"Rumbasteln ist nicht die Lösung": Leser diskutieren Fratzschers Rentenpauschale

Einige Leser lehnen die Pauschale entschieden ab und sehen im Bruch des Äquivalenzprinzips eine Gefahr für fair erworbene Ansprüche. Andere kritisieren vor allem die Ungleichbehandlung zwischen Renten und überhöhten Pensionen und fordern endlich gleiches Recht für alle Altersbezüge. Gleichzeitig machen viele Leser ihrem Frust über das politische Management Luft und fordern grundlegende Reformen statt Stückwerk. Zugleich gibt es auch Stimmen, die die Pauschale als pragmatischen Kompromiss befürworten. In den Kommentaren treffen Vorstellungen von Leistungsprinzip, Generationengerechtigkeit und sozialer Ausgleich direkt aufeinander.

Kritik an Rentenpauschale Konzept

Mit einem Anteil von über 40 Prozent wenden sich viele Leser entschieden gegen das Konzept der Rentenpauschale im Artikel. Sie verweisen auf die mangelnde Finanzierungssicherheit, den Verstoß gegen das Äquivalenzprinzip des deutschen Rentensystems und die Gefahr einer ungerechten Umverteilung zulasten der Beitragszahler. Besonders kritisch werden Handhabung, die Gleichbehandlung von Gering- und Besserverdienern, mögliche Auswirkungen auf das Rentenniveau und fehlende strukturelle Reformansätze gesehen. Auch Zweifel an der tatsächlichen Entlastung für Bedürftige und politische Beweggründe werden deutlich benannt.

"Immer dieser Versuch, alle gleich zu machen. Das sind Rentenpunkte, die man sich erarbeitet hat. Viele, die wenig Rente bekommen, haben weniger Stunden gearbeitet, eine weniger bezahlte Arbeit gemacht oder viel schwarz gearbeitet. Warum soll das jetzt belohnt werden und erbrachte Leistung bestraft?"  Zum Originalkommentar

"Fratzschers Vorschlag ist tatsächlich gar nicht mal so undurchdacht. Kleine Renten würden zumindest kurz- und mittelfristig deutlich aufgestockt, während hohe Renten nur knapp oberhalb der Inflationsrate erhöht würden. Gerade unten würde einiges an Druck rausgenommen."  Zum Originalkommentar

"Frage: Warum sollten Menschen mit einer hohen Rente auch 50 Euro mehr bekommen?"  Zum Originalkommentar

Kritik an Politik und Rentensystem

Etwa 15 Prozent der Kommentatoren wenden sich nicht nur gegen den Vorschlag, sondern üben grundlegend Kritik am politischen Umgang mit dem Rentensystem. Im Fokus stehen mangelnde Reformbereitschaft, Versäumnisse bei der Bekämpfung des demografischen Problems, der ständige Griff in die Rentenkasse und das Gefühl, dass Beitragszahler und Rentner systematisch benachteiligt werden. Viele fordern ein komplett neues, gerechteres System und beklagen, dass kurzfristige Vorschläge wie im Artikel keine echten Lösungen bringen.

"Zunächst muss festgesetzt werden, dass nur noch Beitragszahler Gelder aus der Rentenversicherung bekommen und das Plündern der Rentenkasse für andere Leistungen muss gesetzlich verboten werden. Die Basis der RV besteht aus aktiven Beitragszahlern, deshalb muss kontinuierlich dafür gesorgt werden, dass es diese auch gibt."  Zum Originalkommentar

"Der Staat schuldet den Rentnern über 900 Milliarden Euro, die für versicherungsfremde Leistungen verwendet wurden, soll er die erstmal zahlen, dann reden wir weiter."  Zum Originalkommentar

"Es braucht eine große Rentenreform! Ein wenig rumbasteln ist nicht die Lösung. Man will halt seinen Wählern nicht auf die Füße treten. Wer so denkt, wird nie eine Lösung herbeiführen."  Zum Originalkommentar

Skepsis gegenüber Fratzschers Person

Rund zwölf Prozent der Leser nehmen vor allem den im Artikel präsenten Ökonomen Fratzscher in den Fokus. Seine Kompetenz, politische Orientierung und Motive stehen im Mittelpunkt der Kritik. Ihm wird mangelnde Fachkenntnis oder ein Hang zu sozialer Umverteilung unterstellt. Zahlreiche Kommentare thematisieren, dass er lediglich medienwirksame Vorschläge präsentiere, ohne substanziellen Beitrag zur Lösung der Rentenproblematik zu leisten.

"Der Marcel Fratzscher hat mal wieder einen "rausgehauen"! Warum hält die SPD an so einem "Experten" fest? Kein Wunder, dass niemand mehr dem System traut, wenn die "Gleichmacher" das Sagen haben! Bei Einsparungen bitte auch an Fratzscher denken?"  Zum Originalkommentar

"Fratzscher und sein überflüssiges Institut sofort abschaffen. Das würde viele Millionen Steuermittel einsparen und deren CO-2-Abdruck verkleinern."  Zum Originalkommentar

"Dieser Mann geht mir mit seinen Ideen furchtbar auf die Nerven."  Zum Originalkommentar

Kritik an Beamtenpensionen Ungleichheit

Etwa 20 Prozent der Leserschaft machen in ihren Kommentaren die aus ihrer Sicht unfaire Behandlung zwischen Rentnern und Beamtenpensionären zum Thema. Sie verlangen, dass auch hohe Pensionen und Politikerbezüge in Anpassungen und Kürzungen einbezogen werden, statt wie in bisherigen Reformen ausgespart zu bleiben. Hier wird vor allem auf das fehlende politische Problembewusstsein, die Höhe der Pensionen und mangelnde Gleichbehandlung verwiesen. Forderungen nach gemeinsamen Lösungen oder einem Rentensystem für alle werden lauter.

"Natürlich wird diese Diskussion kommen, da die Demografie kaum andere Möglichkeiten lässt. Allerdings müssen dann auch die überzogenen Abgeordnetenversorgungen und hohen Beamtenpensionen in die Anpassungen einbezogen werden. Die sind bei den früheren Reformen immer außen vor geblieben."  Zum Originalkommentar

"Herr Fratzscher: Den Pensionären aber auch, oder leiden sie an fehlendem Gleichheitsverständnis?"  Zum Originalkommentar

"Und wieder kein Wort über die im Vergleich zu den ärmlichen Renten traumhaft hohen Beamten-Pensionen. Diese 'diskriminierende' Ungleichbehandlung kann und darf nicht mehr länger übergangen und unter den Tisch gekehrt werden!"  Zum Originalkommentar

Zustimmung zur Rentenpauschale Idee

Mit einem Anteil von etwa acht Prozent gibt es auch Leser, die die Rentenpauschale als pragmatischen und solidarischen Lösungsvorschlag begrüßen. Sie sehen das im Artikel dargestellte Konzept als echte Entlastung für kleine Renten und als möglichen Mittelweg in der verfahrenen politischen Lage. Befürworter argumentieren zudem, dass eine Pauschallösung sozialen Ausgleich fördert und vorhandene Gerechtigkeitslücken zumindest vorübergehend schließt.

"Fratzschers Vorschlag ist tatsächlich gar nicht mal so undurchdacht. Kleine Renten würden zumindest kurz- und mittelfristig deutlich aufgestockt, während hohe Renten nur knapp oberhalb der Inflationsrate erhöht würden. Gerade unten würde einiges an Druck rausgenommen."  Zum Originalkommentar

"Ich nehme, was ich bekommen kann. 50 Euro im Monat wären ein Anfang, dann hätte ich endlich mal mehr als 1000 € im Monat und könnte mir eine Monatskarte für den Bus leisten..."  Zum Originalkommentar

"Der Vorschlag ist doch in Ordnung, gleiche Erhöhung für jeden. Das sollte man auch auf künftige Lohnerhöhungen umsetzen."  Zum Originalkommentar

"Der Vorschlag ist sehr gut! Und das müsste auch bei den Gehaltserhöhungen so sein, warum: Weil prozentuale Steigerungen die Abstände und Entfremdung zwischen den sozialen Schichten immer schlimmer werden lässt."  Zum Originalkommentar

"Ein sinnvoller Vorschlag von Herrn Fratzscher. Wagenknecht hatte 200 € pauschale Erhöhung gefordert. Aber in jedem Fall kommt es der Solidarität etwas näher."  Zum Originalkommentar

Sonstige Stimmen

In diesem Lager, das thematisch gemischte oder unklare Beiträge (rund fünf Prozent) vereint, werden verschiedene Einzelfragen und allgemein gehaltene Anmerkungen eingeworfen. Dazu zählen pragmatische Vorschläge zur Steuerfreiheit der Rente, flankierende Ideen wie die Lohnsteuerhalbierung oder Fragen zur Umsetzung der Pauschale. Manche Kommentare mischen auch allgemeine System- oder Personen-Kritik, wodurch sie keinem klaren Standpunkt zugeordnet werden können.

"Warum stellt man die Rente nicht steuerfrei? Würde vielen helfen, wäre direkt umsetzbar."  Zum Originalkommentar

"Einfach Lohnsteuer halbieren, dann haben Alt und Jung mehr davon, außer den Bürgergeldempfängern."  Zum Originalkommentar

"Wenn dieser Herr es schafft, die Inflation ebenfalls auf ein Maximum von €50 zu begrenzen, können wir damit leben. Ansonsten verlasse ich mich weiterhin auf das Versprechen von Herrn Norbert Blüm, „die Rente ist sicher“."  Zum Originalkommentar

Diskutieren Sie mit: Was ist Ihr Fazit zur 50-Euro-Rentenpauschale – ein überfälliger Schritt zur Gerechtigkeit oder ein falscher Weg, der das Rentensystem weiter belastet? Welche Lösung würden Sie bevorzugen, um die Rente langfristig fair und tragfähig zu gestalten?

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.
50 Euro mehr für alle Rentner: Das taugt Fratzschers Rentenpauschale
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