Lesesommer in Geretsried motiviert junge Bücherwürmer: Lesen, Stempel sammeln und gewinnen

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Angebot für den Nachwuchs: Die stellvertretende Bibliotheksleiterin Laura Diebl und ihr Team haben den Lesesommer vorbereitet. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Die Geretsrieder Stadtbibliothek bietet im Sommer ein spezielles Programm für Kinder und Jugendliche an. Durch das Lesen von exklusiven Büchern können sie Preise gewinnen. Die stellvertretende Bibliotheksleiterin Laura Diebl gibt einen Einblick in das Konzept.

Geretsried – Sommerzeit ist Urlaubszeit und Urlaubszeit ist Lesezeit. In der Stadtbibliothek findet derzeit der Lesesommer statt, bei dem Kinder und Jugendliche Bücher exklusiv vor allen anderen lesen können. Doch das ist noch nicht alles. Etwas gewinnen können die jungen Bücherwürmer auch. Was der Lesesommer außerdem bietet, erklärt die stellvertretende Bibliotheksleiterin Laura Diebl.

„Es gibt jedes Jahr eine Auswahl an Büchern, die speziell für die Teilnehmer des Lesesommers bereitgestellt wird und die auch exklusiv nur von ihnen ausgeliehen werden darf“, erklärt Diebl das Konzept. Wer sich in der Bibliothek anmeldet, wird zum Lesesommer-Clubmitglied. „Für jedes Buch erhalten die Clubmitglieder Bewertungskarten, die müssen nach dem Lesen – sprich bei der Rückgabe – ausgefüllt bei uns abgegeben werden.“ Jedes gelesene Buch bedeutet einen Stempel auf der Clubkarte. „Sobald mindestens drei Bücher gelesen wurden, besteht die Möglichkeit auf einen größeren Gewinn. Ein Eisgutschein ist aber mit drei gelesenen Büchern schon gesichert“, verrät Diebl.

Ziel des Ganzen ist, den Kindern das Lesen und die Bücher näherzubringen.

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Den Lesesommer in dieser Art und Weise gibt es seit 2020 in der Geretsrieder Stadtbibliothek. „Grundsätzlich steht bei der Veranstaltung das Lesen im Vordergrund“, erläutert Diebl. Für die Kinder und Jugendlichen ist es ihr zufolge eine schöne Beschäftigung in den Sommerferien. „Durch das Stempelsammeln für jedes gelesene Buch, werden auch die Lesemuffel motiviert und lesen dadurch mehr als sonst. Ziel des Ganzen ist, den Kindern das Lesen und die Bücher näherzubringen.“ Man könne in die Welt der Fantasie abtauchen und „es kehrt etwas Ruhe ein – fernab der digitalen Welt“, meint die stellvertretende Bibliotheksleiterin. „Lesen aktiviert und erweitert den Wortschatz oder kann auch eine wunderbare Einschlafhilfe sein.“

Eine bunt gemischte Bücherauswahl liegt bereit

Die Auswahl der Lesesommerbücher sei bunt gemischt. Zusätzlich werde darauf geachtet, dass für jedes Lesealter etwas dabei ist. Für eine „gewisse Herausforderung“ ist die Leihfrist dieser Bücher auf zwei Wochen begrenzt und sie sind weder verlänger- noch vorbestellbar. „Nach den Sommerferien werden die Bücher dann so umgearbeitet, dass alle Leser die Möglichkeit haben, diese zu entleihen.“ Und welches Buch wurde diesen Sommer bislang am meisten von den jungen Leseratten verschlungen? „Das bisher beliebteste Buch ist ganz klar ‚Idas zauberhafter erster Schultag‘ von Alexandra Fabisch, mit fünf Ausleihen.“

Die meisten Teilnehmer, das hat die stellvertretende Bibliotheksleiterin beobachtet, lesen während des Lesesommers circa vier bis fünf Bücher. Aber „das variiert sehr. Im Jahr 2023 hat eine Teilnehmerin sogar 15 Lesesommer-Bücher gelesen und war damit unsere Spitzenreiterin.“ Auch andere Leseratten sind Diebl in Erinnerung geblieben: „Beeindruckt sind wir natürlich von den Kindern und Jugendlichen, die mittags kommen, um sich ein Buch zu holen und das direkt am selben Tag abends bereits gelesen wiederbringen.“

Hinter dem Lesesommer steckt viel Arbeit

Für den Ablauf des Lesesommers und gleichzeitig für den Kinder- und Jugendbereich in der Bibliothek ist Philipp Baindl zuständig. „Letztendlich ist aber das ganze Team involviert, um die Veranstaltungen im Rahmen des Lesesommers sowie das Drumherum zu stemmen“, erklärt Diebl. Denn: „Es steckt tatsächlich viel Hintergrundarbeit hinter diesem Veranstaltungsformat.“ Das Kaufen und Auswählen von neuen Büchern, die Bearbeitung der Bücher, die Planung der Veranstaltungen, die Gestaltung der Clubkarten und der Bewertungskarten, zählt die stellvertretende Bibliotheksleiterin einige Beispiele auf. „Am Ende funktioniert das auch nur so gut, weil wir alle gern im Team zusammenarbeiten.“

Insgesamt, unterstreicht Diebl, wird der Lesesommer gut angenommen, „wobei wir aktuell den Trend merken, dass viele Familien länger verreisen und dadurch einige nicht teilnehmen, da die Leihfrist von zwei Wochen somit zu kurz ist.“ Auch jetzt noch kann man sich anmelden und mitmachen. Manche würden sich auch erst noch in den letzten Ferienwochen anmelden. „Die Kinder und Jugendlichen sind ganz besonders zum Ende der Ferien noch mal motivierter, Bücher zu lesen und die letzten Stempel zu ergattern.“

Filmnachmittag mit Popcorn und Getränken im September

Auch die Rückmeldungen, die das Bibliotheksteam sowohl von Eltern als auch von den jungen Lesern erhält, sind positiv. „Nicht alle Familien fahren in den Ferien weg, weshalb sich die Eltern freuen, dass hier auch etwas geboten ist“, meint Diebl. „Und die Teilnehmer freuen sich jedes Jahr auf diese Aktion und die geplanten Veranstaltungen.“ Apropos Veranstaltungen: „Wir haben drei Veranstaltungen im Rahmen des Lesesommers geplant“, berichtet Diebl. „Als Auftaktveranstaltung fand das Lesezeichen basteln statt, im Anschluss daran gab es das Mario Kart Turnier, das auch sehr gut angenommen wurde.“ Als Abschlussveranstaltung plant das Bibliotheksteam am 4. September eine „Movie Time“. Es wird der Film „Binti – Es gibt mich!“ gezeigt, für Popcorn und Getränke ist gesorgt.

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Um beim Lesesommer etwas gewinnen zu können, muss man mindestens drei Bücher gelesen und passend dazu die Bewertungskarten in der Bibliothek abgegeben haben. „Alles darüber hinaus steigert die Chance auf einen höheren Gewinn“, betont Diebl. Was genau das sein wird, will das Bibliotheks-Team noch nicht verraten, die Gewinne sollen eine Überraschung sein. Finanziert sind die Preise aus dem Budget der Bibliothek.

Und welches Buch sollte in keinem Kinder-Reisekoffer fehlen? Für Philipp Baindl vom Fachbereich Kinder- und Jugendbuch ist das der Titel „Echte Camper“. Darin „geht es um Benni, der zum ersten Mal mit seiner Familie zum Campen fährt. Allerdings merkt er schnell, dass Campen für ihn gar nichts ist“, erklärt Baindl die Handlung. „Eigentlich will er schnell wieder heim, aber auch nicht seinen Dad enttäuschen. Das Buch ist ab neun Jahren und eine lustige Kindergeschichte über die Wahrheiten des Campens, gepaart mit den Feinheiten eines intakten Familienlebens und einem gelungenen Miteinander.“ Für Baindl ein unterhaltsamer Text, der mit außergewöhnlichen, ansprechenden Illustrationen abgerundet wird, mit einer Fülle an bekannten Alltagssituationen, die durchweg lustig geschildert werden.

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