82-jähriger Staplerfahrer hat keine Pläne, in Rente zu gehen: "Werde arbeiten, bis sie mich heraustragen"

Er hat Biologie studiert, an der Uni gelehrt und mit 38 Jahren komplett neu angefangen: Bill Miller aus Asheville, North Carolina, stieg 1978 in die Immobilienbranche ein – und arbeitet dort bis heute. „Ich habe damals meinen sicheren Lehrerjob aufgegeben und bin in ein reines Provisionsgeschäft eingestiegen“, sagte er im „Business Insider“. „Es war emotional stressig, aber finanziell war es viel besser, in den Immobiliensektor zu wechseln.“

Miller, der einen Bachelor von Cornell und einen Master von Indiana State besitzt, ist inzwischen seit über vier Jahrzehnten in derselben Firma tätig. „Ich habe mich nie auf Gewerbeimmobilien spezialisiert. Ich konzentriere mich auf Wohnimmobilien und Grundstücke“, erklärt er.
„Früher mussten wir Detektive spielen. Jemand sagte, er wolle ein Haus mit dieser oder jener Ausstattung – und wir suchten eine Handvoll Objekte, die passten, und zeigten sie dann“, erinnert er sich.

Mit 82 noch im Einsatz – auch körperlich

Doch das Büro allein reicht ihm nicht: Miller fährt zusätzlich 15 bis 20 Stunden pro Woche Gabelstapler, Traktor oder Bagger, meist in den frühen Morgenstunden. „Ich brauche das Geld nicht“, erzählt er. „Ich bin nicht mehr so aktiv in der Immobilienbranche wie früher, weil ich so viel Spaß am Fahren habe.“

Seine Frau, 77, arbeitet ebenfalls als Maklerin in derselben Firma. Gemeinsam haben sie vier Kinder großgezogen, sechs Enkel – und eine klare Einstellung zum Leben: „Wir könnten von dem leben, was wir durch die Sozialversicherung und das Ersparte haben, aber keiner von uns will auf dem Sofa sitzen und zu einem Gemüse werden“, sagt Miller im „Business Insider“.

„Ich arbeite, bis sie mich in einem schwarzen Sack raustragen“

Finanziell stehen die Millers gut da: keine Schulden, nur eine Hypothek. „Ich habe zu viele Freunde gesehen, die in Rente gingen, sich vor den Fernseher setzten und einfach vegetierten und starben“, sagt Miller. „Solange ich körperlich in der Lage bin, aufzustehen, mich anzuziehen und zur Arbeit zu gehen, werde ich das tun.“

Bedauern kennt er kaum. „Ich habe zwei Dinge nie abgeschlossen – die Pfadfinder-Auszeichnung ‚Eagle Scout‘ und meinen Ph.D.“, sagt er. „Rückblickend hätte ich das wohl tun sollen. Abgesehen davon würde ich nichts ändern.“ „Ich werde arbeiten, bis sie mich in einem schwarzen Sack raustragen“, so Miller im „Business Insider“.

Leben auf dem Meer als neuer Ruhestandstrend

Während Bill Miller mit über 80 Jahren noch täglich Gabelstapler fährt, entscheiden sich andere Senioren bewusst für ein ganz anderes Lebensmodell – das Leben auf dem oder am Meer.

Lanette und Johan Canen aus Hawaii leben dauerhaft auf der „Villa Vie Odyssey“. Laut „Daily Mail“ kostet sie das rund 3173 Euro im Monat, inklusive Kabine, Essen, Getränke, WLAN und Reinigung. Noch günstiger ist das Leben für Senioren auf den Philippinen, wo viele US-Rentner ihren Lebensabend genießen. 

In Städten wie Cebu oder Dumaguete kostet eine Wohnung oft nur rund 400 Dollar (372 Euro) im Monat. Auch Lebensmittel, medizinische Versorgung und Freizeitangebote sind dort deutlich billiger als in den USA oder Europa.