Es geht um alles in der Oberliga: Vierkampf um Platz fünf und sechs

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Garmisch-Partenkirchen

Kommentare

Wollen am Ende jubeln: Robin Soudek (l.) und der SC Riessersee peilen die Playoffs an. Der Topscorer fehlt jedoch weiter krank aus. © Andreas Mayr

Es geht in die heiße Phase in der Oberliga. Vier Teams kämpfen noch um die Plätze fünf und sechs. Wir analysieren die Ausgangslage und die Stärken und Schwächen der Teams.

Fix ist noch nichts: Vier Eishockeymannschaften kämpfen in der Endphase der Oberliga-Hauptrunde um die Plätze fünf und sechs, die zur direkten Playoff-Teilnahme berechtigen. Die besten Chancen hat Höchstadt, derzeit auf Rang fünf und mit einem Nachholspiel. Dahinter liegen Lindau mit 64 Zählern, gefolgt von den Tölzer Löwen und dem SC Riessersee (jeweils 63 Punkte). Eine Übersicht über die Stärken und Schwächen der vier Kontrahenten sowie die mögliche Konstellation in den verbleibenden vier Spieltagen.

Die Konstellation

Der EC Höchstadt hat die besten Chancen auf Rang fünf, die Alligators haben noch eine Partie mehr, spielen unter anderem zweimal gegen Füssen und haben noch Deggendorf als Top-Gegner, für den Rang drei allerdings schon fast sicher ist. Realistisch sind zwölf Punkte für die Höchstadter, mit 78 Zählern ist ihnen Rang 5 nicht mehr zu nehmen. Ohne Patzer sind die Alligators für die Playoffs qualifiziert.

Der EV Lindau hat einen erstaunlichen Endspurt hingelegt, trotzdem könnte die Mannschaft von Michael Baindl – der Geltinger hat sowohl für den SCR als auch Tölz gespielt – auf Rang acht zurückfallen. Die Islanders haben nur noch drei Spiele auf dem Programm, eines davon geht gegen den Lokalrivalen und Tabellenvierten Memmingen. Verlieren sie das Derby, landen sie bei 70 Punkten und müssen wohl den Umweg über die Pre-Playoffs gehen.

Die Tölzer Löwen haben vier Gegner aus dem Tabellenkeller vor sich. Vier Erfolge und damit zwölf Punkte sind realistisch, auch wenn sie in Passau unter Axel Kammerer noch nie gewonnen haben und die Gegner teilweise noch um die Pre-Playoffs kämpfen, also selbst unter Zugzwang stehen. Sollten die Löwen patzen, sind sie auf tatkräftige Mithilfe des SCR angewiesen. Mit 75 Punkten würden sie sich Rang 6 schnappen und damit den Playoffplatz. „Auch wenn es gegen vermeintlich schwächere Gegner geht – die Spiele müssen auch erst einmal gewonnen werden“, wiegelt Trainer Axel Kammerer ab.

Der SC Riessersee hat ebenfalls noch vier Spiele zu absolvieren – drei davon gegen Kontrahenten aus dem Tabellenkeller, muss aber auch noch in Deggendorf ran. Eine Niederlage könnte den Garmisch-Partenkirchnern die direkte Playoff-Teilnahme kosten, wenn die Tölzer sich keinen Patzer erlauben. Mit aktuell -25 weist der SCR die deutlich schlechtere Tordifferenz auf und müsste ganze 15 Treffer auf den Erzrivalen aufholen. Sonst könnten die Löwen selbst bei gleicher Punktzahl die Nase vorn haben. Für SCR-Coach Hunor Marton gibt es daher keine Ausreden mehr. „Wir müssen gegen alle Teams punkten.“

Die Ausgangslage in der Oberliga

Höchstadter EC:

Die Gegner: Füssen, Deggendorf, Passau, Füssen, Stuttgart

Powerplay: 21,4 Prozent (8. der Liga)

Topscorer: Anton Seewald 56 Punkte

EV Lindau:

Die Gegner: Memmingen, Bayreuth, Passau

Powerplay: 12,5 Prozent (13. der Liga)

Topscorer: Zan Jezovsek 71 Punkte

Tölzer Löwen:

Die Gegner: Passau, Stuttgart, Peiting, Füssen

Powerplay: 13,9 Prozent (11. der Liga)

Topscorer: Topi Piipponen 47 Punkte

SC Riessersee:

Die Gegner: Stuttgart, Füssen, Deggendorf, Bayreuth

Powerplay: 28,2 Prozent (2. der Liga)

Topscorer: Robin Soudek 58 Punkte

Höchstädter EC hat die besten Chancen

Trainer Morgan Persson kann auf den vollen, wenn auch kleinen Kader zurückgreifen. Dass das Team nur noch englische Wochen zu absolvieren hat, sieht der Sportliche Leiter Jörg Schobert nicht als Problem an. „Das sind wir inzwischen gewohnt“, sagt er angesichts des eng getakteten Spielplans ob des Stadionumbaus. „Das haben wir bisher gut weggesteckt.“ Trumpf sind neben zwei soliden Torhütern auch der Verteidiger Jakob Fardoe. Neben seiner eigentlichen Hauptaufgabe kommt der Kanadier bereits auf 44 Scorerpunkte in dieser Saison. Angesichts einiger vermeintlich leichter Gegner (zweimal Füssen, je einmal Stuttgart und Passau) und des Vorsprungs will sich der Club Rang fünf nicht mehr nehmen lassen. „Vor der Saison wäre das ein Fantasiegebilde gewesen. Aber jetzt wollen wir die Chance ergreifen.“  

So sieht es beim EV Lindau aus

Die Lindauer haben sich mit einer beachtlichen Serie von sechs Siegen in Folge bis auf Rang fünf nach vorne gekämpft. Vincenz Mayer hatte sich nach wochenlangem Krankheitsausfall zurück in den Kader gekämpft, nun fällt er erneut aus. Auch Adriano Carciola, Fabian Baßler (verletzt), Marlon Wolf, und Patrick Raaf-Effertz mussten zuletzt passen. Mit vollem Kader können die Islanders ein temporeiches Spiel aufziehen und auch gegen starke Gegner mithalten, wie zuletzt gegen Deggendorf, dem sie erst im Shootout 1:2 unterlagen.

Tölzer Löwen lässt Effektivität missen

Die Tölzer Löwen haben zu einem gefälligen, meist geradlinigen Eishockey gefunden, das es zuweilen an Effektivität missen lässt. Der Torabschluss ist aber seit der Verpflichtung von Egils Kalns für die Paradereihe besser geworden. Aber auch junge Spieler wie der soeben verlängerte Florian Kästele sorgen für manchen kaltschnäuzigen Abschluss. Die Verteidigung ist zuweilen etwas dünn aufgestellt, nachdem Florian Krumpe öfters fehlte – zuletzt mit einer Knieprellung. Zuweilen fehlt auch die Ordnung. Die Torhüter Enrico Salvarani und Christopher Kolarz waren ein sicherer Rückhalt. Läuferisch können die Löwen mit der Konkurrenz mithalten.

SC Riessersee steht unter Druck

Kein Tag vergeht inzwischen, an dem Trainer Hunor Marton nicht an die Playoffs denkt. Sicher ist er sich nicht, ob Rang fünf oder sechs noch ein Vorteil wäre. „Klar wäre es gut, eine kleine Pause zu haben. Das könnte uns helfen.“ Auf der anderen Seite macht ihm noch immer die fehlende Konstanz seiner Riesserseer zu schaffen. Nur gute Leistungen über 40 Minuten abzuliefern, reicht in der heißen Phase der Saison nicht mehr. „Sonst haben wir keine Chance.“ Wichtig ist ihm die Balance zwischen Angriff und Verteidigung. Zu viele einfache Gegentreffer hat der SCR zu beklagen und macht sich somit selbst die teils guten Leistungen zunichte. Ausgerechnet in der Endphase der Saison muss er nun auch noch auf seinen Topscorer verzichten. Robin Soudek ist weiterhin erkältet, wird auch heute nicht im Kader stehen. „Ihn können wir nicht ersetzen.“ Zudem fällt mit Christoph Frankenberg ein Verteidiger aus.

Auch interessant

Kommentare