Bergwachtzentrum weitet sich aus
18,1-Millionen Euro: So viel soll der Bau des neuen Bergwachtzentrums neben der Rettungswache kosten. Die Arbeiten könnten bereits Anfang 2025 beginnen.
Gaißach – Vier Jahre nach dem Bau der neuen Rettungswache für die Tölzer Bergwacht soll es nun endlich auch mit dem Bau des großen „Bergwacht-Zentrums für Sicherheit und Ausbildung“ der Bergwacht Bayern losgehen. Dieser zweite Bauabschnitt ergänzt den bereits vor 15 Jahren erbauten transparenten, futuristischen Kubus neben der B13/B472, in dem Bergwachtler und andere Rettungsorganisationen aus ganz Deutschland und den Nachbarländern unter anderem das komplexe Zusammenspiel mit Hubschrauberpiloten trainieren können.
Grundstückseigentümer und Bauherr ist die Stiftung Bergwacht. Deren Vorstand und Bergwacht-Pressesprecher Roland Ampenberger spricht von einem „weltweit einmaligen Leuchtturm der bayerischen Bergwacht“, der hier an der Grenze von Gaißach zur Stadt Bad Tölz entsteht. Der Baubeginn werde bereits im ersten Quartal 2025 erfolgen. Der neue, sehr langgestreckte dreigeschossige Baukörper schließt die gut 60 Meter breite Lücke zwischen der hohen Trainingshalle im Norden und der zweigeschossigen Tölzer Rettungswache ganz im Süden. Derzeit stehen dort als Provisorium noch mehrere Container.
Auf Basis der ursprünglichen Grundplanung von 2007 lag die Eingabeplanung für das neue Bergwachtzentrum bereits 2019 im Gaißacher Gemeinderat auf dem Tisch, wurde aber von der Bergwacht seither immer wieder überarbeitet und an aktuellere neue Aufgabenstellungen angepasst. Jetzt lag die entsprechende Tekturplanung mit allen Änderungen vor, die vom Gemeinderat einstimmig gebilligt wurde.
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So lange gedauert hat es laut Ampenberger, weil sich das Anforderungsprofil an die Bergwacht laufend weiterentwickelt und die Finanzierung erst noch auf sichere Füße gestellt werden musste: „Das nun auf 18,1 Millionen Euro geschätzte Großprojekt wird jetzt mit bis zu 15 Millionen Euro vom Freistaat Bayern gefördert“, berichtet er. Beim Eigenanteil von gut drei Millionen Euro würden der Stiftung Bergwacht bereits Spendenzusagen in größerer Höhe seitens „Siemens Caring hands“, Adelholzener Alpenquellen, Josef und Luise Kraft-Stiftung und von Privatpersonen vorliegen.
„Großer Bergwacht-Treffpunkt“
Ampenberger sieht den neuen Multifunktionskomplex auch als großen “Bergwacht-Treffpunkt”. Untergebracht werden darin nach seinen Angaben „die Landesgeschäftsstelle der Bergwacht Bayern, Lehrsäle und Veranstaltungsräume, Räume für Logistik, Lager und Beschaffung, die Verwaltung sowie Garagen, vermutlich sogar auch die neue Zentrale des Bayerischen Lawinenwarndienstes”. Mit der Trainingshalle werde der Baukomplex über eine Treppe direkt verbunden sein.
Die vorgelegte Ansicht der Planung zeigt den dreigeschossigen Baukomplex mit Flachdach, der von der niedrigeren zweigeschossigen Tölzer Rettungswache und der hohen Trainingshalle eingerahmt wird. Das Dach der Tölzer Wache wird dabei auch als Dachterrasse genutzt, und in die Trainingshalle kann man trockenen Fußes gelangen.