Zu teuer, zu kompliziert: Vision vom Tierheim im alten Reitstall steht vor dem Aus

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Der Reitstall beim Kloster Fürstenfeld soll abgerissen werden. Nur die Reithalle soll stehen bleiben und als Lager dienen. © Peter Weber

Der Traum vom Tierheim im Reitstall beim Kloster Fürstenfeld ist geplatzt. Zu hoch sind die Kosten und die baurechtlichen Hürden. Auch andere Ideen sind wahrscheinlich vom Tisch. Nur die Reithalle will man als Depot für den Bauhof erhalten.

Nachdem das Reitzentrum beim Kloster Fürstenfeld geschlossen wurde, stellt sich die Frage, wie es mit dem Areal weitergeht. Die Tierfreunde Brucker Land hatten Interesse an dem Gelände bekundet. Denn das Tierheim in Überacker ist zu klein und in baulich schlechtem Zustand. Im März präsentierte die Vorsitzende Andrea Mittermeir ein Konzept für ein „Tierquartier 2.0“. Doch die Stadt und der zuständige Ausschuss konnten sich nicht zu einer Zusage durchringen. Stattdessen sollte die Verwaltung noch einmal die Option Tierheim und weitere Anfragen prüfen.

Baurechtliche Hürden

Nun ist klar: „Es hat sich nach näherer Betrachtung schwierig gestaltet“, berichtet OB Christian Götz dem Tagblatt. Baurechtlich gibt es Hürden, da das Areal im Außenbereich liegt. Die Verwaltung stuft daher die Nutzung als unzulässig ein. Ein weiteres K.O.-Argument sind die Sanierungskosten, die auf rund 355 600 Euro geschätzt werden. Die Stadt kann angesichts klammer Kassen nicht investieren. „Alleine eine solide und ausreichend hohe Einzäunung verursacht enorme Kosten“, berichtet Götz. Geld, das auch die Tierfreunde nicht haben.

Nur die Reithalle soll bleiben

Auch für andere Ideen, etwa eine Hundeschule, eine Kindertagesstätte mit Pferden, als Unterkunft für Vereine oder eine Fortführung als Reitbetrieb wird das Areal als ungeeignet eingestuft. Daher wird dem Haupt- und Finanzausschuss in der Stadt Fürstenfeldbruck - sie ist Eigentümerin - vorgeschlagen, den Reitstall und die Umzäunungen der Koppeln abzureißen. Die Kosten hierfür liegen bei rund 68 400 Euro. Darüber werden die Stadträte am kommenden Dienstag beraten.

Einzig die Reithalle, die sich noch in gutem Zustand befindet, soll stehen bleiben. „Wir können sie sehr gut gebrauchen“, sagt Götz. Denn die Halle soll künftig als Lagerfläche dienen. Gerade für sperrige Gegenstände wie Wahlurnen, Marktbuden, Leonhardi-Kutschen und weiteres sei geeignet. „Da können wir mit geringem Aufwand tatsächlich einen Mehrwert erzielen.“ Die Sanierung würde rund 319 400 Euro kosten.

Ökologisch aufwerten?

Sollte sich der Ausschuss zum Abbruch entschließen, bleibt offen, was künftig mit dem Areal passiert. Stadtrat Klaus Wollenberg (FDP) hatte im März auf einen gültigen Beschluss hingewiesen, nachdem die Stadt die Wirtschaftsgebäude nach Ende einer Nutzung abreißt, um die Sicht auf Kloster und Kirche zu verbessern. Heißt: Die Flächen könnten ökologisch aufgewertet werden. „Wenn der Ausschuss alles auf null setzt, werden wir überlegen, was mit der Fläche passiert“, sagte Götz.

Dass eine Zwischennutzung durch die Tierfreunde nicht geklappt hat, bedauert der Rathauschef. „Es hätte zeitlich und räumlich gepasst, und ich hätte es mir gut vorstellen können.“ Ein anderes Grundstück könne man dem Verein nicht anbieten. Damit bleiben die Tierfreunde weiterhin auf Grundstückssuche.

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