"Mischung aus Robocop und Knight Rider": Polizei überwacht US-Bewohner mit selbstfahrenden Autos

Was lange nach Science-Fiction klang, wird in den USA jetzt Realität: In Städten wie Miami und San Francisco fahren mittlerweile vollautonome Polizeifahrzeuge Streife – ohne Fahrer, aber mit modernster Technik an Bord.

In Miami und San Francisco kontrollieren jetzt Polizeiautos ohne Fahrer die Straßen

Wie von dem Journalisten und Technikexperten Anicet Mbida in der französischen Morgensendung von TF1 berichtet wird, sehen die Fahrzeuge von außen aus wie ganz normale Streifenwagen. Doch wer hineinschaut, findet einen leeren Fahrersitz. Gesteuert werden sie von einem komplexen System aus Kameras, Sensoren und künstlicher Intelligenz. Sogar eine Drohne kann das Auto starten, um die Umgebung aus der Luft zu überwachen – mit einem Rundumblick in 360 Grad.

"Diese Fahrzeuge sind wie eine Mischung aus Robocop und K.I.T.T. – sie beobachten, analysieren und reagieren selbstständig", so Mbida. Während Robocop sinnbildlich für eine robotergestützte, nahezu automatisierte Polizeigewalt steht, repräsentiert K.I.T.T. aus der Serie Knight Rider ein intelligentes, selbstfahrendes Auto mit eigenem Bewusstsein.

Polizeiauto USA
Die autonomen Streifenwagen sollen vor allem Überwachungsaufgaben übernehmen (Symbolbild). Getty Images

Autonome Streifenwagen sind nicht bewaffnet, aber sollen abschrecken

Die autonomen Streifenwagen sollen vor allem Überwachungsaufgaben übernehmen. Sie erkennen Nummernschilder, gleichen sie mit Fahndungsdaten ab und melden gestohlene oder gesuchte Fahrzeuge automatisch. Auch verdächtige Geräusche wie Schüsse können sie erfassen und sofort den genauen Standort an das Revier übermitteln.

Anders als in Hollywoodfilmen sind die Fahrzeuge allerdings nicht bewaffnet und greifen nicht selbst ein. Ihre Aufgabe ist es, durch ihre bloße Präsenz potenzielle Täter abzuschrecken. "Man spielt hier bewusst mit der Angst vor der Polizei", erklärt Mbida auf TF1. "Das autonome Fahrzeug soll in gefährdeten Vierteln Präsenz zeigen und so Kriminalität vorbeugen."

Während Befürworter von einem Meilenstein in der Polizeiarbeit sprechen, sehen Kritiker die Gefahr einer ausufernden Überwachung. Denn die Fahrzeuge sammeln ununterbrochen Daten – und die Frage, wer sie auswertet, bleibt umstritten.

Das sind die Vorteile selbstfahrender Autos 

Autonom fahrende Autos gelten als Meilenstein der Mobilität. Sie könnten den Alltag vieler Menschen laut "ADAC" zukünftig verändern – vom Straßenverkehr bis zur Lebensqualität im Alter.

  • Mehr Teilhabe für ältere und eingeschränkte Menschen: Selbstfahrende Autos ermöglichen Mobilität, auch wenn jemand nicht mehr selbst fahren kann. Arzttermine, Einkäufe oder Besuche werden leichter planbar.
  • Effizienter Verkehr: Durch digitale Vernetzung könnten Fahrzeuge Staus vermeiden, Abstände optimal halten und damit den Verkehrsfluss verbessern.
  • Umweltfreundlicher Transport: Autonom gesteuerte Lieferfahrzeuge könnten Güter sparsamer und klimafreundlicher transportieren.
  • Sicherheit: Da rund 90 Prozent aller Unfälle auf menschliches Versagen zurückgehen, verspricht die Technik langfristig deutlich weniger Verkehrsunfälle.