Leser zu Thunberg: "Das ist kein Aktivismus, sondern Vandalismus"

Die Färbung des Canal Grande durch Greta Thunberg und "Extinction Rebellion" stößt bei vielen Lesern auf deutliche Ablehnung. Im Vordergrund stehen Kritik an den Protestmethoden, Zweifel an der Umweltverträglichkeit der eingesetzten Farbe und Forderungen nach strengeren Sanktionen seitens der italienischen Behörden. Andere Kommentatoren reagieren vor allem auf Thunbergs Auftreten selbst und stellen ihre Rolle als Aktivistin infrage. Zugleich gibt es wenige Stimmen, die die Aktion als kreative Form des politischen Protests verteidigen und auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes verweisen.

Kritik an Greta Thunberg persönlich

Viele Leser reagieren mit deutlicher Ablehnung auf Thunbergs Auftritt in Venedig. Sie zweifeln ihre Glaubwürdigkeit an, kritisieren ihren politischen Stil und sehen in öffentlichen Inszenierungen eher Profilierung als ernsthaften Aktivismus. Auch ihr Auftritt mit politisch aufgeladener Symbolik stößt auf Widerstand. Diese Kritik trifft weniger die Klimapolitik selbst als die starke Personalisierung einer Bewegung, die seit Jahren kontrovers diskutiert wird. Dass Thunberg regelmäßig global mediale Aufmerksamkeit erhält, verstärkt diese Reibung zusätzlich.

"(...) Nur nicht in Vergessenheit geraten, man muss immer populär bleiben, wenn man schon einen Bekanntheitsgrad erreicht hat ..."  Zum Originalkommentar

"Greta macht einen auf PR, da kann man mit dem Ungehorsam gut Bücher schreiben(...) Diese Frau will provozieren und wird so gemanagt ..." Zum Originalkommentar

"Es stimmt was man früher sagte: Narrenhände beschmieren Tisch und Wände. Was hat man über dieses Kind einen Hype gemacht, dass man sich wunderte, dass so viel Erwachsenen hinter ihr her liefen." Zum Originalkommentar

Kritik an Strafmaßnahmen und Behörden

Ein großer Teil der Leser hält die Geldstrafe von 150 Euro und das zweitägige Aufenthaltsverbot für deutlich zu milde. Viele fordern härtere Sanktionen und sehen die italienischen Behörden in der Pflicht, konsequenter gegen derartige Aktionen vorzugehen. Rechtlich sind die verhängten Maßnahmen im Rahmen des Verwaltungsrechts üblich; die Leserkommentare zeigen jedoch, dass die öffentliche Erwartung an Sanktionen bei symbolischen Protesten deutlich höher ist als das, was die Rechtslage vorsieht.

"Die Strafe ist allerdings mehr als ein Witz, darüber lacht die nur."  Zum Originalkommentar

"Warum ein Verbot nur für 48 Stunden? Sie sollte dauerhaft von der Stadt verbannt werden!"  Zum Originalkommentar
 

Kritik an Aktivisten und Protestmethoden

Die größte Gruppe bezeichnet die Färbung des Canal Grande als Vandalismus oder Sachbeschädigung. Die Leser bezweifelt, dass solche Eingriffe helfen, Klima­politik voranzubringen, und sieht vor allem Störungen des öffentlichen Raums. Diese Kritik trifft einen zentralen Punkt der aktuellen Klimadebatte: Der gesellschaftliche Rückhalt für konfrontative Protestformen schrumpft, selbst wenn das zugrunde liegende Anliegen geteilt wird. Die Reaktionen greifen damit eine Entwicklung auf, die Behörden und Gerichte in mehreren europäischen Ländern beobachten.

"Das ist kein Aktivismus, sondern Vandalismus."  Zum Originalkommentar

"Aktivisten? Für mich sind das bornierte, fehlgeleitete Nichtsleister, die sich zur Aufgabe gemacht haben, anderen Menschen ganz gewaltig auf den Nerv zu gehen und Schrecken zu verbreiten, um deren politische Ziele auf undemokratische Weise durchzusetzen."  Zum Originalkommentar

"Greta Thunberg schafft es mal wieder: Erst den Canal Grande neongrün färben, dann im Palästinensertuch posieren – als wäre kindisches Theater eine politische Strategie. Offenbar glaubt sie ernsthaft, man rette das Klima, indem man Weltkulturerbe anmalt und nebenbei Verständnis für 'Widerstandsgruppen' wie die Hamas signalisiert. Moralische Glaubwürdigkeit? Längst verdampft." Zum Originalkommentar

Sarkasmus zur Strafe und Aktion

Ein weiterer Teil der Leser reagiert ironisch und kommentiert sowohl die Aktion als auch die Strafe mit Spott. Diese Stimmen nutzen Humor als Distanzierungsmittel und zeigen, wie routiniert spektakuläre Proteste inzwischen wahrgenommen werden. Der Spott richtet sich oft gegen das Missverhältnis zwischen öffentlicher Aufmerksamkeit und tatsächlicher Wirkung der Aktion.

"150 € und ein Verweis aus der Stadt? Ja ist denn schon Weihnachten?"  Zum Originalkommentar

"Die Millionärin bekommt 150 € Geldstrafe. Mensch, der ham se's aber gezeigt! Das wird ihr eine Lehre sein! (Satire)"  Zum Originalkommentar

"Zum St. Patricks Day wird der Chicago River auch so grün gefärbt. Jedes Jahr, seit 1962. Dort heißt es "Tradition" und wird gefeiert, ohne Geldstrafen und Aufenthaltsverbote."  Zum Originalkommentar

Skepsis gegenüber Umweltfreundlichkeit Protestfarbe

Viele Kommentatoren hinterfragen die Umweltverträglichkeit der verwendeten Farbe und sehen die Aktion als Eingriff in das Ökosystem der Lagune. Auch wenn Behörden in vergleichbaren Fällen bestätigt haben, dass es sich um ungiftige Markierungsstoffe handelt, bleibt die Grundskepsis bestehen. Der wahrgenommene Widerspruch, im Namen des Klimas in ein Gewässer einzugreifen, prägt die Debatte maßgeblich und zeigt, wie sensibel Umweltthemen in der Öffentlichkeit diskutiert werden.

"Gibt es eigentlich umweltfreundliche Farbe? Die Farbe gehört nicht in das Ökosystem der Lagune und kann somit auch nicht umweltfreundlich sein. Vielleicht sind die Folgen noch nicht bekannt, aber das könnte ja noch passieren. Madame Thunberg hat damit mal wieder viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ihrem Ansehen weiteren Schaden zugefügt. Warum fällt die Bestrafung nicht härter aus?"  Zum Originalkommentar

"Greta hat (für 150 € + 2 Tage kein Venedig) ihren Spaß und färbt die Lagune in grün. Die Tiere und Pflanzen werden wohl weniger Freude empfinden."  Zum Originalkommentar

"Wie bitte? Eine Öko-Organisation verschmutzt Flüsse/Kanäle? Umweltfreundliche Farbe: lächerlich!"  Zum Originalkommentar 

 

Zustimmung zur Klimaprotestaktion

Nur wenige Leser äußern sich positiv. Sie sehen die Aktion als kreativen Protest und betonen, dass Klimarisiken oft unterschätzt werden. Aus ihrer Sicht braucht es ungewöhnliche Formen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.

"Herrlich, was sich hier über die Farbe aufgeregt wird, während das Verbrennen von fossilen Brennstoffen irgendwie total dufte ist. Kann man sich echt nicht ausdenken."  Zum Originalkommentar

"Greta hat mit ihren 22 Jahren mehr erreicht als die meisten der hier Kommentierenden je erreichen werden."  Zum Originalkommentar

"Mut hat sie - die Greta. Sie geht Risiken ein, zeigt Haltung. Das würde der ein oder anderen Person des öffentlichen Lebens bzw. Entscheidungsträgern auch zu empfehlen sein. Was nicht heißen soll, dass derartiges Vorgehen generell als optimal zu bezeichnen ist."  Zum Originalkommentar

"Wieso bizarr? Ich finde das kreativ."  Zum Originalkommentar


Sonstiges

Einige Kommentare mischen Kritik an Protestmethoden mit Kommentaren über Politik, Medien oder die öffentliche Wahrnehmung von Aktivismus. Sie ergeben kein geschlossenes Bild, spiegeln aber die breite Erregungslage rund um prominente Klimaproteste wider.

"Warum das Aufenthaltsverbot nur für 48 Stunden. Diese lächerlichen Aktionen machen Ärger, führen aber zu nichts. Warum hilft sie nicht beim Müllsammeln?"  Zum Originalkommentar

Die kontroverse Aktion in Venedig stellt viele Leser vor die Frage: Wie viel Provokation darf ein Protest für das Klima – und gegen gesellschaftliche Missstände – beinhalten? Werden Aktivisten so tatsächlich ernst genommen oder verlieren sie Unterstützung? Diskutieren Sie mit: Wird das Thema Klimaschutz durch Aktionen wie diese vorangebracht – oder leidet die Akzeptanz für den Wandel unter diesen Methoden?

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.
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