In Frankfurt geboren: Sohn eines US-Soldaten wird mit Handschellen in fremdes Land abgeschoben

Jermaine Thomas wurde als Sohn eines US-amerikanischen Soldaten, der in der Armee diente, auf einer US-Militärbasis in Deutschland geboren. 1989 kehrte die Familie aus Deutschland in die USA zurück.

Vor einem Monat fand sich Thomas mit Handschellen an Hand- und Fußgelenken gefesselt wieder und wurde an Bord eines Fluges nach Jamaika abgeschoben, dem Geburtsort seines Vaters und einem Land, in dem Thomas noch nie zuvor gewesen war. 

„Ich dachte nur: Das kann doch nicht wirklich passieren“, sagte er gegenüber „CNN".

Sohn von US-Soldaten in Deutschland wird nach Jamaica abgeschoben: „Gehöre nicht hierher“

Die ursprüngliche Annahme der Familie, dass Thomas aufgrund seiner Geburt auf einer US-Militärbasis automatisch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, wurde durch gerichtliche Entscheidungen widerlegt. Laut „CNN" entschied das Gericht, dass die Basis kein US-Gebiet ist, was zu seiner Abschiebung führte.

Seit seiner Abschiebung kämpft Thomas darum, seinen rechtlichen Status zu klären. Ihm bleibt die Option, die jamaikanische Staatsbürgerschaft durch seinen verstorbenen Vater zu beantragen, doch er fühlt sich weiterhin als Amerikaner und lehnt diesen Schritt ab. „Mein Leben, meine Kinder und meine Familie sind in den Vereinigten Staaten“, sagte er gegenüber „CNN". Jamaika sei „kein schlechter Ort, aber einfach nicht der richtige für mich. Ich gehöre nicht hierher.“

Heimatschutzministerium mit schweren Vorwürfen

Die stellvertretende Ministerin des Heimatschutzministeriums, Tricia McLaughlin, beschrieb Thomas in einer Erklärung gegenüber CNN als „gewaltbereiten, kriminellen illegalen Einwanderer aus Jamaika“, der „fast zwei Jahrzehnte lang eine erhebliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellte“. „Gefährliche kriminelle Ausländer wie Herr Thomas haben in amerikanischen Gemeinden nichts zu suchen." 

Ein Familienmitglied erklärte, Thomas habe „viele falsche Entscheidungen getroffen“, was durch seine psychischen Probleme noch verschlimmert wurde, aber er sei „nicht gewalttätig“.

Für mehr Abschiebungen: Trump zwingt Bundesbeamte zu neuen Aufgaben

Die Trump-Regierung verstärkt unterdessen ihre Anstrengungen zur Abschiebung nicht autorisierter Einwanderer. Die landesweite „Operation At Large" des Immigration and Customs Enforcement (ICE) zieht Tausende Bundesbeamte von ihren regulären Aufgaben ab, um Migration und Abschiebungen zu intensivieren, berichtet  „NBC". Stephen Miller, stellvertretender Stabschef des Weißen Hauses, fordert täglich 3000 Festnahmen und droht mit Entlassungen bei Nichterfüllung. Diese Strategie führt zu Spannungen und Umverteilungen innerhalb der betroffenen Behörden.

Mitarbeiter des Justizministeriums würden in Migrations-Teams versetzt, während wichtige Sicherheitsaufgaben vernachlässigt werden, berichten Mitarbeiter des Justizministeriums. 

Die größten US-Militärstützpunkte in Deutschland

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von US-Militärbasen, die sich auf über 20 Standorte verteilen. Diese Standorte umfassen sowohl größere Basen als auch kleinere Außenposten. Die genaue Anzahl variiert, da einige Standorte nur sehr wenige oder gar keine Soldaten beherbergen. 

Zu den bekanntesten und größten Standorten gehören: 

  • Ramstein Air Base: Ein bedeutender Luftwaffenstützpunkt der US Air Force.
  • USAG Rheinland-Pfalz: Umfasst mehrere Standorte, darunter Kaiserslautern, Landstuhl, Baumholder und Spangdahlem.
  • USAG Bavaria: Beinhaltet die Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels.
  • USAG Ansbach: Beheimatet unter anderem die 12th Combat Aviation Brigade mit Apache AH-64 Kampfhubschrauber.