Mit Holz und Asphalt: Die Rottachbrücke am Reichelsbergweg wird neu gebaut

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Die neue Rottachbrücke soll nicht nur sicher, sondern auch schön sein. Es werden Holzbinder, Kreuzholzplatten und Asphalt verwendet. © Dr. Schütz Ingenieure

Die Brücke am Reichelsbergweg zeigt Schäden. Deshalb können die Radler und Fußgänger bald über ein neues Bauwerk auf die andere Seite der Rottach gelangen.

Kempten – „Das bestehende Bauwerk, aus dem Jahre 1982 weist gravierende statische Schäden auf“, sagte Tiefbauamtsleiter Markus Wiedemann im Bauausschuss. In der Regel gehe man bei einer Holzbrücke von einer Nutzungsdauer von 30 Jahren aus. Durch einen ungenügenden konstruktiven Holzschutz kam es zu Fäulnisschäden und Pilzbefall an den tragenden Holzbauteilen. Die bestehende Brücke muss daher durch eine neue Fuß- und -Radwegbrücke ersetzt werden.

So wird die neue Rottachbrücke am Reichelsbergweg in Kempten aussehen

Sie soll nicht nur zweckdienlich sein, sondern auch einem gestalterischen Anspruch Rechnung tragen. Als Sieger eines Wettbewerbs mit sechs hiesigen Ingenieurbüros ging das Büro Dr. Schütz Ingenieure hervor: Dessen Entwurf sieht eine Brücken-Spannweite von 15 Metern und eine Breite von 3,50 Metern vor.

Das Tragwerk besteht aus einem sogenannten Pi-Träger aus Holz (Ein aus zwei T-Trägern zusammengesetzter Balken erinnert an den griechischen Buchstaben π und wird daher auch Pi-Träger genannt). Mit ihm wird ein hohe Steifigkeit bei gleichzeitig geringem Holzverbrauch erreicht. Es handelt sich dabei um einen Plattenbalken aus Brettschichtholzbindern mit einer Fahrbahnplatte aus Kreuzlagenholz. Eine Bitumenbahn dient als Abdichtung. Als Fahrbahnbelag wird Asphalt vorgesehen.

Witterungsschutz durch durchgehenden Asphaltbelag

Durch die Wahl dieses geschlossenen Asphaltbelags kann eine hohe Dauerhaftigkeit erreicht werden, da die tragenden Holzbauteile der neuen Brücke konsequent vor der Witterung geschützt sind. Eine Verwendung regionaler Hölzer mit hoher Nachhaltigkeit ist eingeplant. Das Brückengeländer wird als 1,30 Meter hohes Holmgeländer in Stahlbauweise hergestellt. Die Ausfachung erfolgt über filigrane Seilnetze, die das Bauwerk in der Ansicht zurückhaltend wirken lassen, jedoch eine hohe Sicherheit in der Nutzung gewährleisten.

Das sind die Kosten und der Bautermin:

Undichtigkeiten sollen durch die freie Einsehbar- und Zugänglichkeit schnell erkannt und lokal behoben werden können. Die Kosten für den Ersatzbau inklusive Abriss und Neubau auf bestehende Fundamente belaufen sich auf rund 380.000 Euro Brutto, inklusive der Planungskosten. „Wir gehen von einer Förderung von ca. 70 Prozent aus“, so Wiedemann.

Die Brücke soll voraussichtlich Anfang 2026 gebaut werden. Am Rande der Sitzung erklärte Wiedemann, dass man hinsichtlich des Hangrutsches am Rottachweg eine Firma gefunden habe, die den Hangrutsch mit möglichst wenig Aufwand beseitigen kann. „Spätestens Ende Mai Anfang Juni ist der Weg wieder nutzbar.“

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