So viel müssen Sie verdienen, um in Deutschland wohnen zu können

Die Metropolen sind am teuersten

Selbst für Gutverdiener teuer sind die Mieten derweil in München und Berlin: Hier zahlen Menschen für eine Drei-Zimmer-Wohnung in Zentrumsnähe durchschnittlich 37 Prozent ihres Einkommens. Kein Wunder: Wer in München eine 68-Quadratmeter-Wohnung mietet, muss über 10.000 Euro im Monat Brutto verdienen , um unter die Ein-Drittel-Grenze zu rutschen. Das entspricht knapp 5500 Euro Netto.

Damit sprengen die beiden Metropolen einen gesamtdeutschen Trend: Im Rest des Landes zahlten die Menschen in den vergangenen Jahren laut Studie zwar auch nicht weniger für ihre Wohnungen. Immerhin aber auch nicht mehr. Der Anteil der Miete am Einkommen blieb in etwa gleich.

Keine schnelle Lösung in Sicht, Mietpreisbremse hilft nicht

Hoffnungen auf bald günstigeren Wohnraum macht die DIW den Deutschen laut ZDF nicht. Eine Mietpreisbremse entlaste den Markt bestenfalls kurzzeitig. Langfristig schade sie Mietern aber durch Nebenwirkungen wie gesenkte Bauanreize: Weniger neue Wohnungen bedeuten höhere Mieten. Einige Studien legen zudem nahe, dass die Mietpreisbremse die Mieten nicht einmal kurzfristig bremst: Findige Vermieter finden Schlupflöcher, die Mieten trotz Bremse zu erhöhen.

Mehr Sozialwohnungen könnten hingegen laut DIW gerade Geringverdiener entlasten. Die Zahl der Sozialwohnungen schrumpfte seit der Wiedervereinigung aber von rund vier Millionen auf rund eine Million. Die Kommunen müssten sie also neu bauen.

Damit gelangen wir zum eigentlichen Problem. Langfristig senken nur generell mehr neue Wohnungen die Mietbelastung. Sozialwohnungen, mittlere Preisklasse, Luxus - Hauptsache mehr Wohnraum. Die Bundesregierung baut aber seit Jahrzehnten immer weniger Wohnungen: Hohe Baukosten, viel Bürokratie und mangelnde Bauflächen bremsen den Neubau. Die Bauunternehmen klagen über Auftragsmangel und bauen Kapazitäten ab. Die Krise droht sich dadurch zu verewigen. Sollen die Mieten bezahlbarer werden, muss die Regierung hier ansetzen.

Bislang bleibt die Neubauinitiative der Ampel jedoch wirkungslos. Ihr Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen verfehlt sie zuverlässig. Für 2025 rechnen Experten erneut mit höchstens 200.000 Wohnungen.