Südkorea hat in den Gewässern rund um die koreanische Halbinsel eine groß angelegte Marineübung durchgeführt. Laut „Newsweek“ war dies die erste Flottenübung dieser Größenordnung, bei der sieben Kriegsschiffe und drei Flugzeuge beteiligt waren.
Anlass war das 80-jährige Bestehen der südkoreanischen Marine. Die Übung fand von Sonntag bis Dienstag vor den östlichen und südlichen Küsten des Landes statt. Dabei sollte die Verteidigungsfähigkeit gegen Bedrohungen aus Nordkorea gestärkt werden.
Die Übung umfasste verschiedene Szenarien, darunter den Schutz vor U-Booten, Schiffen und Raketenangriffen. Auch die Abwehr ballistischer Raketen wurde trainiert. Fotos zeigen die Kriegsschiffe in Formation und beim Beschuss von Zielen.
Neue Strategie gegen Bedrohungen aus dem Norden
Die südkoreanische Marine setzt auf die sogenannte „Drei-Achsen-Strategie“. Diese soll das Land nicht nur vor Angriffen schützen, sondern auch präventive und vergeltende Schläge gegen nordkoreanische Ziele ermöglichen. Laut „Newsweek“ spielen dabei moderne Technologien wie das US-amerikanische Aegis-Kampfsystem eine zentrale Rolle. Dieses System wurde auf drei der eingesetzten Zerstörer installiert und ermöglicht eine gleichzeitige Abwehr von Luft- und Raketenangriffen.
Ausbau der militärischen Kapazitäten
Die südkoreanische Marine hat in diesem Jahr ein neues Kommando für Flottenoperationen gegründet, um besser gegen Bedrohungen auf See gewappnet zu sein. Zudem hat die US-Regierung kürzlich grünes Licht für den Bau von Südkoreas erstem nuklearbetriebenen U-Boot gegeben.
Dies wird als wichtiger Schritt angesehen, um der wachsenden Bedrohung durch Nordkoreas modernisierte Marine zu begegnen. Nordkorea hat in den letzten Jahren unter anderem zwei neue Zerstörer und ein U-Boot mit nuklearfähigen Raketen entwickelt.
Künstliche Intelligenz für die Zukunft
Admiral Kang Dong-gil, der Chef der südkoreanischen Marine, betonte bei einer Zeremonie in Seoul, dass künstliche Intelligenz und moderne Technologien eine große Rolle für die Zukunft der Marine spielen werden. „Wir werden eine Seestreitkraft aufbauen, die niemand herausfordern kann“, sagte er laut „Newsweek“.
Auch der Kommandeur der neuen Flotteneinheit, Konteradmiral Kim In-ho, zeigte sich zufrieden mit der Übung: „Wir konnten unsere Einsatzfähigkeit unter Beweis stellen“, resümierte er laut der „Korea Times“.