Mein Ortsteil: „Ich schätze die gute Nachbarschaft in Günzlhofen“

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Blick auf die Felder: Rosmarie Hörmann in ihrem Garten in Günzlhofen. © Stephanie Hartl

Rosmarie Hörmann erzählt vom Leben in Günzlhofen und verrät, warum sie so gerne in dem Ort lebt.

Günzlhofen - Der Sportverein VSST Günzlhofen, eine Wirtschaft, die Montessori-Schule, das Kinderhaus und den Waldkindergarten: Günzlhofen kann einiges vorweisen. Und das, obwohl es gar nicht der Hauptort der Gemeinde Oberschweinbach ist. Bis zur Gebietsreform ist Günzlhofen eine eigenständige Gemeinde gewesen. Die Begeisterung im Dorf, als man erfuhr, dass man mit Oberschweinbach zusammengelegt werden soll, war seinerzeit nicht groß. Das war den damaligen Bürgermeistern und Gemeinderäten natürlich bewusst. Es werde „viel Mühe und Arbeit kosten“, schrieb etwa der Oberschweinbacher Rathauschef Dionys Lampl an seine Bürger. Doch man raufte sich zusammen.

Der ältere Ortsteil ist Günzlhofen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er im Jahr 793 unter dem Namen „Cundinchofa“. Einst gab es dort auch ein Schloss. Dieses wurde aber bei einem Brand im Jahr 1849 zerstört und später dann abgerissen.

406 Menschen leben derzeit in Günzlhofen. Einer davon ist Rosmarie Hörmann. Ihr Ehemann Sepp ist der Messener in St. Margareta. Die Kirche ist schon von Weiten aus zu sehen, wenn man sich Günzlhofen nähert. Rosmarie Hörmann kümmerte sich um die Kommunionsvorbereitung, Kleinkindergottesdienste und übernahm die Leitung der Singschaft. „ Das war eine unheimlich schöne Zeit“, sagt sie. 

An ihrem Heimatort Günzlhofen gefällt ihr besonders die Ruhe und die Nähe zur Natur. „Und natürlich die gute Nachbarschaft.“ Es gebe immer mal wieder einen Ratsch auf der Straße.

Das kirchliche Leben war seit früher Kindheit ein wichtiger Bestandteil im Leben von Rosmarie Hörmann. Geboren wurde die heute 72-Jährige zwar in München, ist aber in Günzlhofen aufgewachsen und später mit ihrem Ehemann Sepp und den Kindern in ihren Geburtsort zurückgekommen, wo sie seit 1980 lebt.

Das Ortsschild von Günzlhofen
Günzlhofen ist der kleinere und ältere Ortsteil der Gemeinde Oberschweinbach. © Stephanie Hartl

Als sie jung war, herrschte hier natürlich „tote Hose“, wie sie sagt. Aber. „Wir kannten es ja nicht anders.“ Für die Buben gab es im Sportverein Fußball, die Mädchen gingen zum Singen. Ein Bus fuhr damals einmal die Woche nach Fürstenfeldbruck  – da war nämlich Markt. Ganz wichtig wurde für Rosmarie Hörmann, die mit ihren beiden Geschwistern auf einem kleinen Bauernhof groß geworden ist, die katholische Landjugend.
„Das hat uns damals sehr geprägt“, erzählt sie. Es gab viele Ausflüge, Diskussionsrunden und Austausch. „Wir hatten mit Anton Schwaiger, dem Direktor des Schullandheims Grunertshofen, und mit Schwester Herta aus Adelshofen zwei Jugendseelsorger, die es verstanden, uns Kirche und Glauben näher zu bringen.“

Wenn man irgendwo hinwollte, ist man mit dem Radl gefahren – von Nannhofen aus ging dann der Zug nach München. Dorthin ging es zur weiterführenden Schule. In Günzlhofen wurde bis zur 8. Klasse unterrichtet – Hermann Well, der Vater der Biermösl und der Wellküren, war zu dieser Zeit der Lehrer.

Die Kirche St. Margareta Günzlhofen
Die Kirche St. Margareta in Günzlhofen © Stephanie Hartl

Im Hause Trinkl, so der Mädchenname von Rosmarie Hörmann, gab es nur ein Radio. „Beatles oder ähnliche Musik lief da aber nicht.“ Einen Plattenspieler hatte man in ihrer Kindheit nicht, geschweige denn einen Fernseher. Der kam erst später, ebenso wie das erste Auto der Eltern. Als Teenager ging es zum Tanzen nach Rottbach, Moorenweis oder nach Hattenhofen, wo sie ihren späteren Mann Sepp beim Volkstanz kennenlernte.

1975 wurde geheiratet, die Kinder kamen auf die Welt, und 1980 wurde dann in Günzlhofen ein Doppelhaus gebaut. Nebenan wohnen Schwester und Schwager.

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