Vorsitzende des Historischen Vereins kündigt ihren Rückzug an – Dringend Helfer fürs Museum gesucht

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Annähernd 50 Mitglieder des Historischen Vereins Schongau waren zur Mitgliederversammlung gekommen. © Manfred Ellenberger

Heide-Maria Krauthauf möchte sich im kommenden Jahr aus Leitung und Vorstandschaft im Historischen Verein Schongau zurückziehen. Dies hat sie bei der aktuellen Mitgliederversammlung angekündigt. Seit 20 Jahren wird nun auch das Stadtmuseum unter der Leitung des Vereins betrieben.

„Wir haben heute ein volles Programm“, ließ die Vorsitzende des Historischen Vereins Schongau, Heide-Maria Krauthauf, die annähernd 50 Teilnehmer der Mitgliederversammlung bei ihrer Begrüßung wissen. Zunächst einmal folgte der Bericht von Helmut Schmidbauer für den Bereich Museumsöffnung. Der ehemalige Kreisheimatpfleger war zwar anwesend, überließ das Wort aber Irmgard Freimut.

Im Mai vor 20 Jahren mit ehrenamtlicher Museumsleitung begonnen

Vornweg erinnerte diese daran, dass das Stadtmuseum über die Arbeitsgemeinschaft im Historischen Verein seit Anfang Mai vor 20 Jahren ehrenamtlich in Betrieb gehalten wird. Damit habe man „der Stadt eine Menge Geld gespart“ und habe auch dafür gesorgt, dass es das Stadtmuseum noch gibt. Mit derzeit 21 Stadtführern habe sich deren Personalstand im Vergleich zu den Jahren vor Corona deutlich verringert.

Freimut forderte alle auf, infrage kommende neue Stadtführer anzusprechen oder der Vereinsleitung mitzuteilen. Hernach attestierte sie der Gesundheitspolitik in der Pandemiezeit sowohl auf Bundes- als auch Landesebene ein schlechtes Zeugnis. Hatte es im Jahr 2019 noch 2110 Museumsbesuche gegeben, waren es 2020 nurmehr 1270 und 2021 nur noch 551 Besuche. Die Botschaft beinhaltete aber auch, dass die 2023 verzeichneten 2597 Besuche wieder einiges erwarten lassen. Dazu hatte wohl auch der große Anstieg touristischer Besuche beigetragen.

500 Jahre Kammerrechnungen

Für den Bereich Museumsgut gingen Harald Scharrer auf das zurückliegende Jahr und Franz Grundner auf das laufende Jahr ein. Ersterer erinnerte an sechs Events im zurückliegenden sowie zwei weitere im aktuellen Halbjahr, die Sonderausstellung läuft noch bis zum 16. Juni. 

Einhergehend mit dem Hinweis „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ verband Grundner seinen Vortrag mit einer Power-Point-Präsentation. Darin kündigte er die Ausstellung „500 Jahre Stadtkammerrechnungen“ an. Alle Einnahmen und Ausgaben der Stadtverwaltung wurden seit so langer Zeit in den sogenannten Stadtkammerrechnungen notiert.

„Die Bände stellen eine sehr spannende Quelle für zahlreiche Bereiche des damaligen Lebens dar“, so Grundner. Er verwies darauf, dass nicht nur deren Alter, sondern auch Umfang und Geschlossenheit der Überlieferung Grund genug sei, den Stadtkammerrechnungen und damit dem Stadtarchiv Schongau im Herbst/Winter eine Ausstellung zu widmen.

Helfer fürs Museum gesucht

Danach informierte er zum Stand des Umzugs des Museums-Depots vom Köhlerstadel ins Untergeschoss der Lechsporthalle. Nach der Begasung des Köhlerstadel-Dachstuhls inklusive des im dortigen Speicher gelagerten Museumsguts sei der Schädlingsbefall beseitigt.

Das Sammlungskonzept liege zwar vor, sei aber nicht optimal für ein ehrenamtlich geführtes Museum, und Großobjekte müssten eventuell wegen zu schmaler Türen und verwinkelter Gänge entsorgt werden. Die Ertüchtigung der Räume in der Halle und die Regalbestellung laufe, der Umzug der Restsammlung und die Inventarisierung seien in Vorbereitung.

In seinem Vortrag wies Grundner auf die schon in der nächsten Zeit anstehenden Herausforderungen im Bereich Museumsgut hin. Dafür wie auch für die anderen Bereiche brauche es noch zusätzliche ehrenamtliche Helfer. „Melden Sie sich, wenn Sie sich eine Mitarbeit im Stadtmuseum vorstellen können.“

Heide-Maria Krauthauf vom Historischen Verein kündigte an, sich im kommenden Jahr zurückziehen zu wollen.
Heide-Maria Krauthauf vom Historischen Verein kündigte an, sich im kommenden Jahr zurückziehen zu wollen. © Manfred Ellenberger

Junge Menschen können den Verein weiterführen

Zum Abschluss wandte sich Krauthauf noch einmal an die Mitglieder. Mit bewegter Stimme sagte sie, dass man inzwischen eine Vereinsleitung mit vielen jungen Leuten habe, „die den Verein weiterführen können“.

Wie sie bereits Schongaus Bürgermeister Falk Sluyterman gesagt habe, möchte sie daher im kommenden Jahr ihre Ämter übergeben. Das gelte für den Vorsitz des Vereins, den sie dann seit 33 Jahren innehaben wird, als auch für die Vereinsleitung, aus der sie ebenfalls ausscheiden möchte. „Irgendwann muss es neu weitergehen“, sagte sie, und habe frühzeitig die Weichen dafür stellen wollen.

Im neuen Gewand präsentieren sich die Flyer der Schongauer Stadtführer. Auch sonst gibt es so einige Neuerungen, wie etwa den Uhu „Schohu“.

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