Wohnbau-Offensive: Jetzt wird Abrissbirne geschwungen

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Bald Geschichte: Die ehemalige Lagerhalle (r.) in Mittenwald wird derzeit abgerissen. Einige Materialien sollen weiterverwendet werden. © MAX-WILD-GMBH

50 bezahlbare Wohnungen des Bundes sollen schon bald in der Bundeswehr-Garnison Mittenwald entstehen. Die Abrissarbeiten auf dem sogenannten StoV-Gelände haben begonnen.

Mittenwald – Die Planungen und die ersten Arbeiten für fünf neue Mehrfamilienhäuser mit mehr als 50 Wohnungen auf dem Areal der ehemaligen Standortverwaltung (StoV) der Bundeswehr in Mittenwald schreiten voran. Im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin und Eigentümerin wurde unlängst mit dem Abriss der großen Halle auf dem Gelände begonnen. Die anschließenden Arbeiten für das Wohnungsneubauprojekt starten ebenfalls noch in diesem Jahr.

Auf dem ehemals militärisch genutzten Gelände an der Gebirgspionierstraße sowie Wörnerstraße lässt die BImA im Zuge der Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen neuen bezahlbaren Wohnraum errichten (wir berichteten). Bereits 2023 votierte der Gemeinderat einstimmig für die Aufstellung eines Bebauungsplans für dieses Projekt. Das Verfahren wurde im Juni 2024 abgeschlossen und damit Baurecht geschaffen.

Doch zunächst muss am Standort die alte Lagerhalle weichen. Diese wurde 1937 als Futtermittelhalle errichtet und hat eine Bruttogeschossfläche von etwa 1200 Quadratmetern. Später diente das eingeschossige Bauwerk unter anderem als Lager für Bekleidung. In den vergangenen Jahren vermietete man sie als Lagerhalle für landwirtschaftliche Geräte sowie als Fuhrpark. Im Inneren befindet sich eine Stützbalken-Tragekonstruktion aus Holz.

Die Bundeswehr nutzte die Halle in den vergangenen Jahren allerdings nicht mehr. Unlängst hat die Firma Max-Wild-GmbH mit den Abbrucharbeiten begonnen. Diese sollen im März abgeschlossen sein. Dabei legt die BImA als öffentliches Unternehmen besonders großen Wert auf Nachhaltigkeit. So ist beim Rückbau vorgesehen, die rund 90 Tonnen Flachdachpfannen der ehemaligen Lagerhalle abzumontieren. Die Bundeswehr will diese weiterverwenden. Auch die großen Holzbalken sollen möglichst in ihrer kompletten Länge erhalten bleiben. Sie werden von einem ortsansässigen Hausmeisterservice und der Marktgemeinde übernommen.

Dieses Projekt stellt einen bedeutenden Meilenstein für unseren Ort und die gesamte Region dar.

Ebenfalls will die Kommune die Steingranitbordsteine im Außenbereich bei anstehenden Straßensanierungen wiederverwenden. „Ob die Bodenplatte der Halle recycelt und gegebenenfalls als Bauschutt für den Straßenunterbau und Wege genutzt werden kann, prüfen wir derzeit“, erklärt BImA-Wohnraumentwicklerin Laura Wiesner. „Wir realisieren hier zeitgemäße und bezahlbare Wohnungen für Bedienstete des Bundes, insbesondere Soldatinnen und Soldaten. Dies ist insbesondere durch die gute Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Mittenwald und der anderen Projektbeteiligten möglich geworden“, ergänzt Ilona Stangler, Hauptstellenleiterin des BImA-Geschäftsbereichs Portfoliomanagements in München.

Auch der Mittenwalder Bürgermeister Enrico Corongiu (SPD) findet nur lobende Worte für das Vorhaben: „Dieses Projekt stellt einen bedeutenden Meilenstein für unseren Ort und die gesamte Region dar.“ Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sei für Mittenwald „von herausragender Bedeutung und eine der wichtigsten Herausforderungen der kommenden Jahre“. Corongiu weiter: „Umso mehr freue ich mich, dass wir nun einen entscheidenden Schritt nach vorne machen, um dem wachsenden Bedarf an Wohnraum gerecht zu werden.“

Zum Hintergrund: Die fünf neuen BImA-Mehrfamilienhäuser mit Ein- bis Vierzimmerwohnungen sollen jeweils drei Etagen hoch werden. Die erforderlichen Stellplätze entstehen durch einen überdachten Garagenhof sowie durch ein Parkhaus. Wie bei Wohnungen der BImA üblich, werden diese zuerst Bundesbediensteten angeboten. Alle Wohnungen, die nicht in diesem Rahmen vergeben werden, stehen danach zuerst dem Markt Mittenwald und dann zur Vermietung auf dem freien Markt zu denselben Konditionen zur Verfügung. CHRISTOF SCHNÜRER

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