Bitte wenden! Drei Gründe, die gegen die neue Dachauer Mobilitätssatzung sprechen
Die Stadt wird voller, das Bauen immer teurer, die Autos immer größer. Die Stadt will dieses Problem nun mithilfe einer neuen Mobilitätssatzung lösen. Die aktuell auf dem Tisch liegende Satzung aber ist dafür ungeeignet.
Die neue Dachauer Mobilitätssatzung ist erstens, viel zu kompliziert. Kein Bauherr versteht, was für ihn gilt oder was auf seinem Grundstück möglich ist. Statt Bürokratie abzubauen, schafft sich die Stadt ein bürokratisches Monstrum.
Zweitens ist sie realitätsfern. Kein Dachauer wird sein Auto verkaufen, nur weil er ein Lastenrad-Sharing vor der Haustür hat. Auch das Carsharing innerhalb einer Hausgemeinschaft könnte spätestens dann an seine praktischen Grenzen geraten, wenn mehrere Parteien gleichzeitig ihr Wochenende für einen Ausflug in die Berge oder zum Fußballspiel des Sohnes im Nachbarlandkreis nutzen wollen.
Drittens ist die Satzung zynisch. Denn in Zeiten von grassierendem Wohnungsmangel ist es eben nicht so, dass Menschen sich noch bewusst aussuchen, ob sie in eine Wohnanlage mit oder ohne Parkplätze ziehen. Heutzutage nimmt man jede Wohnung, die frei und bezahlbar ist.
Die Unlust vieler Dachauer auf die Verkehrswende liegt daran, dass es schlicht keine Alternative zum Auto gibt. Eine Umerziehung mittels einer „Mobilitätssatzung“ wird da auch nicht helfen.