Der Erdinger Schauspieler Berke Cetin: „Morgan Freeman ist wie ein dritter Opa“

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Schwärmt vom Drehbuch von „Zeit Verbrechen: Deine Brüder“: der 19-jährige Erdinger Berke Cetin. © privat

Der 19-Jährige spricht über die Schauspielschule, die Berlinale und die Lieblingsfilme seines Vaters.

Erding – In der Berlinale-Sektion Panorama feierte vor Kurzem die deutsche Miniserie „Zeit Verbrechen“, die auf dem gleichnamigen Podcast basiert, ihre Premiere. Mit dabei war ein Erdinger: Berke Cetin besucht seit eineinhalb Jahren die renommierte Münchner Schauspielschule Zerboni – und stand mit seiner ersten Rolle gleich auf dem roten Teppich. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt der 19-Jährige über seine Erfahrung auf dem roten Teppich, die Schauspielerei und seine Zukunftspläne.

Herr Cetin, wann und wie haben Sie erfahren, dass Ihre Serie auf der Berlinale gezeigt wird?

Das habe ich in einer Whatsapp-Gruppe mit Kollegen gelesen, etwa drei Wochen vorher. Ein tolles Gefühl und eine Bestätigung dafür, dass man seine Träume verwirklichen kann, wenn man hart dafür arbeitet.

Sie standen das erste Mal auf dem roten Teppich.

So viele Menschen um sich herum zu haben, die nach Fotos oder Autogrammen fragen, war Neuland für mich. Aber es gehört auch zum Job dazu. Ich wusste also schon vorher, was auf mich zukommt. Mein Leben hat sich dadurch nicht verändert. Aber es ist schon beeindruckend, wenn der eigene Film im ausverkauften Berliner Zoo-Palast Premiere feiert. Den Film hatte ich bis dahin selbst auch noch nicht gesehen.

Sie spielen in der dritten Folge von „Zeit Verbrechen: Deine Brüder“ die Rolle des Bekir. Ihr bester Freund verändert sich und wird plötzlich zu einem anderen Menschen. Was hat sie daran gereizt?

Bekir ist ein sehr emotionaler Typ, der die Entscheidungen aus dem Bauch heraus trifft. Er denkt eher mit dem Herzen, als mit dem Kopf. Die Konsequenzen werden ihm erst später bewusst. Das fand ich sehr spannend, weil ich eigentlich das Gegenteil davon bin. Ich denke lieber zweimal nach, bevor ich etwas mache. Auch abgesehen von meiner Rolle war es ein tolles Drehbuch und ich dachte mir nach dem ersten Durchlesen: Da will ich mitspielen.

Wie kamen Sie zu dieser Rolle?

Über unsere Schulagentur. Ich durfte im September bei Lisa Stutzky, eine von Deutschlands berühmtesten Casterinnen, vorsprechen. Ich habe dort eine Szene gespielt und die Rolle bekommen.

Und wie kamen Sie zur Schauspielerei?

Durch meinen Vater. Er liebt Filme und hat, als ich noch ein kleines Kind war, ständig DVDs ausgeliehen, die wir zusammen geguckt haben. Deshalb ist zum Beispiel Morgan Freeman wie ein dritter Opa für mich (lacht). Mein Vater und seine Faszination für Filme haben mir den Antrieb gegeben. Und nach der Realschule dachte ich mir: Das probiere ich. Als ich dann das erste Mal unter Scheinwerferlicht stand und vorsprechen musste, war mir dann klar, dass ich das unbedingt machen will.

Sie haben bei der Schauspielschule Zerboni vorgesprochen, die unter anderem auch Monika Gruber absolviert hat.

Ja, nach einiger Recherche war das auch die einzige Schule, auf die ich wollte. Und bei der Audition haben mir meine jetzigen Schulleiter Simon Riggers und Sebastian Gerold ein sehr gutes Gefühl gegeben und mir klar gemacht, dass ich bei ihnen viel lernen kann.

Was lernt man auf einer Schauspielschule?

Es ist eigentlich jeden Tag etwas anderes. Wir lernen verschiedene Schauspieltechniken, haben aber auch feste Fächer wie Tanzen, Gesang oder Sprecherziehung. Es wird nie langweilig und die Schule gibt mir wirklich das Gefühl: Hier bin ich richtig.

Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Was kommt danach?

Wahrscheinlich weitere Film- und Fernsehrollen (lacht). Nach der Grundausbildung gibt es an der Schule auch noch ein drittes Jahr, eine Masterclass, zu der nur die Hälfte der Absolventen zugelassen wird. Da will ich dazugehören.

Wann kann man Sie im Fernsehen erleben?

„Zeit Verbrechen“ hat leider noch keinen Starttermin. Aber ich habe zuletzt eine Nebenrolle in einer Folge von „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ gespielt.

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