kein Mensch sei ohne Fehler und Schwächen, das zeige die Biografie des Heiligen. Konflikte, auch in Pfarreien wie St. Ulrich, entstünden, wenn wir nicht mit dem „Ohr des Herzens“ hörten, sondern auf dem eigenen Standpunkt beharrten.

Danksagung für großes Engagement

„Kirche hat nur eine Zukunft, wenn sie synodal tickt, wenn sie zuhört“, betonte Bischof Bertram und richtete sich mit Dank an alle Engagierten der Pfarrei: „Ich freue mich über die vielen Ministranten, die Ehrenamtlichen, die Musiker und alle, die sich in der Pfarrei engagieren und danke ihnen. Mein Wunsch ist, dass es Ihnen in einer Zeit vieler Krisen, und eingedenk all unserer menschlichen Schwächen, auch künftig gelingen möge, was uns der Psalm 28 empfiehlt: Stark zu sein im Herrn und fröhlich im Herzen“, so Bischof Bertram.

kb

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