Eine halbe Million aus eigener Tasche: ASV Dachau will sich mit 500 000 Euro an Neubau der Georg-Scherer-Halle beteiligen

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Der ASV Dachau wünscht sich für seine neue Georg-Scherer-Halle dringend einen Zuschauerbereich. Eine einfache Schulsporthalle würde darüber aber ziemlich sicher nicht verfügen. Bild: das begeisterte Publikum beim jüngsten Dachauer Hallenmasters. © ro

Der ASV Dachau sowie die Schule in Dachau-Süd warten sehnlichst auf eine neue Turnhalle. Zwar gibt es Pläne für eine neue Georg-Scherer-Halle. Aber ob die je verwirklicht werden, ist fraglich. Der ASV will daher nachhelfen – mit eigenen Mitteln.

Dachau – Der Neubau der Georg-Scherer-Halle auf dem ASV-Gelände hat eine weitere Hürde genommen. Nachdem im Dezember das Ergebnis eines Realisierungswettbewerbs verkündet worden war, hat der Bau- und Planungsausschuss des Stadtrats nun am Dienstag beschlossen, die für die vier Siegerentwürfe nötigen Planungsleistungen europaweit auszuschreiben. An diesem sogenannten VgV-Verfahren sollen sich aber nur die vier Preisträger-Büros beteiligen können.

Liegen die Angebote für die Leistungen der Objektplanung, der Freianlagenplanung, der Tragwerksplanung und der technischen Gebäudeausrüstung vor, können laut Oberbürgermeister Florian Hartmann erstmals auch belastbare Zahlen zu den Kosten des Projekts genannt werden.

Wolfgang Moll (Wir) beglückwünschte Stadt und Sportverein zu der neuen Halle – so sie denn je finanziert werden kann. Allerdings sollte man in diesem Zusammenhang bitte nicht den Eissport vergessen oder gar die beiden Vereine ASV und ESV Dachau gegeneinander „ausspielen“.

Zur Erinnerung: Die neue Scherer-Halle wird – auch aufgrund drastisch gewachsener baurechtlicher Anforderungen – wesentlich größer werden als die jetzige Halle. Auch ein Parkhaus anstelle des jetzigen Parkplatzes ist geplant. Um diese Anlagen auf der begrenzten Fläche an der Gröbenrieder Straße unterzubringen, wird die jetzige Kunsteisbahn abgerissen werden müssen. Ob die Stadt aber – neben der neuen ASV-Turnhalle – auch noch Geld hat, um einen Ersatz für die Kunsteisbahn an anderer Stelle zu bauen, ist aktuell fraglich.

Kühnel und Moll: „Bitte Eissport nicht vergessen“

Kai Kühnel (Bündnis für Dachau) schloss sich ebenfalls „vorsichtig“, wie er betonte, dem Appell seines Kollegen Moll an, nicht zuzulassen, dass ein Verein den anderen verdränge. Wieso er sich nur „vorsichtig“ anschließe, wollte OB Hartmann von Kühnel wissen? Und schob eine mögliche Antwort direkt hinterher: „Weil wir eh alle nicht wissen, wie wir das bezahlen sollen?“

Andreas Wilhelm, Chef des ASV Dachau, war nach der Sitzung am Dienstag ebenfalls nicht beruhigt. Denn auch wenn die Stadt nun das Vergabeverfahren zur Realisierung der Siegerentwürfe startet, steht immer noch die Möglichkeit im Raum, dass statt des schicken neuen Sportcampus, wie ihn die Architekten gezeichnet hatten, aus Geldmangel doch nur eine einfache Schulturnhalle gebaut wird. Und das, so Wilhelm gegenüber den Dachauer Nachrichten, „würde für uns bedeuten, dass unser Wettbewerbssport – namentlich Handball und Volleyball – nicht mehr stattfinden kann. Wir brauchen dafür einfach Zuschauerplätze, und die bietet eine Schulturnhalle nicht“!

Aus diesem Grund hat der Verein der Stadt laut Wilhelm angeboten, sich mit bis zu 500 000 Euro an einem Neubau der Georg-Scherer-Halle zu beteiligen. Mit diesem Geld sollten die Mehrkosten, die durch einen Zuschauerbereich oder eine Tribüne entstünden, aufgefangen werden.

Genaueres wollte Wilhelm zu diesem Angebot allerdings noch nicht verraten. „Eine fixe Summe nennen wir erst, wenn feststeht, was die neue Halle am Ende kosten wird.“ Laut OB Hartmann wird sich der Haupt- und Finanzausschuss in den nächsten Wochen mit dem Angebot des Sportvereins auseinandersetzen.

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