Schmuggeleien in Hechenberg – Vorstellung des Trachtenvereins ausverkauft

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Undurchsichtige Gestalten im Versteck: Die Laienschauspieler des Trachtenvereins Hechenberg-Bairawies zeigten das Stück „Schmugglerbazi“. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Der Trachtenverein führte zum dritten Mal ein Theaterstück auf. Die Gaunerkomödie auf der Freiluftbühne kam beim Publikum gut an.

Dietramszell – Oft gibt sich der Trachtenverein Hechenberg-Bairawies nicht die Ehre. Zweimal hat er in den vergangenen 25 Jahren ein Theaterstück präsentiert: 2001 und 2019. Fürs dritte Mal hat er sich etwas Besonderes vorgenommen – eine Freiluftinszenierung.

Spielleiter Valentin Kappelsberger ist zu Recht stolz auf das, was der kleine Verein seit dem Frühjahr auf die Beine gestellt hat. Vor dem ehemaligen Schloss in Hechenberg bauten die Trachtler ein Open-Air-Theater auf, ausgestattet mit professioneller Licht- und Tontechnik. Das ganze Dorf half mit: die Freiwillige Feuerwehr, der Gartenbau- und der Burschenverein.

„Die Tribüne haben unsere Leute in den letzten drei Wochen selbst gezimmert“, berichtet Kappelsberger. Vor der Kulisse des wildromantischen Schlossweihers entstand mit viel Liebe zum Detail eine alte Jägerhütte – der Schauplatz des Schwanks „Schmugglerbazi“ von Ralph Wallner. Auf dieses Stück sei die Wahl gefallen, weil es gut in die ländliche Umgebung passe.

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Die Geschichte spielt im dichten Gebirgswald nahe der österreichischen Grenze. Hier treffen sich die Schmuggler Basti und Fini, gespielt von Markus Pallauf und Franziska Rank, mit ihrem Auftraggeber, dem Bockerer (Andreas Loipolder). Doch auch andere Gauner nutzen die verlassene Hütte als Versteck – unter anderem die lebenslustige Paula (Susi Pallauf), die das Stehlen nicht lassen kann, „aber nur bei Leit, denen's eh guat gnua geht“.

Die Einzige, die keinen Dreck am Stecken hat, ist ihre Tochter Hanna (Elisabeth Kappelsberger). Es kommt zu mancherlei ungeplanten Begegnungen und turbulenten Zwischenfällen. Wie es sich gehört, ist auch eine Liebesgeschichte im Spiel – und eine gehörige Portion Dramatik. Schüsse fallen, es fließt (sehr realitätsnah inszeniertes) Blut, aber am Ende zeigt selbst der größte Kriminelle ein weiches Herz.

Gaunereien können so schön sein: Die Zuschauer hatten an dem Stück ihre helle Freude.
Gaunereien können so unterhaltsam sein: Die zahlreichen Zuschauer hatten an dem Stück ihre helle Freude. Eine Lachsalve jagte die nächste. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Dass die meisten Schauspieler zum ersten Mal auf der Bühne stehen, ist ihnen nicht anzumerken. Mit Wortwitz und Situationskomik treiben sie die Zuschauer über zwei Stunden lang von einer Lachsalve in die nächste. Viel Szenenapplaus erhält insbesondere die fidele Paula, die ungeachtet ihres eigenen Alters gerne jungen Burschen Avancen macht – im Publikum ebenso wie auf der Bühne. Für Extra-Lacher sorgt der lispelnde „Fuchs“ alias Sepp Loipolder, der allzu gerne einmal den Schmugglerbaron (Erwin Matheis) übers Ohr hauen möchte.

Großer Erfolg für den Trachtenverein: Ausverkaufte Gaunerkomödie auf der Freiluftbühne

Auch das Wetter ist der Theatertruppe wohlgesonnen. Am frühen Samstagabend zieht ein Platzregen übers Gelände, der die Besucherinnen und Besucher ins Schmankerlzelt treibt. Nach einer leckeren Brotzeit und rechtzeitig vor Beginn des Stücks reißt der Himmel wieder auf. Schnell trocknen Kappelsberger und seine Helfer die Sitzbänke. Und im rosa-goldenen Licht der letzten Sonnenstrahlen nimmt die Schmugglerkomödie ihren Lauf.

Ein paar Regentropfen stören uns nicht. Die Bühne ist ohnehin überdacht – nur wenn die Zuschauer davonlaufen, weil es zu sehr schüttet, hören wir auf. 

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Der Spielleiter hofft, dass das Wetter auch bei den restlichen Vorstellungen mitspielt. „Ein paar Regentropfen stören uns nicht“, meint er. Die Bühne ist ohnehin überdacht – „nur wenn die Zuschauer davonlaufen, weil es zu sehr schüttet, hören wir auf.“ Alle sechs Theatertermine waren lange vor der Premiere ausverkauft. Die seltene Gelegenheit, den Hechenberger Trachtenverein auf der Bühne zu sehen, wollte sich niemand entgehen lassen. Von Clara Wildenrath

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