Nach schlimmer Krebsdiagnose: Ex-Bürgermeister dankt Krankenhaus Agatharied

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Fischbachau

Kommentare

Genießt seinen Ruhestand: Fischbachaus früherer Bürgermeister Josef Lechner feiert 70. Geburtstag.
Genießt seinen Ruhestand: Fischbachaus früherer Bürgermeister Josef Lechner feiert 70. Geburtstag. © Privat

Nach der Diagnose Lymphdrüsenkrebs wird der frühere Fischbachauer Bürgermeister aktuell im Kreisklinikum behandelt. Sein Schicksal nimmt er zum Anlass für einen wichtigen Appell.

Hundham/Agatharied – Das Schicksal des Krankenhauses Agatharied liegt Josef Lechner (70) seit jeher am Herzen. Als Kreisrat und Mitglied des Verwaltungsrats des Kreisklinikums stellte er stets dessen große Bedeutung und damit auch die Notwendigkeit seines langfristigen Erhalts heraus. Seit weniger als zwei Wochen hängt nun auch das persönliche Schicksal des früheren Fischbachauer Bürgermeisters an diesem Krankenhaus. Quasi aus dem Nichts heraus wurde bei ihm ein aggressiver Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Seine Therapie hat bereits begonnen. Vom Krankenbett aus erzählt Lechner, was passiert ist und wie es ihm geht – und warum er jetzt umso mehr eine Lanze fürs Kreisklinikum brechen möchte.

Herr Lechner, die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es Ihnen?

Den Umständen entsprechend gut! Ich habe meine erste Chemotherapie erhalten und sie bis dato gut vertragen. Es gibt also Anlass zur Hoffnung, dass der Kampf gegen meinen Krebs erfolgreich verläuft.

...von dem Sie bis vor Kurzem noch gar nichts wussten, oder?

Richtig. Es ist alles wahnsinnig schnell gegangen. Eigentlich wollte ich mit meiner Frau und Freunden eine weitere Reise antreten. Weil ich mich vorher nicht so fit gefühlt habe, bin ich sicherheitshalber zum Arzt gegangen. Eine wohl lebensrettende Entscheidung, wie ich heute weiß.

Was war passiert?

Ich bin glücklicherweise im Krankenhaus gleich umfangreich untersucht worden. Die Diagnose war aber zunächst vernichtend: Ich leide an einer aggressiven Form von Lymphdrüsenkrebs. Alles andere als ein sofortiger Therapiebeginn wäre wohl fatal gewesen. Da gehen einem natürlich im ersten Moment alle Lichter aus. Doch dank unseres Krankenhauses Agatharied mit seinen fachlich hervorragenden, empathischen und interdisziplinär zusammenarbeitenden Ärzten und seinen professionellen und fürsorglichen Pflegekräften ist schnell wieder das erste Licht zurückgekommen. Man stellt sich der Krankheit, schöpft Hoffnung und die Zuversicht wächst.

„Die Woche“ – Der Newsletter für alle, die Tegernsee, Miesbach und Holzkirchen lieben

Post vom Redaktionsleiter: Stephen Hank blickt in unserem neuen wöchentlichen Newsletter zurück auf das, was den Landkreis in der vergangenen Woche bewegt hat – und nach vorne auf die Themen, die demnächst anstehen. Tipps für Veranstaltungen und zauberhafte Bilder aus unserer Region gibt es noch dazu.

Nach einer kurzen Registrierung können Sie sich hier kostenlos für den Newsletter anmelden.

Sie gehen auch in Ihrem Ruhestand sehr offen mit Ihrer persönlichen Situation um.

Ja, aus zweierlei Gründen. Erstens möchte ich allen Leidensgenossen Mut machen. Zweitens ist es mir ein Herzensanliegen, eine Lanze für unser Krankenhaus zu brechen. Jetzt kann ich auch als „Insider“ berichten, welch medizinischen Schatz wir hier in unserem Landkreis haben. Diese exzellente und vor allem wohnortnahe Versorgung darf keinesfalls dem Reformirrsinn des Bundes zum Opfer fallen.

Wie akut schätzen Sie diese Gefahr ein?

Wir schwimmen aktuell zum Glück vor der Welle. Gott sei Dank haben wir als Verwaltungsrat – mit voller politischer Rückendeckung des Kreistags – schon 2021 begonnen, das Defizit auf ein so erträgliches Maß zu reduzieren, dass es selbst unser finanziell angeschlagener Landkreis bewältigen kann. Vor allem aber haben wir es der enormen Kraftanstrengung aller Beschäftigten im Krankenhaus – einschließlich des tollen Teams in Verwaltung und Service – zu verdanken, dass hier weiterhin so ein großes und vor allem qualitativ hochwertiges Leistungsspektrum angeboten werden kann. Letztlich kann aber auch jeder einzelne Bürger zum Erhalt des Kreisklinikums beitragen.

Inwiefern kann der Bürger das?

Indem wir weiter dazu stehen und es nutzen. Ich selbst kann jetzt aus noch größerer Erfahrung und Überzeugung sagen: Halten wir unserem Krankenhaus die Treue! Denn mir hat es wohl das Leben gerettet.