Russische Kriegsschiffe sind in den vergangenen Wochen mehrfach auf Kollisionskurs mit dänischen Schiffen gefahren und haben die Navigationssysteme in den Wasserstraßen zwischen Nord- und Ostsee gestört. Das sagte der dänische Militärgeheimdienst am Freitag auf einer Pressekonferenz. Laut dem Dienst könnten derartige Vorfälle leicht zu einer unbeabsichtigten Eskalation führen, heißt es weiter.
Russische Kriegsschiffe auf Kollisionskurs mit Dänen-Schiffen
„Wir haben mehrere Vorfälle in den dänischen Meerengen beobachtet, bei denen Hubschrauber der dänischen Luftwaffe und Marineschiffe von russischen Kriegsschiffen mit Verfolgungsradaren erfasst und mit Waffen physisch anvisiert wurden“, so Thomas Ahrenkiel, Direktor des dänischen Verteidigungsnachrichtendienstes, bei der Pressekonferenz. Auch seien russische Kriegsschiffe auf Kollisionskurs mit dänischen Schiffe gefahren.
Ahrenkiel betonte zudem, dass ein russisches Kriegsschiff seit einer Woche in dänischen Gewässern vor Anker liegen würde. Laut dem Geheimdienstler könnte dies sein, um auf mögliche Aktionen der dänischen Behörden gegen Schiffe der russischen Schattenflotte zu reagieren. In mindestens einem weiteren Fall soll ein russisches Kriegsschiff bei der Durchfahrt durch dänische Gewässer Navigationssysteme mit einem GPS-Jammer gestört haben.
Dänischer Geheimdienst spricht von "hybrider Kriegsführung"
Dies habe größere Probleme in Dänemark ausgelöst. Der Geheimdienst spricht daher auch von "hybrider Kriegsführung" der Russen gegen das Natoland. "Russland setzt militärische Mittel ein, auch auf aggressive Weise, um Druck auf uns auszuüben, ohne dabei die Grenze zu einem bewaffneten Konflikt im herkömmlichen Sinne zu überschreiten", so der Geheimdienstchef Ahrenkiel.
Zuvor hatten die Behörden in Dänemark bereits Überflüge mit Drohnen über Flughäfen und Militäreinrichtungen vermeldet. Auch über Schleswig-Holstein wurden vergangene Woche mutmaßliche Drohnen gesichtet, auch über kritischer Infrastruktur und militärischen Einrichtungen. Zwar wurden die Drohnen nicht identifiziert, doch vermuten mehrere europäische Regierungen Russland hinter den Vorfällen. Moskau bestreitet jede Verwicklung.