TV-Duell im Liveticker - Weidel und Wagenknecht treffen sich zum Talk-Schlagabtausch

TV-Duell Weidel gegen Wagenknecht im Liveticker

18.22 Uhr: „Wie Israel überfallen wurde, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion“, das ist Punkt eins", sagt Weidel, als sie das Wort bekommt und betont, wie schwierig es sei, eine sogenannte Zwei-Staaten-Lösung, die auch Wagnknecht ansprach, zu etablieren. „Ich bin keine von den Politikern, die einfach so was raushauen“, sagt Weidel und wischt einen Einwand von Burgard wiederholt weg. „Sie durfte auch sehr lange ausreden“, kontert sie mit Verweis auf Wagenknechts lange Redezeit. Momentan sehe sie die Situation so verfahren, dass kein Frieden möglich sei - auch wenn man immer früher mit Frieden anfangen konnte.

18.19 Uhr: Wagenknecht geht in Sachen Israel auf die AfD los. „Das Image, das sich die AfD hier als Friedenspartei gibt, entspricht nicht der Wahrheit“, sagt sie und kritisiert, dass sich Weidel und ihre Partei konsequent an die Seite Netanjahus stellen würde, obwohl viele Bürger Israels anderer Ansicht seien. „Der Verteidigungsminister Israels hat gesagt, wir kämpfen gegen menschliche Tiere“, sagt die BSW-Chefin weiter, aber Burgard will sie mehrfach stoppen und einhaken - er schafft es nur nicht. „Es ist ja nicht so einseitig wie sie gerade gesagt haben“, sagt Wagenknecht und deutet auf Weidel, die keine Miene verzieht.

18.15 Uhr: Nun geht es um den Jahrestag des Hamas-Terrors. Wie sie ihn begangen habe, fragt Burgard - und Wagenknecht ignoriert die Frage völlig. Burgard hat Mühe, sie einzubremsen und Weidel das Wort zu erteilen. „Ich bin mit meinen jüdischen Freunden in mich gegangen“, beantwortet Weidel dieselbe Frage und kritisiert, dass die Regierung nicht handle und „Frau Baerbock sich Israel-Hasser zum Dinner einlädt. Das ist etwas, was wir in jedem Fall aufarbeiten müssen.“ Auch das Geschehen auf Deutschlands Straßen, schockiere sie. „Wenn die AfD in der Regierung säße, wären diese Krawallbrüder nicht mehr in diesem Land.“ Ob sie sicher sei, dass keine AfD-Anhänger dort mitmarschieren würden, fragt der Moderator? Weidel verweist auf eine Rede von AfD-Politiker Alexander Gauland aus dem Vorjahr und kritisiert im Gegensatz die Regierung erneut.  Es soll vermutlich nein heißen, aber das war eher Ablenkung.

„Jetzt kommen sie mir nicht auf die Tour", sagt Wagenknecht zu Kommunismus-Einwurf

18.11 Uhr: Wagenknecht antwortet erstmal auf das Thema der Schuldenbremse - sparen oder Kredite aufnehmen, um zu investieren? „So viel kann man aus dem Bürgergeld gar nicht rausholen“, sagt sie. Als Burgard hier die „unterschiedliche Sozialisierung“ erkennt und Wagenknecht in die Nähe des Kommunismus rückt, poltert diese los. „Jetzt kommen sie mir nicht auf die Tour, ich bin keine Kommunistin“, sagt sie. Sie wolle auch nicht das Bürgergeld für alle anschieben.

18.08 Uhr: Wagenknecht kommt sofort auf eines ihrer Lieblingsthemen: Die Rückkehr zum russischen Gas. „Wenn sie mir sagen, wo wir es sonst billig herbekommen, bitte“, beugt sie direkt anderen Ideen vor. „Das ist eine Idee, und weiter?“, fragt Burgard, nachdem Wagenknecht lange bei diesem Thema bleibt. Auch sie nennt als zweites eine bessere Bildungspolitik, da es „aktuell sehr davon abhänge, welche Eltern man hat“. Das dritte Thema sei die Infrastruktur. „Investitionen muss man auch über Kredite finanzieren“, setzt sie an, ehe Burgard unterbricht und Weidel nach ihrer Meinung fragt. Die stimmt viel zu. „Es wird einfach nicht mehr investiert - und es gehört zur Wahrheit dazu, dass der Staat sein Geld woanders verplant.“ Sie stehe zur Schuldenbremse, will aber „an unnötigen Ausgaben einsparen, vor allem Sozialausgaben.“ Vor allem, dass auch Migranten „einen Milliardenblock an Bürgergeld bekommen“, sei auf Dauer nicht finanzierbar.

18.05 Uhr: Welche drei Dinge Weidel in der Wirtschaftspolitik anders machen würde, fragt Burgard. „Deutschland krankt an der Ampel“, sagt Weidel - und nennt dann eine verantwortungsvolle Energiepolitik mit Technologieoffenheit, ein besseres Ausbildungsniveau und eine Senkung der Steuerlast als Maßnahmen, die sie umsetzen würde. „Die Menschen müssen wieder von ihrer Arbeit leben können. Diese grüne Politik darf nicht fortgeführt werden.“

18.03 Uhr: „Der Wahlkampf lebt von überspitzter Sprache“, verteidigt sich Weidel und sagt, dass die Leute „einen echten politischen Wandel“ wollen. „Und der ist mit den alten Parteien nicht möglich. Das zu sagen, ist nicht ehrabschneidend.“ „Aber sie wissen ja gar nicht, was wir in den Koalitionsverhandlungen besprechen“, wirft Wagenknecht zurück. „Wir werden nur in eine Koalition eintreten, wenn sich signifikante Dinge verändern.“ Dann will sie auf Themen eingehen, doch Burgard bremst und will es strukturiert angehen - „eins nach dem anderen“.

18.00 Uhr: Los geht's! Jan Philipp Burgard, Chefredakteur Welt, eröffnet das Duell. Zuerst erklärt er die Regeln: Gleiche Redezeit bei beiden und ein Faktencheck bei Welt am Folgetag. „Ich glaube, dass wir uns beide auf dieses Duell freuen“, startet Weidel und erwartet eine „anregende Diskussion“. Wagenknecht hofft indes auf eine „sachliche Auseinandersetzung, die für die Wähler auch deutlich macht, wo die Unterschiede liegen“. Sie setze sich dafür ein, dass man fair mit der AfD umgeht - appelliert aber auch an die AfD, das ihrerseits zu tun. „Im Vorfeld hat sie mich als nützlichen Idioten, als Steigbügelhalter der Altparteien bezeichnet - das finde ich ehrabschneidend.“

17.57 Uhr: Gleich geht's los mit dem Schlagabtausch der beiden Politikerinnen - FOCUS online ist im Liveticker dabei.

Weidel und Wagenknecht treffen sich zum Talk-Schlagabtausch bei Welt TV

Mittwoch, 9. Oktober, 15.00 Uhr: AfD-Chefin Alice Weidel sucht beim geplanten TV-Duell mit Parteigründerin Sahra Wagenknecht nach eigener Aussage keinen Streit. „Ich glaube nicht, dass es einen Anlass gäbe, überhaupt in irgendeiner Form konfrontativ zu sein“, sagte Weidel auf die Frage, ob das Duell mit Wagenknecht aus ihrer Sicht eher konfrontativ oder kuschelig werde. „Ich glaube, dass man mit jedem politischen Mitbewerber fair umgehen muss.“

Die Probleme in Deutschland bekomme man nicht mehr gelöst, wenn man nicht lagerübergreifend über Lösungen diskutiere. „Man kann nur zu einer ganzheitlichen Lösung kommen, lagerübergreifend, indem man sich endlich mal unterhält und sich nicht irgendwie mit komischen Brandmauern und Verbotsanträgen überzieht“, sagte Weidel.

Auch Wagenknecht sagte auf Nachfrage zu dem geplanten TV-Duell: „Ich finde es vernünftig und richtig, sich mit der AfD inhaltlich auseinanderzusetzen.“ Sie sei zuversichtlich, dass sie mit Weidel sachlich streiten werde und „die Unterschiede vielleicht auch für viele Wählerinnen und Wähler auch deutlicher werden“. Man tue der AfD einen Gefallen, wenn man sich um die Auseinandersetzung drücke.

Der Antrag im Bundestag für ein AfD-Verbotsverfahren sei „der dümmste Antrag dieses Jahres, vielleicht der dümmste Antrag dieser Legislatur“, sagte die Vorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknecht.

Die beiden Frauen treten am Mittwochabend (18.00 Uhr) in einer gemeinsamen Live-Sendung bei Welt TV auf. Themen sollen nach Angaben des Senders Migration, Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie Ukraine-Krieg und Nahostkonflikt sein.

Wagenknecht hatte ihre Partei ursprünglich als „seriöses Angebot“ für jene bezeichnet, die aus Protest AfD wählen. Seit einiger Zeit plädiert sie dafür, nicht reflexartig abzulehnen, was von der AfD komme. Es brauche einen anderen Umgang mit der Partei.