„Ganz besondere Strahlkraft“: Tölzer Christkindlmarkt im XXL-Format
Der Tölzer Christkindlmarkt findet heuer im XXL-Format statt. Für die Stadt und die Händler bringt das einige Herausforderungen mit sich.
Bad Tölz – Der Tölzer Christkindlmarkt dauert heuer rekordverdächtig lang: ganze 33 Tage, konkret von 22. November bis Heiligabend. Für die Stadt und die Händler bringt das in der Organisation einige Herausforderungen mit sich.
Tölzer Christkindlmarkt: Verkaufsoffener Sonntag darf nur im November stattfinden
Der frühe Start hängt damit zusammen, dass der verkaufsoffene Sonntag, der traditionell am ersten Marktwochenende stattfindet, von Gesetzes wegen noch im November abgehalten werden muss. Der letzte November-Sonntag fällt aber auf den 24. und liegt damit eine Woche vor dem ersten Advents-Sonntag. Erfahrungsgemäß sei der verkaufsoffene Sonntag einer der am stärksten frequentierten Tage, sagt Daniela Klaar, in der Tölzer Tourist-Info zuständig für Veranstaltungen und Märkte.
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Aber auch generell habe der Christkindlmarkt „eine ganz besondere Strahlkraft für Bad Tölz“. Viele Touristen und Tagesgäste würden gezielt zur Weihnachtszeit anreisen. „Hervorzuheben ist aber auch die Beliebtheit bei den Tölzern selbst“, so Klaar. „Man kennt sich, und die Vorfreude auf Weihnachten steigt.“
Auch im Stadtmuseum stehen die Zeichen auf Weihnachten
Die Stände sind ab dem 22. November geöffnet, offiziell eröffnet wird der Markt am Samstag, 23. November, um 16 Uhr mit dem Auftritt der Bläsergruppe der Tölzer Stadtkapelle. Nach einer Rede von Bürgermeister Ingo Mehner singt der Tölzer Knabenchor. Ein weiterer Höhepunkt ist laut Klaar die Nikolauswoche. Am Donnerstag, 5. Dezember, dürfen Kinder beim „Christkindl-Postamt“ Wunschzettel abgeben, „die übrigens auch beantwortet werden“, so Klaar. Der Krampuslauf findet heuer am Samstag, 7. Dezember, um 17.45 Uhr statt. „Dieser beliebte Programmpunkt ist inzwischen nicht mehr vom Markt wegzudenken.“
Auch im Stadtmuseum stehen die Zeichen auf Weihnachten. Am ersten Adventswochenende findet der Adventsmarkt der Tölzer Trachtenvereine statt, „bei dem das Handwerk im Vordergrund steht“, teilt die Tourist-Info mit. Mittwochnachmittags gebe es Pferdekutschfahrten über den Markt. Eine Institution auf dem Christkindlmarkt sei auch die Tombola zugunsten karitativer Einrichtungen. Der Lospreis liegt in diesem Jahr bei 2 Euro.
Gleichgewicht zwischen Händlern und gastronomischen Angeboten
35 feste Aussteller sind heuer dabei. „Das ist eine gleichbleibende Zahl im Vergleich zu den Vorjahren“, sagt Klaar. Das Gleichgewicht zwischen Händlern und gastronomischen Anbietern werde in diesem Jahr besser gehalten.
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Nicht nachbesetzt wurde beispielsweise der Stand von Sternekoch Erich Schwingshackl, der wie berichtet Bad Tölz verlassen hat. „Stattdessen wurden drei neue Händler zugelassen“, so die Mitarbeiterin. Quirin Strillinger von „Heimatnudeln“ war bereits zweimal auf dem Tölzer Ostermarkt und bietet unter anderem Geschenkkörbe mit regionalen Müsli-Schmankerln an. Bei „Perlkönig“ sind Schmuckkreationen zur Kombination und Fertigstellung direkt am Stand zu finden. Und die Blombergbahn, die traditionsgemäß mit dem Kinderkarussell auf dem Christkindlmarkt vertreten ist, bietet dieses Jahr zusätzlich regionales Kunsthandwerk und Souvenirartikel an. Ergänzt wird das Angebot wieder um zwei Wechselhütten sowie die Handwerkerhütte, die dieses Jahr auf Höhe des Marienbrunnens zu finden ist. „Ansonsten freuen wir uns, dass viele bewährte Aussteller dieses Jahr wieder dabei sind“, sagt Klaar.
„Gerade für kleinere Anbieter ist es ein personeller Kraftakt“
Dass der Christkindlmarkt heuer so lange dauert, ist für die Händler herausfordernd. „Gerade für kleinere Anbieter ist es ein personeller Kraftakt“, berichtet die Organisatorin. Das zeige sich an der hohen Nachfrage an den Wechselhütten. „An 33 Markttagen sind heuer insgesamt 22 verschiedene Aussteller auf die drei Hütten verteilt.“ Die Standbetreiber bereiteten sich seit Januar auf den Zeitrahmen vor.
Diskutiert wurde im Stadtrat über die Gebühren der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, kurz Gema. Weil die Gema die Tagessätze stark erhöht hat, gibt es dieses Jahr nur noch am Freitag, Samstag und Sonntag Live-Musik auf dem Christkindlmarkt. Dabei hatte der Deutsche Städtetag noch mit der Gema verhandelt, um Sonderregelungen für Weihnachtsmärkte zu erwirken. Ohne Erfolg. (vfi)