Hochwasser-Alarm in Deutschland: Wetterexperte erklärt – Prognosen sehen neuen Schwerpunkt der Lage

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Die neuesten Wetterdaten zeigen: Die Lage spitzt sich dramatisch zu. Auch in Deutschland drohen schwere Überschwemmungen. Ein Experte ordnet ein.

München – Kaum hat sich der Sommer verabschiedet, zeigt sich der Herbst direkt von seiner nassen Seite. In den kommenden Tagen soll es in zahlreichen Regionen stark regnen, Experten warnen bereits vor möglichem Hochwasser. Ein Experte ordnet nun die aktuelle Lage ein - und warnt deutlich vor der Wetterlage in den kommenden Tagen.

Bisher keine amtlichen Warnungen im Umlauf – „extremes“ Hochwasser möglich

Wie der Experte erklärt, haben sich am Dienstagabend (10. September) die Prognosen in den Wettermodellen insgesamt wieder deutlich verschärft. Nahezu alle führenden Wettermodelle haben demnach den Schwerpunkt der Unwetterlage am kommenden Wochenende (13. bis 15. September) wieder ein ganzes Stück in Richtung Deutschland verschoben. Das US-Wettermodell GFS rechne in Sachsen und Ostbayern mit 150 bis 200 Liter Regen. Ein paar Kilometer weiter Richtung Osten in Polen und Tschechien sowie Österreich könnten demnach mehr als 300 bis 400 Liter Niederschlag fallen.

Das Wetter in Deutschland wird ungemütlich (Symbolbild).
Das Wetter in Deutschland wird ungemütlich (Symbolbild). © NurPhoto/Imago

Die Folgen wären dramatisch, wie der Experte weiter verdeutlicht. Ein extremes Hochwasser auch auf deutscher Seite, besonders an Elbe und Oder. An deren Oberlauf könnten bis zu 400 Liter Regen fallen. Wie der Experte mit einem Vergleich verdeutlicht: Beim großen Elbehochwasser 2002 seien es „nur“ knapp 300 Liter gewesen. Die Fluten aus Polen und Tschechien würden sich unter anderem über Elbe und Oder durch Deutschland ergießen.

Das Bild zeigt die Regensummen bis zum Sonntagmittag. Es könnten in Bayern mehr als 200 Liter Regen fallen.
Die Regensummen bis Sonntagmittag. Laut dem US-Wettermodell GFS werden in Bayern über 200 Liter Niederschlag erwartet. © METEORED/www.daswetter.com

Unverhersehbare Wetterlage: Darum springen die Wettermodelle hin und her

Doch wieso kommen die Wettermodelle alle paar Stunden zu einem leicht anderen Prognoseergebnis? Wie Wetter-Experte Jung erklärt, haben Wettermodelle bei einer sogenannten VB-Wetterlage Schwierigkeiten, die genauen Regenmengen und Orte festzulegen, da das Tiefdruckgebiet untypisch rückwärts von Südosten nach Nordwesten ziehe.

VB-Wetterlage

Eine VB-Wetterlage beschreibt ein Mittelmeertief, das in einer lang gestreckten engen Kurve vom Nordatlantik zunächst südwärts, dann über Südeuropa scharf nach Norden und schließlich über Mitteleuropa nordwärts zieht. Die Lagen entwickeln sich überwiegend im Frühling und Herbst, wenn es zu einem intensiven Luftmassenaustausch zwischen den kalten nördlichen und warmen südlichen Breiten kommt.

Quelle: DWD

„Diese ungewöhnliche Bewegung macht Vorhersagen selbst für uns Experten kompliziert“ erläutert Diplom-Meteorologe Jung. Kleinste Veränderungen in Temperatur, Wind und Feuchtigkeit können große Auswirkungen auf die Lage der Regenfälle haben. Zudem beeinflussen lokale Gegebenheiten wie Berge oder Täler das Wetter stark, was die Modelle oft nicht präzise erfassen können. Daher sei es schwer, genau vorherzusagen, wo die stärksten Regenfälle auftreten werden.

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