Weil nicht nur Putin heftige Verluste hat: Seltener Panzer im Ukraine-Krieg aufgetaucht

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Bei X kursieren Fotos eines raren ukrainischen Panzers. Es zeigt wohl: Die Ukraine hat gegen Wladimir Putin mit einem Mangel zu kämpfen – und mit hohen Verlusten.

Kiew – Es bedarf Nachschub im Konflikt mit dem Moskau-Machthaber Wladimir Putin. Während die Ukraine etwa aus Deutschland weitere Waffen-Lieferungen erhält, muss sich Kiew im Ringen mit dem imperialistischen Russland-Regime immer wieder erfinderisch zeigen.

Panzer im Ukraine-Krieg: Bei X machen Fotos eines BMP-55 die Runde

Und während die russische Armee jetzt wohl auch mit nordkoreanischen Raketenwerfern in die Gefechte zieht, ist auf Seiten der Ukraine ein Schützenpanzer aufgetaucht, der sehr geheimnisvoll ist. Denn: Viel ist über den BMP-55 nicht bekannt. Weil der Panzer nie über den Status eines Prototypen hinauskam? Oder weil die Ukrainer diesen schlicht gut verstecken?

Aktuell machen im Kurznachrichtendienst X zumindest Fotos eines solchen BMP-55 die Runde, die nicht ganz aktuell sein dürften, da das militärische Gefährt offensichtlich mit Schnee bedeckt ist. Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen sind nicht überliefert. Dass überhaupt Fotos eines BMP-55 auftauchen, könnte indes auf einen akuten Mangel an Schützenpanzern schließen lassen.

Panzer der Ukraine: BMP-55 basiert auf sowjetischem T-55-Kampfpanzer

Unklar ist, ob der Panzer nach Gefechten zurückgelassen wurde oder schlicht auf einem Gelände abgestellt wurde. Was überliefert ist: Das Modell des ukrainischen BMP-55 basiert auf einem alten Kampfpanzer T-55 sowjetischer Bauart aus den 1960er Jahren. Wie das Special-Interest-Portal The War Zone schreibt, begannen um das Jahr 2000 herum im Panzerinstandsetzungswerk von Charkiw Arbeiten an einem Schützenpanzer, für den Komponenten alter Panzer benutzt werden konnten. So seien der Turm und Teile der Wanne ehemaliger T-55 entfernt worden und auf das Chassis wurde ein neuer, größerer und offenbar stärker gepanzerter Mannschaftsraum montiert.

Der einstige Standardpanzer der Sowjetarmee und des Warschauer Paktes hatte westlichen Einschätzungen nach schließlich nur eine Panzerung von 20 bis 100 Millimeter an der Wanne – je nach Ausführung. Besagter Mannschaftsraum soll laut The War Zone Platz für bis zu zehn Soldaten bieten, was sich nicht unabhängig verifizieren lässt. Fotos zufolge hat er am Heck eine Luke für den Ausstieg der Soldaten im Gefecht. Wie t-online berichtet, soll der BMP-55 ursprünglich eine fernbedienbare Waffenstation mit einem 12,7-mm-Maschinengewehr sowie Startvorrichtungen für Panzerabwehrraketen integriert gehabt haben.

Verluste der Ukraine: Viele westliche Schützenpanzer sind gegen Putin darunter

Ob der BMP-55 in größerem Umfang an den Kampfhandlungen teilnimmt, muss aber wohl bezweifelt werden. Ein Indiz: Die Open-Source-Intelligence-Website Oryx listete am 24. April 2025 nicht einen einzigen BMP-55 unter den ukrainischen Verlusten. Und während die russische Armee etwa bei Pokrowsk Artillerie verliert, büßt die Ukraine dagegen andere Schützenpanzer in Reihe ein. Auch solche, die in den vergangenen drei Jahren aus Ländern der westlichen Verteidigungsallianz Nato geliefert wurden. Zum Beispiel aus Deutschland.

So sind laut derselben Quelle unter den Verlusten im Ukraine-Krieg etwa 40 Marder 1A3 aus deutscher Rüstungsproduktion (Stand: 24. April). Berlin hatte Kiew bis zum selben Zeitpunkt der Website der geschäftsführenden Bundesregierung zufolge 140 dieser Schützenpanzer aus ehemaligen Bundeswehr- und Industriebeständen bereitgestellt. Noch ein Beispiel: Die Ukrainer verloren demnach schon 167 der berüchtigten Bradley-Schützenpanzer zwischen Charkiw, Donbass und Saporischschja.

Ein Marder-Schützenpanzer aus deutscher Produktion bei der ukrainischen Armee.
Ein Marder-Schützenpanzer aus deutscher Produktion bei der ukrainischen Armee. © Screenshot X@deaidua

Waffen im Ukraine-Krieg: Kiew bangt um weitere Bradley-Schützenpanzer

Laut Website des US-Außenministeriums hatten die USA „mehr als“ 300 Bradleys in die Ukraine geschickt. Brisant: US-Präsident Donald Trump deutete seit Januar und seinem Amtsantritt nicht auch nur einmal an, dass sich Kiew Hoffnungen auf weitere Schützenpanzer aus amerikanischer Rüstungsproduktion machen darf. (pm)

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