Schlechte Nachrichten für die Ukraine: Ersehnte F16-Kampfjets lassen auf sich warten
Die von Dänemark versprochenen F16-Kampfjets werden nicht wie geplant noch am Jahresanfang die Ukraine erreichen: Warum das Datum nicht zu halten ist.
Kopenhagen – Erneut gibt es schlechte Nachrichten für die Ukraine: Die von der dänischen Regierung versprochenen modernen F-16-Kampfjets werden nicht wie angekündigt in den ersten Tagen des Jahres 2024 geliefert. Bis zu ein halbes Jahr könne sich die Lieferung verzögern, räumte jetzt das dänische Verteidigungsministerium ein.
Grund für die Verspätung ist laut newsweek vor allem die Ausbildung der ukrainischen Piloten, die die modernen Kampfflieger steuern sollen. Der neue Zeitplan der Regierung in Kopenhagen sieht nun vor, die sechs Kampfjets im zweiten Quartal des Jahres zu liefern, wie das Verteidigungsministerium der Zeitung Berlingske mitteilte. Zudem seien weitere Bedingungen für den Einsatz der Jets noch nicht erfüllt. Dabei geht es um „mehrere Faktoren“ wie Material und Wetterbedingungen.
Nicht die erste schlechte Nachricht: Auch Minenräumschiffe erreichen die Ukraine nicht
Ein weiterer Rückschlag war vor einigen Tagen publik geworden. Auch die geplante Überführung von zwei gespendeten Minenräumschiffen der britischen Regierung an die Ukraine ist bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Grund hier: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan untersagt die Durchfahrt der britischen Schiffe für die Ukraine durch den Bosporus ins Schwarze Meer.
Dabei wird die angekündigte militärische Unterstützung sowohl auf See- als auch in der Luft in der Ukraine dringend benötigt. Zwischen den Jahren verübte Russland laut der Deutschen-Presse-Agentur (dpa) die umfassendsten Luftangriffe gegen die Ukraine seit dem Einmarsch vor knapp zwei Jahren. Das Ausmaß der Zerstörung ist bislang ungewiss. Hunderte Raketen und Drohnen flogen auf Kiew, Charkiw oder Dnipro, zerstörten Wohnhäuser, Hotels, Einkaufszentren. Die Ukraine ist besonders jetzt auf die zugesicherte Unterstützung der NATO-Partner angewiesen.
Bisher nur zu Trainingszwecken: Warum Kampfjets noch nicht zum Einsatz kommen
Bereits 2023 hatten die Länder Dänemark, Belgien und Norwegen gemeinsam mit den Niederlanden dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung von Kampfflugzeugen zugesichert, um im Ukraine-Krieg die Lufthoheit in den Kampfgebieten zurückzugewinnen. Schon im November erhielt die Ukraine dann ihre ersten langersehnten F16-Kampfjets aus den Niederlanden, diese kamen aber seither lediglich zu Trainingszwecken in Rumänien zum Einsatz.
Denn die Bedienung der neuen, fortschrittlicheren Flugzeuge ist nicht einfach und erfordert eine spezielle Schulung. Laut dpa werden derzeit sechs ukrainische Piloten in Dänemark ausgebildet. Experten weisen darauf hin, dass die Pilotenausbildung nur ein Teil der Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz ist. Auch Mechaniker und anderes Bodenpersonal müssten geschult werden. Es geht auch um Logistikketten für Munition und Ersatzteile sowie die physischen Bedingungen auf den Flugplätzen.
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Kampfjet-Koalition hält sich bedeckt: Menge und Auslieferungsdaten ungewiss
Dass sich nun die Lieferung aus Dänemark verzögert, ist für die Ukraine besonders bitter, denn Kopenhagen hatte als einziges Mitglied der sogenannten F-16-Koalition aus Ländern, die der Ukraine die Jets versprochen hatten, ein Datum für die Übergabe genannt. Insgesamt hatte Regierungschefin Mette Frederiksen 19 Maschinen angekündigt. 18 Jets sollen aus den Niederlanden kommen. Ein Datum für die Auslieferung gibt es jedoch noch nicht. Auch aus Belgien und Norwegen existieren zwar Zusagen, aber noch keine Angaben zur Zahl der Kampfjets.
Immerhin gab zum Jahresstart Norwegen bekannt, dass es zwei F-16 Kampfjets nach Dänemark schicken wird, um ukrainische Piloten auf den Flugzeugen zu schulen. Belgien zog nach und wird ebenfalls zwei F-16 nach Dänemark schicken, um ukrainische Piloten während des Jahres 2024 zu trainieren, berichtete der belgische Sender RTBF.
Vorerst bleibt ungewiss, wann die ersten Kampfjets der westlichen Allianz im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen werden. Wie newsweek berichtet, gehen die meisten Expertenschätzungen aber von einem Abheben der F16-Flieger frühestens im Frühjahr aus. Bis dahin erfolgen weiterhin Schulungen für die ukrainischen Piloten, die teils auch im US-Bundesstaat Arizona Übungseinheiten erhalten.