Kreisklinik Agatharied verringert Defizit deutlich im Jahr 2024

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Durch strukturelle Veränderungen konnte das Defizit des Kreiskrankenhauses Agatharied noch einmal verringert werden. © Thomas Plettenberg

Der Beteiligungsbericht des Landkreises zeigt: Das Seniorenzentrum Schwaighof erwirtschaftet ein Plus, während andere Betriebe mit Herausforderungen kämpfen.

Miesbach – Für Kreisrat Thomas Tomaschek (Grüne) sind sie ein Schatz, weil sie der Bevölkerung einen Nutzen bringen: Einrichtungen wie das Krankenhaus Agatharied, das Seniorenzentrum Schwaighof, die Frischeküche Holzkirchen und andere Betriebe, an denen der Landkreis beteiligt ist. Im sogenannten Beteiligungsbericht wird aufgeschlüsselt, wie viele Anteile der Landkreis hält und wie es um die Finanzen der Unternehmen steht. „Dieser Bericht ist gut für die Transparenz“, lobte Tomaschek im jüngsten Kreisausschuss.

Defizit verringert sich von 6,5 auf 4,5 Millionen Euro

Kreiskrämmerer Thorsten Wagner stellte in der Sitzung die Eckpunkte des Berichts für das Jahr 2024 vor. Als „sehr, sehr erfreulich“ stufte er die Entwicklung des Kreiskrankenhauses Agatharied ein. Durch strukturelle Veränderungen konnte das Defizit noch einmal verringert werden: von 6,5 auf 4,5 Millionen Euro. „Das ist immer noch ein enorm hohes Defizit“, meinte Wagner, „aber ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung.“

Das Seniorenzentrum Schwaighof fuhr zum Stichtag Ende 2024 ein Plus in Höhe von gut 348.000 Euro ein. Geschuldet sei dieser Umstand Instandhaltungsleisten, die im Wirtschaftsplan standen, verschoben wurden und noch erledigt werden müssen.

Erstmals rote Zahlen schrieb die Tegernsee Bahn Betriebsgesellschaft (TBG), an der der Landkreis zuletzt mit zehn Prozent beteiligt war. Um die Gesellschaft weiterzubetreiben, müsste in die Infrastruktur investiert werden. „Es geht um zweistellige Millionenbeträge“, sagte Wagner. Doch dieses Kapitel ist mit dem Verkauf der TBG an die Deutsche Bahn beendet.

Das Kommunalunternehmen für Abfall-Vermeidung, Information und Verwertung im Oberland (Vivo) hatte 2023 einen enormen Überschuss in Höhe von fast 2,8 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr lag das Ergebnis bei „nur“ 141.000 Euro, so der Kreiskämmerer. Er begründete das mit höheren Personalaufwendungen und die Bildung von Rückstellungen.

Auch die Regionalentwicklung Oberland (REO) rutschte ins Minus. Für 2025 sei eine schwarze Null anvisiert. Eine ähnliche Entwicklung gibt's bei der Frischeküche Holzkirchen. Ein fast gleich bleibendes Ergebnis erzielte das Kommunalunternehmen Wohnen Parken Energie (WPE).

Hackerangriff kostet Klinik 580.000 Euro

Zum Schluss kam der Kreiskämmerer noch einmal auf das Kreiskrankenhaus zu sprechen. Ein Hackerangriff kostete die Klinik 580.000 Euro. Relativ viel Geld fließe mit 3,4 Millionen Euro in die Zeitarbeit in der Pflege. „Ohne würde es nicht gehen“, sagte Wagner, „aber der Trend ist positiv.“ Der Ausschuss nahm den Bericht zur Kenntnis, heute entscheidet der Kreistag.