Im Dienst der Hamas: Wenn Journalismus nur Tarnung ist

Eine Pressemitteilung gestern lautete: „Das ZDF begrüßt, dass die israelische Armee der Bitte nachgekommen ist, die Identität des getöteten Mitarbeiters der Produktionsfirma PMP in Gaza zu klären.”

Klingt ein bisschen, als hätten die Israelis erst geschossen und dann geklärt, auf wen.

ZDF erhielt Dokumente

Die Israel Defense Forces (IDF) wussten aber offenbar, dass der Übertragungstechniker im Zweitjob bei der Hamas war, als Mitglied der Qassam Brigaden. Sie schalteten den 37-Jährigen durch einen Raketenangriff aus. Auch ein Kind starb dabei, ein 8-jähriger Junge.

Viele sahen das als Beleg für den Vorwurf, Israel bringe gezielt Journalisten um. Das ZDF verurteilte den Angriff auf „Medienschaffende“ als „nicht hinnehmbar“. Gestern dann stellte der Sender aufgrund der vorgelegten Dokumente die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma „bis auf Weiteres ein“.

Einheimische berichten, unter Druck der Hamas

Der Hintergrund: Da Israel unabhängige ausländische Journalisten höchstens im Schlepptau der IDF nach Gaza lässt, greifen viele internationale Redaktionen auf Einheimische zurück – Menschen, denen sie vertrauen müssen.

Gleichzeitig gehört Propaganda zur DNA der Hamas. Sie setzt einheimische Reporter unter Druck. Und sie schleust Anhänger gezielt in den Beruf, der von Glaubwürdigkeit lebt: Journalismus.

Wem vertrauen in Gaza?

Inwieweit man von außen sicherstellen kann, wem man vertrauen sollte – nach 20 Jahren Terroristen-Regime, das sich durch alle Lebens- und Arbeitsbereiche zieht? Das ist jedenfalls keine unterkomplexe Frage.

Ebenso wenig wie die, wo die neue Entwicklungshilfe für die Palästinenser landen wird. Vertrauenssache? Wohl kaum.

Was geschieht mit Hilfsgeldern?

Erinnern Sie sich, wie die damalige Bundesregierung und die EU nach dem 7. Oktober 2023 beteuerten, es gebe keine Anzeichen, dass die Hamas Hilfsgelder abgezweigt hätte?

Darauf mag man vertrauen. Oder man denkt stattdessen an die 500 Kilometer eines nicht ganz billigen Hamas-Tunnelsystems, aus Hilfsgelder-Beton.

Schwarz-Rot will darauf achten, dass weder im Westjordanland noch in Gaza deutsches Steuergeld künftig in sogenannte „Märtyrer-Renten“ fließt – also in finanzielle Hilfe für Angehörige von Terroristen. Das wäre ein Fortschritt. Wie genau es kontrolliert werden soll? Man darf gespannt sein.

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