Oberbayerischer Waldtag: 8000 Besucher werden am Reutberg erwartet
Zum ersten Mal richtet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den oberbayerischen Waldtag aus. Dabei gibt es am Reutberg vor allem auch für Kinder viel zu entdecken.
Sachsenkam – Es ist ein Tag für Waldbesitzer, Familien, Waldliebhaber, Naturbegeisterte und Interessierte: Zum ersten Mal richtet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) am Sonntag, 15. September, von 10 bis 17 Uhr den oberbayerischen Waldtag aus. Und weil das AELF für die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach zuständig ist, suchte und fand man ein landkreisübergreifendes Ausstellungsgelände. Dieses erstreckt sich von den Wiesen am Kloster Reutberg über das Sägewerk Hahn und die Zimmerei Baumgarten bis zum Waldparcours in Babenberg.
Über 100 Aussteller auf 40 000 Quadratmetern
Auf den über 40 000 Quadratmetern werden knapp über 100 Aussteller zu finden sein. Das große Festzelt mit Biergarten steht am Reutberg. Darum kümmert sich die Klosterbrauerei. „Es wird derselbe Wirt wie beim Josefifest sein“, sagt Korbinian Wolf, Bereichsleiter Forsten am AELF. Von dort aus führen zwei Rundwege über das zentrale Festgelände. Dort erfahren die Besucher alles rund ums Thema Wald und dessen Bewirtschaftung. Das beginnt beim Thema „Wieso ist Waldverjüngung wichtig“ führt über die Rolle der Jagd bis zum Einsatz für die Schutzwälder. Viele Behörden und Verbände – vom Landesbund für Vogelschutz über die Waldbesitzervereinigungen bis zum Jagdverband – werden dort sich und ihre Arbeit präsentieren. Ein Bereich ist der Berufsgenossenschaft vorbehalten. Dort geht es um das Thema Arbeitsschutz, zudem gibt es Vorführungen, wie in Gefahrensituationen richtig reagiert werden kann.
Vorführungen. Streichelzoo und Mitmachaktionen für Kinder
In weiteren Bereichen präsentieren sich regionale Lebensmittelerzeuger. Ein Stück weiter dreht sich ebenfalls alles ums Essen. Der Sachsenkamer Kindergarten betreibt dort einen Eisstand, es gibt gebrannte Mandeln & Co., Bratwurst aus den klostereigenen Ochsen und einen Foodtruck mit Burgern.
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An vielen Ständen warten eigene Angebote für Kinder: Vorführungen, ein Waldkarussell, Quizze und Mitmachaktionen. „Eine Falknerin kommt mit ihrer Greifvogelschau“, verspricht Wolf. Mit einem Holzbildhauer können die Kinder eine Skulptur aus Altholz fertigen. „Das Motiv ist aber noch streng geheim“, sagt Wolf lächelnd. Die Reutberger Klosterschwestern bestücken einen kleinen Streichelzoo mit Kälbchen, Ziegen und Schafen. Die Hilfe aus dem Kloster, von der Klosterbrauerei, aber auch von den Gemeinden Sachenkam und Holzkirchen, den Waldbesitzervereinigungen und vielen anderen Beteiligten, freut Wolf. „Wir werden wirklich unterstützt, wo es geht.“
Shuttlebus fährt über das Ausstellungsgelände
Vom zentralen Festgelände gibt es einen Shuttleservice, der die Besucher zu den weiteren Ausstellungsflächen bringt. In der Sachsenkamer Zimmerei Baumgarten ist eine moderne Abbundanlage zu besichtigen. Die Schreiner- und Zimmerer-Innung erklärt die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten von Holz. Jenseits der Landkreisgrenze bei Babenberg kann man im – – mit Wasserkraft betriebenen – Sägewerk Hahn sehen, wie aus Baumstämmen Bretter und Balken werden. Dort gibt es auch alles rund ums Thema „Heizen mit Holz“ zu erfahren. An beiden Stationen ist für Verpflegung gesorgt. Am Sägewerk kümmert sich darum die Feuerwehr Großhartpenning. „Uns war es wichtig, auch Vereine einzubinden“, sagt Wolf.
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Große Forstmaschinen gibt es am Waldparcours
Ein kleines Stück weiter hält der Shuttlebus an einem Waldstück. Entlang des Waldparcours sind zahlreiche Forstmaschinen im Einsatz. Von der Holzernte über die Holzrückung bis zur Waldpflege gibt es dort viel zu entdecken. Harvester, Forwarder, Seilkrananlage, Rückeraupen und Lichtraumprofilschneider sieht man dort bei der Arbeit. Aber auch die Themen Naturschutz, Waldverjüngung und vieles mehr werden behandelt. Kinder können entlang eines verschlungenen Waldpfads Waldtiere finden, es gibt Vorführungen der Bergwacht und eines Baumkletteres.
Bis zu 8000 Besucher erwartet Wolf zum Waldtag. „Zielgruppe sind für uns einmal Waldbesitzer, aber in erster Linie auch Familien.“ Wer mit dem Auto kommt, parkt auf zwei Flächen am Ortsrand von Sachsenkam und nutzt von dort den Shuttledienst oder spaziert den kurzen Weg zum Festgelände. Für Radler werden Radständer aufgestellt. Finanziert wird der Waldtag vom Freistaat. Der Besuch ist kostenfrei. Das große Festzelt wird übrigens bereits am Vorband genutzt: Die Waldbesitzervereinigungen Holzkirchen und Wolfratshausen feiern dort ihr 75-jähriges Bestehen.