- Der vollständige Artikel ist hier verfügbar: Bas wird für Renten-Satz ausgelacht - dabei ist der völlig korrekt
Ein Satz von Arbeitsministerin Bärbel Bas zur Finanzierung der Renten-Haltelinie löst auf FOCUS online eine breite Debatte aus. Viele Leser kritisieren die Regierung für fehlende Reformbereitschaft, Intransparenz und eine Kommunikation, die Misstrauen eher verstärke als abbauen. Andere hinterfragen die Gerechtigkeit des Rentensystems insgesamt – von versicherungsfremden Leistungen bis zu den Unterschieden zwischen Renten und Pensionen.
Kritik an Rentenfinanzierungssystem
Viele Leser steigen tief in die Systematik der Rentenfinanzierung ein: Sie kritisieren, dass die Unterscheidung zwischen Beitrags- und Steuerzahlern oft zu kurz greift, zumal viele Menschen beiden Gruppen angehören. Die Beiträge und Steuern seien letztlich allesamt Abgaben, die von denselben Personen oder Gruppen zu leisten sind – daher werde aus ihrer Sicht mit der Finanzierung durch Steuern keine echte Entlastung erreicht. Oft wird die Zweckentfremdung von Rentenbeiträgen moniert und die schwammige Grenze zwischen versicherungsfremden Leistungen und klassischen Rentenzahlungen infrage gestellt. Zahlreiche Leser nehmen dabei explizit Bezug auf den im Artikel zur Diskussion gestellten Satz von Bas und plädieren für eine nüchterne Systemreform.
"(...) Arbeitnehmer zahlen Rentenbeiträge und Steuern. Bei der Haltung des Renteniveaus über Steuern finanzieren sie ihre eigene Rente doppelt. Der Versuch einer Täuschung von Frau Bas geht also fehl. Es geht nicht darum, ob ihre Aussage juristisch korrekt ist, sondern es geht darum, welchen täuschenden Eindruck sie hinterlassen möchte ..." Zum Originalkommentar
"Die Rente wird aus Beiträgen bezahlt. Die aufgewendeten Steuermittel von 120 Mrd sind ausschließlich für nicht beitragsgedeckte Fremdrentenlasten und diese auch noch mindestens 30 Mrd. zu wenig, sodass Beitragszahler diese Differenz übernehmen müssen. Zukünftige Renten aus Steuermitteln, wegen gehaltener Niveaulinie, ist Kristallkugelreden. Damit hat Frau Bas recht ..." Zum Originalkommentar
"Das Gelächter ist berechtigt, denn seit Jahren werden Sozialleistungen aus dem Rententopf bezahlt, die eigentlich ins Budget des Sozialhaushalts gehören: versicherungsfremde Leistungen, ca. 110 Milliarden Euro pro Jahr: Kindererziehungszeiten, Mütterrente I und II, Spätaussiedlerzeiten, Schul- und Ausbildungszeiten, Ersatzzeiten wie Wehr- und Zivildienst ..." Zum Originalkommentar
Kritik an Politik und Regierung
Viele Leser hinterfragen offen die Kompetenz und Glaubwürdigkeit der Regierung, insbesondere im Umgang mit der Rentenpolitik. Die Kritik richtet sich dabei sowohl gegen einzelne Politiker wie Arbeitsministerin Bas als auch gegen die generelle Reformunfähigkeit der Verantwortlichen. Immer wieder wird ein grundlegender Wechsel oder eine neue Reformarchitektur gefordert. Die Kommentare nehmen explizit Bezug auf die Aussage Bas’ im Artikel und werfen der Regierung mangelnde Transparenz und fehlende langfristige Lösungen vor.
"Was mich ärgert, ist das jahrzehntelange Weiterwursteln in dieser Frage. Und dass das jetzt schon wieder der Plan der Koalition ist. Irgendwie festgefahren zwischen Ideenlosigkeit, Feigheit, Ideologie und Angst vor Wahlen ..." Zum Originalkommentar
"Liebe Frau, die goldenen Zeiten für den Staat sind vorbei. Unsere Regierungen haben jahrzehntelang Mittel zweckentfremdet, Rücklagen ignoriert und langfristige Entwicklungen verdrängt. Besonders die Rentenversicherung wurde systematisch belastet; durch versicherungsfremde Leistungen, politische Eingriffe und fehlende nachhaltige Finanzierungskonzepte ..." Zum Originalkommentar
Kritik an Steuer- und Beitragsbelastung
Ein teil der User thematisiert die eigene finanzielle Belastung durch Steuern und Beiträge. Die Leser argumentieren, dass letztlich fast alle Beitragszahler auch Steuerzahler seien und jegliche Umverteilung am Ende zu höheren Abgaben führt. Viele beobachten eine wachsende Unzufriedenheit mit der komplexen Lastenverteilung, sehen sich als doppelt Belastete und fordern mehr Transparenz vom Staat. Die Diskussion bezieht sich dabei immer wieder auf den im Artikel beschriebenen Unterschied von Steuer- und Beitragsfinanzierung und hinterfragt die soziale Gerechtigkeit im System.
"Natürlich ist das Lachen mehr als berechtigt. Beitragszahler sind auch Steuerzahler! Also werden sie belastet. Punkt. Vielleicht hätte es die Frau mal mit Arbeit versuchen sollen, dann würde sie die Steuern, Abgabe und Beiträge der arbeitenden Bevölkerung kennen." Zum Originalkommentar
"Das mag sachlich zwar richtig sein, Frau Bas versucht aber meines Erachtens zu suggerieren, dass es den Beitragszahler, resp. Steuerzahler, praktisch gar nichts kostet. Es gibt sicher genug Leute, die darauf reinfallen. Eine Saskia Esken glaubte ja auch, dass sie mit ihrem vom Steuerzahler erarbeiteten Gehalt die Beschäftigten finanziert ..." Zum Originalkommentar
Kritik an soziale Gerechtigkeit Rente
Einige Nutzer hinterfragen die Unterschiede zwischen Rentnern, Beamten und Politikern. Ein häufiger Punkt ist die Zahlung von Pensionen ausschließlich aus Steuern und die Belastung der gesetzlichen Rentenkasse mit Leistungen für Menschen ohne oder mit nur geringen Beitragszeiten. Forderungen nach einer gerechteren Ausgestaltung und nach einer Vereinheitlichung der Altersvorsorgesysteme für alle Gesellschaftsgruppen bestimmen hier die Debatte.
"Richtig witzig ja ist, dass die Bezieher mickriger Renten, für die sie jahrzehntelang hohe Beiträge entrichtet haben, mit ihren Steuern üppige und beitragsfreie Pensionen für Beamte und Politiker bezahlen dürfen." Zum Originalkommentar
"Das Ungerechte ist, dass nur die RV und GKV mit diesen Sozialgeschenken belastet werden und keine Beamten, Abgeordnete usw. Alle versicherungsfremden Leistungen müssen aus der RV und GKV und künftig über Steuern direkt bezahlt werden. Es muss einen rückwirkenden Ausgleich für die RV und GV für diese Ausgabendifferenz geben ..." Zum Originalkommentar
Skepsis gegenüber Berichterstattung
Ein sehr kleiner Teil der Leser beklagt eine zu starke Fokussierung auf einzelne Zitate. Aus Sicht dieser Leser leidet die öffentliche Debatte an fehlender Sachlichkeit, an verkürzten Darstellungen und politischer Instrumentalisierung.
"Der Artikel ist in der Sache an einigen Stellen korrekt, aber argumentativ einseitig. Er reduziert eine komplexe finanzpolitische Diskussion auf eine Kommunikationsfrage der Ministerin ..." Zum Originalkommentar
Unterstützung für Rentenreformen Vorschläge
Inmitten der Empörung finden sich auch konstruktive Stimmen. Sie nutzen die Klarstellung im Artikel als Ausgangspunkt, um über neue Finanzierungsmodelle, Betriebsrenten, steuerfinanzierte Grundsicherungen oder flexible Eintrittsalter zu diskutieren. Der Bas-Satz wird hier weniger als Streitpunkt gesehen, sondern als Anlass, das größere strukturelle Problem zu adressieren: Ein alterndes System, das ohne grundlegende Reformen weder mit Beiträgen noch mit Steuern dauerhaft stabil zu halten ist. Viele fordern deshalb weniger Empörung über Formulierungen – und mehr Mut zur echten Neuaufstellung der Altersvorsorge.
"Wir brauchen ein neues Steuersystem. Was mir gefällt, ist die Rente in den Niederlanden. So ähnlich könnte man es machen: Die Hälfte 10 % statt 20 % Beiträge für eine Rente aus der Rentenkasse, die andere aus Steuermitteln nach Anzahl der Arbeitsjahre. Plus noch die dritte Säule, eine verpflichtende Betriebsrente für alle ..." Zum Originalkommentar
"Egal, wie man es dreht und wendet, diese Gelder müssen erst mal erarbeitet werden, und je mehr man in die Stabilisierung der Rente steckt, umso weniger hat man für andere Investitionen zur Verfügung. Deshalb müssen endlich mal Reformen eingeleitet werden und sinnlose Ausgaben gestrichen werden ..." Zum Originalkommentar
Sonstiges
Einige Leser weichen vom Kernthema ab und kommentieren vor allem die Debattenkultur.
"Wer andere auslacht, ist selbst zum Lachen." Zum Originalkommentar
"Irgendwann in Kürze wird es nur noch Bürgergeld geben. Für andere Lösungen scheinen die Regierungen nicht in der Lage zu sein." Zum Originalkommentar
Wie sehen Sie die Aussagen der Arbeitsministerin: Ist die Rentenfinanzierung in Deutschland fair und zukunftsfähig gelöst, oder braucht es endlich grundlegende Reformen? Diskutieren Sie mit – Ihre Meinung zählt!