Venezuela hat eine großangelegte Mobilisierung seiner militärischen Kräfte angekündigt. Das Land reagiert damit auf die zunehmende Präsenz von US-Kriegsschiffen und Truppen in der Karibik.
Verteidigungsminister Vladimir Padrino López erklärte laut der „Washington Post“, dass Land-, Luft- und Seestreitkräfte sowie die Bolivarische Miliz an den Übungen teilnehmen werden. Diese Miliz, eine Reserveeinheit aus Zivilisten, wurde vom verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez ins Leben gerufen. Ihr Name leitet sich leitet sich von Simón Bolívar ab, dem Unabhängigkeitshelden Venezuelas.
USA verstärken ihre Präsenz
Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela nehmen weiter zu. Die Vereinigten Staaten haben kürzlich ihren größten Flugzeugträger, die USS Gerald R. Ford, in die Region verlegt.
Begleitet wird das Schiff von mehreren Zerstörern, einem Kommando- und Kontrollschiff sowie über 4.000 Soldaten. Laut „CNN“ begründet das US-Verteidigungsministerium diesen Schritt mit dem Kampf gegen den Drogenschmuggel. In den letzten Wochen sind bereits mehrere mutmaßliche Drogenboote angegriffen worden.
Venezuela sieht Bedrohung durch die USA
Die venezolanische Regierung sieht in der US-Präsenz jedoch eine direkte Bedrohung. Präsident Nicolás Maduro vermutet, dass Washington einen Regimewechsel anstrebt. Laut „CNN“ hätten einige Vertreter der Trump-Regierung dies sogar privat eingeräumt. Maduro habe die Mobilisierung als Teil seines „Unabhängigkeitsplans 200“ bezeichnet, einer Strategie, die Militär, Polizei und Milizen vereint.
Zweifel an Venezuelas Miliz
Die Stärke der venezolanischen Streitkräfte wird von Experten infrage gestellt. Während Maduro behauptet, seine Milizen hätten inzwischen acht Millionen Reservisten, zweifeln Fachleute sowohl an dieser Zahl als auch an der Qualität der Ausbildung. Die regulären Streitkräfte Venezuelas umfassen rund 123.000 Soldaten.
US-Militär baut Stützpunkte aus
Die USA haben ihre militärische Präsenz in der Region massiv ausgeweitet. Neben der USS Gerald R. Ford sind auch weitere Einheiten wie die Iwo Jima Amphibious Ready Group mit über 4.500 Marines und Seeleuten vor Ort. Zudem wurden zehn F-35-Kampfjets und Drohnen nach Puerto Rico verlegt, das als wichtiger Stützpunkt dient. Laut „CNN“ flogen US-Bomber zuletzt mehrere Trainingsmissionen nahe der venezolanischen Küste.