- Der vollständige Artikel ist hier verfügbar: Hubert (69) parkt auf Feldweg in freier Natur – dafür bekommt er Strafzettel mit QR-Code über 55 Euro
Ein Strafzettel für das Parken auf einem Feldweg sorgt für kontroverse Reaktionen. Viele Leser kritisieren das Vorgehen als überzogen und undurchsichtig, insbesondere mit Blick auf QR-Code-Verfahren und Bußgelder. Andere monieren unklare Regelungen und fehlende Beschilderung auf Naturflächen. Auch das Verhalten einzelner Autofahrer und Fragen der Eigenverantwortung stehen zur Debatte.
Kritik an Parkregelungen Naturflächen
Etliche Leser stellen die rechtliche Grundlage für das Parken auf Feld- und Waldwegen infrage. Besonders dann, wenn Verkehrszeichen fehlen oder unklar angebracht sind, herrscht Unsicherheit darüber, ob es sich um öffentliche Straßen im Sinne der Straßenverkehrsordnung (StVO) handelt. Tatsächlich ist das Befahren und Parken auf nicht gewidmeten Wegen grundsätzlich untersagt – es sei denn, eine Ausnahme wird per Schild gewährt ("Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei").
"Da er ja keine Anzeige dafür bekommen hat, unberechtigt in den Weg eingefahren zu sein, ist also von einer "Straße" im Sinne der STVO auszugehen. Außerorts ist das Parken am rechten Fahrbahnrand bzw. Seitenstreifen erlaubt, sofern ausreichend Platz für den Verkehr verbleibt. Eine Straße muss übrigens nicht notwendigerweise asphaltiert oder betoniert sein." Zum Originalkommentar
"Hier sieht man mal wieder, wie Autofahrer sich ihre Rechte schönreden. Nur weil dort Mülleimer und Hundetütenspender vorhanden sind, ist das keine öffentliche Straße! (...) Der Förster hat also im Endeffekt Hausrecht und darf so einen QR-Bescheid verteilen." Zum Originalkommentar
"Feldwege gehören meist den umliegenden Bauern und es gibt nur ein Durchfahrtrecht, was das Parken aber nicht mit einschließt. Es kommt auf Feldwegen oft zu unangenehmen Begegnungen zwischen Bauern und Durchfahrenden, die den landwirtschaftlichen Fahrzeugen den Weg versperren, obwohl sie selbst dort nur geduldet sind. Ob allerdings die Ordnungspolizei dort hoheitliche Aufgaben erfüllen kann und darf, kann ich nicht sagen, aber Parken darf man solchen Wegen nicht." Zum Originalkommentar
Kritik an staatlicher Kontrolle
Ein großer Teil der Kommentare äußert Misstrauen gegenüber der staatlichen Praxis, Parkverstöße auf Feldwegen konsequent zu ahnden. Die verhängten Bußgelder – etwa 55 Euro, wie im Fall Hubert G. – werden von vielen als unverhältnismäßig empfunden. Hinter der Kontrolle vermuten manche Leser eher fiskalische Interessen als den Schutz ländlicher Verkehrswege. Tatsächlich obliegt die Überwachung dem Ordnungsamt, gelegentlich unterstützt durch Polizeikräfte.
"Spätestens seit Corona und der Wiederauferstehung von Bergwanderungen ist das bei uns in den bekannten Hotspots bei Tölz und Lenggries völlig normal: Viel zu wenig ausgewiesene Parkplätze, also parken die Fahrzeuge an den Rändern der Zufahrten zu den Startstellen. 2 Räder am Weg, 2 in der Wiese. Ohne jemanden zu behindern und ohne was zu beschädigen. Und dann gibt's auf die Schnelle ein paar hundert dieser Fließband-QR-Tickets zu je 55 Euro ..." Zum Originalkommentar
"Das Problem solcher Bußgeld belegten Ge- und Verbote ist, dass der Staat sich in der Wahrnehmung immer weiter von seinen Bürgern entfernt. Es gibt immer mehr Regelungen, deren Sinn sich nicht sofort erschließt ..." Zum Originalkommentar
Zustimmung zur Einhaltung Regeln
Rund zehn Prozent der Leser begrüßen die konsequente Ahndung des Parkverstoßes, wie er im Artikel geschildert wird. Sie argumentieren, dass Regeln für alle gleichermaßen gelten, unabhängig von persönlichen Bequemlichkeiten. Die Befürworter betonen, dass Feldwege keine öffentlichen Parkplätze sind und Parkalternativen häufig zur Verfügung stehen, sodass das Bußgeld sachgerecht verhängt wurde. Auf diese Weise stärken sie den Rückhalt für Ordnung und Schutz der Natur.
"Private PKW haben in der Natur auf unbefestigten Wegen nichts zu suchen. Dafür gibt es in den meisten Gemeinden ausgewiesene Parkflächen. Das Bußgeld ist aus meiner Sicht gerechtfertigt." Zum Originalkommentar
"Die Regeln sind doch klar und gelten auch für einen Hubert. Wo ist das Problem!?" Zum Originalkommentar
"Ich persönlich finde es richtig, dass so viel gezahlt werden muss. Oft befinden sich Parkplätze nur ein paar hundert Meter weiter, warum nutzt man die denn nicht. Wohne im Gebiet der Teverener Heide, da wird an Feldrändern auch wild geparkt ..." Zum Originalkommentar
Kritik an Infrastruktur und Alternativen
Rund fünf Prozent der Kommentare richten den Blick auf die Infrastruktur im Umfeld von Feldwegen und Ausflugszielen. Die Leser äußern Verständnis für das Parkproblem, sehen die Verantwortung aber auch bei den Kommunen, die zu wenige oder ungünstig platzierte Parkflächen ausweisen. Gleichzeitig werden Vorschläge für alternative Anfahrten und Verbesserungen der Parkplatzsituation laut. Die Forderung nach praktikablen Lösungen steht im Zentrum dieser Debatte.
"Nur selten werden die Feldwege von den Bauern auf eigene Kosten instandgehalten. Warum sollten sie auch, die Flächen sind meistens Eigentum der Kommunen (...) Selbstverständlich dürfen die Wege nicht zugeparkt werden, daran sollte sich jeder Nutzer halten." Zum Originalkommentar
"Also die Bauern machen mit ihren landwirtschaftlichen Geräten die öffentlichen Straßen kaputt, zahlen darf das der Steuerzahler, aber parken darf die Öffentlichkeit dort nicht ..." Zum Originalkommentar
Kritik an Verhalten von Nutzern
Viele Kommentare nehmen nicht primär den Staat in die Pflicht, sondern appellieren an die Eigenverantwortung der Bürger. Vor allem das Verhalten von Hundebesitzern – exemplarisch verkörpert durch Hubert G. – wird scharf kritisiert. Immer wieder sei zu beobachten, dass Fahrzeuge unnötig nah an Spazierwegen geparkt, Hunde unangeleint gelassen oder Hinterlassenschaften nicht beseitigt würden. Die Kritik rückt damit eine zunehmende Rücksichtslosigkeit in der Freizeitnutzung ländlicher Räume in den Fokus.
"Wieso läuft der Hubert nicht von seinem Haus aus Gassi mit seinem Hund ..." Zum Originalkommentar
"Richtig so. Diese Rentner, die meinen, überall ihre dicke Karre parken zu können, um dann ein paar Meter zu gehen, nerven nicht nur Landwirte." Zum Originalkommentar
Skepsis gegenüber QR-Code Strafen
Einige Leser äußern Bedenken gegenüber der Praxis, Strafzettel über QR-Codes auszustellen. Besonders ältere oder weniger technikaffine Menschen seien dadurch benachteiligt. Zudem sei die digitale Abwicklung nicht nur unpersönlich, sondern auch anfällig für Betrug – etwa durch manipulierte Codes. Tatsächlich gibt es Berichte. Unter anderem haben Verbraucherzentralen vor der sogenannten "Quishing"-Masche gewarnt.
"Sofern der Strafzettel nur durch einen eingelesenen QR-Code ersichtlich wird, würde ich ihn ablehnen, da nicht jeder ein Handy oder einen Computer besitzen muss, der ein Auto fährt!" Zum Originalkommentar
"Einen QR-Code am Auto würde ich nie scannen, sondern gleich entsorgen. Man weiß nie, ob der seriös ist." Zum Originalkommentar
Sonstiges
Ein kleiner Anteil bewegt sich zwischen allgemeinen Beobachtungen zum Regelwerk, sprachlichen Hinweisen und teils humorvollen oder gesellschaftskritischen Anspielungen. Sie tragen zur Vielschichtigkeit der Leserdebatte bei.
"Mich hat einmal jemand, dem ich empfohlen hatte, Deutschland zu besuchen, bei seiner Rückkehr gefragt; Was ist eigentlich bei Euch in Deutschland nicht verboten. Eine Antwort darauf konnte ich ihm nicht geben, eigentlich ist alles verboten." Zum Originalkommentar
Diskutieren Sie mit: Haben staatliche Kontrollen beim Parken auf Feldwegen ihre Berechtigung oder überschreiten Behörden hier die Grenze? Wie gelingt aus Ihrer Sicht ein fairer Ausgleich zwischen Naturschutz, Alltag und digitalem Fortschritt?