Johannes Weiss aus Schliersee hat sich als erster Mann um das Amt der Milchhoheit beworben. Und das hat sich für ihn gelohnt, auch wenn sich die Jury für zwei Frauen entschieden hat.
Schliersee – Schon mit seiner Bewerbung für das Amt als Milchhoheit hat Johannes Weiss eine besondere Rolle eingenommen: Nachdem der Verband der Milcherzeuger in Bayern heuer erstmals auch Männer zugelassen hatte, war der 20-jährige Schlierseer der erste und einzige Bewerber, der sich der weiblichen Konkurrenz stellte (wir berichteten). Nun ist die Wahl abgeschlossen – erneut setzten sich allerdings zwei Milchköniginnen durch. Warum sich die Bewerbung trotzdem gelohnt hat, erklärt Weiss nun im Interview.
Herr Weiss, am Ende haben sich doch zwei Frauen durchgesetzt. Wie knapp war die Entscheidung?
Johannes Weiss: Dazu kann ich nichts sagen, weil die Wertung nicht öffentlich gemacht wurde. Grundsätzlich besteht die Wahl aus dem Online-Voting, das zu einem Sechstel zählt, und dem Jurygespräch, in dem Fragen gestellt werden. Manchmal musste ich dabei etwas länger überlegen, konnte am Ende aber alle Fragen beantworten. Wie ich jeweils im Einzelnen abgeschnitten habe, wurde mir aber nicht gesagt.
Welche Fragen mussten Sie beantworten?
Weiss: Es wurde ein sehr breites Spektrum abgefragt. Beispielsweise sollte ich erklären, wie man Verbraucher von der bayerischen Milch überzeugen kann. Hier waren gute Argumente nötig. Aber auch Wissen wurde geprüft, etwa zum durchschnittlichen Milchpreis.
„Es kommt sicher wieder etwas anderes“
Wie enttäuscht waren Sie nach der Bekanntgabe des Ergebnisses?
Weiss: Ich war nicht so sehr enttäuscht. Elisabeth Heimerl und Verena Wagner waren besser – die zwei waren wirklich die stärksten von uns sechs Bewerbern. Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn ich das Amt der Milchhoheit bekommen hätte. Das wären sicher zwei spannende Jahre geworden. Aber jetzt ist es eben nicht so geworden – und es kommt auch sicher wieder etwas anders.
In zwei Jahren könnten Sie sich noch einmal bewerben.
Meine news
Weiss: Das mache ich nicht noch einmal. Ich finde, das sähe blöd aus. Das Bewerbungsverfahren habe ich jetzt einmal mitgemacht und gesehen, das reicht für mich. Und die Botschaft, dass die bayerische Milch einfach ein super Produkt ist, aus dem sich eine riesige Palette an Lebensmitteln erzeugen lässt, kann ich auch über meine Arbeit als Milchtechnologe weitertragen. nap